Broadcom geht mit Einkaufstour aus der Krise

Für das somit abgeschlossene Jahr 2009 meldet Broadcom einen Umsatzrückgang um vier Prozent auf 4,49 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn summierte sich dabei auf 65,3 Mio. Dollar oder 13 US-Cent je Aktie, was einem Rückgang von 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Broadcom sieht sich im schnell wachsenden Markt für Breitband-, Multimedia- und Kommunikationschips zahlreichen größeren Halbleiterspezialisten gegenüber. So bietet auch der Münchner Chipkonzern Infineon Technologies AG vergleichbare Lösungen, vor allem im Mobilfunkbereich an.

Mit Conexant Systems will sich ein weiteres US-Technologieunternehmen einen führenden Platz unter den Halbleiterspezialisten sichern. Die von Conexant entwickelten Speicherbausteine werden vor allem in Kommunikationschips eingesetzt. Gleichzeitig entwickelt die Gesellschaft auch Chipsätze für Mobilfunktelefone und Kabelmodems.

Daneben gilt auch der Chipgigant Intel als einer der stärksten Mitbewerber. Intel konnte durch seine neuen I/O Chipsätze im Servermarkt punkten und damit die Broadcom-Tochter ServerWorks unter Druck setzen. Zugleich plant Intel verstärkt im Markt für Mobilfunkchips Fuß zu fassen.

Im Mobilfunkmarkt steht Broadcom zudem in direkter Konkurrenz zum Rivalen Qualcomm, der mit seiner SnapDragon-Plattform gegen die etablierte Konkurrenz punkten will. Ein weiterer Wettbewerber ist der Mobilfunkchiphersteller Texas Instruments.

Für das laufende erste Quartal 2010 erwartet Broadcom stagnierende Erlöse bzw. einen Umsatzzuwachs von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr, was in etwa Einnahmen zwischen 1,34 und 1,41 Mrd. Dollar entspricht. Für das laufende Gesamtjahr 2010 rechnen Analysten mit einem Jahresumsatz von 5,72 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,90 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 6,2 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,05 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Broadcom-Papiere präsentierten sich zuletzt nachgebend bei 28,8 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 14,3 Mrd. US-Dollar für den Hersteller von Breitband- und Mobilfunk-Chips ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15. Gleichzeitig wird Broadcom mit dem 2,5-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Gesamtjahr bewertet.

Die Analysten aus dem Hause Citigroup bewerten Broadcom-Aktien im Rahmen ihrer Ersteinschätzung mit „kaufen“. Citigroup-Analyst Glen Yeung sieht in Broadcom eine klassische Wachtumsstory, dessen Aussichten sich im Zuge der Konjunkturerholung mit verbessern würden. Die Citibanker glaubt, dass Broadcom seine erfolgreiche Strategie weiter fortführen und weiterhin schneller als die Industrie wachsen kann. Yeung sieht dabei ein Kursziel von 35 Dollar für Broadcom-Aktien.

Bei der US-Investmentbank Kaufman Brothers gibt man sich hingegen zurückhaltend und bewertet Broadcom-Papiere weiterhin nur mit „halten“. Die Kaufman-Experten senken dabei ihr Kursziel für den Wert von 33 auf 31 Dollar.

Im Hause RBC Capital Markets ist man dagegen zuversichtlicher und bewertet Broadcom-Aktien weiterhin mit „outperform“. Dabei heben die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 35 auf 36 Dollar an.