Bundesbürger geben Künstlicher Intelligenz große Chancen

Künstliche Intelligenz (KI)

Mittwoch, 15. November 2017 um 13:17

■   Mehrheit erwartet Reduzierung von Staus, Erleichterung bei der Arbeit und bessere medizinische Diagnosen
■   9 von 10 sehen Politik in der Pflicht
■   Bitkom gibt Empfehlungen für eine KI-Strategie der Bundesregierung

BITKOM

Jeder Zweite (49 Prozent) wünscht sich, dass die Politik die KI-Forschung hierzulande massiv fördert und rund jeder Dritte (30 Prozent) ist sogar der Meinung, die Politik müsse Künstliche Intelligenz zu einem Top-Thema machen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage unter 1.006 Bundesbürgern ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

„Bereits in wenigen Jahren werden viele Produkte und Dienstleistungen mit Maschinenintelligenz ausgestattet oder sogar von ihr geprägt sein“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wir müssen alles tun, um das Potenzial von KI für die digitale Gesellschaft bestmöglich zu nutzen.“

Grundsätzlich sehen die Bundesbürger in allen Lebensbereichen große Chancen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. 8 von 10 (83 Prozent) sind sicher, dass KI die Verkehrssteuerung verbessern und so Staus reduzieren kann. Fast ebenso viele (81 Prozent) glauben, dass dank KI in der Industrie körperlich belastende Tätigkeiten auf Maschinen übertragen werden können.

Jeweils zwei Drittel sagen, dass Verwaltungstätigkeiten durch KI beschleunigt werden (68 Prozent), in der Forschung die Innovationskraft steigt (67 Prozent) und der Kundenservice Anfragen zuverlässiger bearbeiten kann (64 Prozent).

Ebenfalls eine Mehrheit geht davon aus, dass die Polizei durch den Einsatz von KI Verbrechen schneller aufklären kann (54 Prozent) und im Gesundheitswesen mit KI-Hilfe bessere Diagnosen gestellt werden (57 Prozent).

„Es geht nicht darum, dass ein KI-System den Polizisten oder den Arzt ersetzt. Es geht darum, dass intelligente Systeme ihm zuarbeiten“, sagt Berg. „So kann die Software zum Beispiel eine Vielzahl von Daten über einen erkrankten Patienten verarbeiten und diese in kurzer Zeit mit einer Vielzahl zurückliegender Diagnosen und den jüngsten Forschungsergebnissen abgleichen. Auf dieser Basis kann sie dem behandelnden Arzt eine individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmte Therapie vorschlagen.“

Nur an einer Stelle sind die Befragten mehrheitlich skeptisch. Gerade einmal jeder Fünfte (21 Prozent) glaubt, dass KI in Kunst und Kultur völlig neue Dinge schaffen kann. Berg: „Analytisch sieht man bei KI offenkundig keine Grenzen, echte Kreativität wird den Systemen aber nicht zugetraut.“

Darüber hinaus zeigt die Umfrage auch, dass viele Bundesbürger oft ohne es zu wissen Geräte oder Dienste nutzen, die auf KI basieren. 19 Prozent der Befragten sind sich sicher, dass sie entsprechende Anwendungen bereits verwendet haben, 31 Prozent glauben es zumindest. Tatsächlich aber gehören bereits 73 Prozent zu den Nutzern etwa von Online-Übersetzung, Sprachassistenten oder individuellen, nicht werblichen Empfehlungen von Online-Plattformen.

Bei aller Offenheit gegenüber Künstlicher Intelligenz gibt es auch zahlreiche Bedenken. So befürchten gut drei Viertel (78 Prozent), dass der Einsatz von KI Machtmissbrauch und Manipulation Tür und Tor öffnet. Jeweils rund zwei Drittel sorgen sich, dass KI die Vorurteile der Programmierer abbildet (67 Prozent) und faktenbasierte Entscheidungen nur vorgaukelt (64 Prozent). Rund jeder Zweite hat Angst, dass KI den Menschen entmündigt (50 Prozent) oder sich die intelligenten Maschinen sogar irgendwann gegen den Menschen richten (54 Prozent).

„Wir erleben immer bessere KI-Systeme, die jeweils für eine bestimmte Aufgabe trainiert sind und diese zum Teil auch besser als wir Menschen erledigen. Eine Maschine, die besonders gut Krankheits-Diagnosen stellt, kann aber eben nur das und wird weder meine Reisen buchen noch meine Wohnung putzen“, sagt Berg. „Wir müssen besser und breiter darüber aufklären, was künstliche Intelligenz kann, und was sie aber auch nicht kann.“

Meldung gespeichert unter: Künstliche Intelligenz (KI, Artificial Intelligence=AI), BITKOM, Marktdaten und Prognosen, Software, Verbände

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