BT und Carphone Warehouse kooperieren mit BBC bei Internet-TV

Das nun gestartete Projekt umfasst die Zusammenarbeit von öffentlich-rechtlichen Sendern wie BBC, Channel 4 und Five mit den Telekommunikationsunternehmen BT und Carphone Warehouse. Gemeinsam wollen die Unternehmen Set-Top Boxen auf den Markt bringen, welche auf der Canvas-Softwarelösung basieren und im zweiten Halbjahr 2010 erhältlich sein sollen. Als Preis für diesen Dienst wird eine Summe von rund 200 Britischen Pfund genannt. Dieser ermöglicht nicht nur IPTV-Anwendungen, also den Empfang von Fernsehen über das Internet, Kunden können auch über das TV-Gerät im Internet surfen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich Canvas nach Markteinführung der Hardware schnell zu einer führenden Lösung für IPTV-Dienste und Triple-Play-Angebote entwickeln werde. Genau diese Prognosen bereiten indessen Anbietern wie British Sky Broadcasting, welche nicht Teil der Kooperation sind, Sorgen und führten zu Kritik an dem Projekt. Netzbetreiber wie BT Group oder Telekommunikationsunternehmen wie Carphone Warehouse könnten indessen ebenfalls von der Beteiligung am dem Projekt profitieren.

IPTV-Anwendungen sowie die zunehmende Verschmelzung verschiedener Medien ist kein neues Phänomen. Allerdings sehen sich öffentlich-rechtliche Sender dabei, anders als private Wettbewerber, einem Problem gegenüber: Da Sender wie BBC durch ein Gebührenmodell finanziert werden, müssen größere Investitionen in neue Technologien oder Projekte erst abgesegnet werden. Dabei steht neben Fragen der Wirtschaftlichkeit und den potenziellen Chancen des Vorhabens auch immer die Frage im Raum, ob es sich bei der Investition um eine korrekte Verwendung von Gebühren handelt. Staatliche Richtlinien schreiben vor, dass öffentlich-rechtliche Sender nicht durch das Gebührenmodell übervorteilt werden dürfen. Genau dies, so eine häufige Kritik von privaten Sendern, sei aber teilweise der Fall. Eben diese Debatte begleitet nun auch das Canvas-Projekt in Großbritannien. (kat/rem)