BlackBerry tritt die Flucht nach vorn an

Smartphone-Hersteller

Dienstag, 2. April 2013 um 13:58

2013 erfolgte die Umbenennung des Unternehmens in BlackBerry.

Zahlen

Für das vergangene Februarquartal meldet BlackBerry einen Umsatzeinbruch von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 2,7 Mrd. US-Dollar. Dabei verdiente der kanadische Smartphone-Hersteller 98 Mio. US-Dollar oder 19 US-Cent je Aktie, nachdem im Jahr vorher noch ein Verlust von 125 Mio. Dollar oder 24 US-Cent je Aktie zu Buche stand. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte BlackBerry einen Nettogewinn von 22 US-Cent je Aktie realisieren. An der Wall Street hatte man zuvor mit einem Nettoverlust von 31 US-Cent je Aktie und mit Einnahmen von 2,82 Mrd. Dollar gerechnet.

BlackBerry konnte im jüngsten Quartal insgesamt sechs Millionen Smartphones ausliefern, darunter eine Million BB10-basierte Telefone. Allerdings verloren die Kanadier im jüngsten Quartal auch gleichzeitig drei Millionen BlackBerry-Abonnenten, wodurch die Subscriber-Basis auf 76 Millionen sank. Die Bruttomarge kletterte gegenüber dem Vorquartal von 30,4 Prozent auf 40,1 Prozent. Die Barreserven summierten sich zum Quartalsende auf 2,9 Mrd. US-Dollar, nachdem die Kanadier einen positiven Cashflow von 219 Mio. Dollar aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschaften konnten.

Markt und Wettbewerb

Dominierte RIM in der Vergangenheit noch den US-Smartphone-Markt in den USA mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent, hat sich das Blatt in den vergangenen Jahren deutlich gewendet. Die Kanadier verlieren immer mehr an Boden gegen Apple (iPhone) und vor allem gegen Android-Geräte aus dem Hause Samsung und HTC. Zuletzt fiel der Marktanteil von RIM im US-Smartphone-Markt auf deutlich unter 5,0 Prozent.

Weitere Konkurrenten sind unter anderem LG Electronics, Motorola HTC, Acer und Google (Android). Android war in 2011 bereits zum weltweit größten Mobile-Betriebssystem vor iOS aufgerückt.

Als einer der Hauptmitbewerber gilt inzwischen Microsoft. Der Redmonder Softwarekonzern will mit Windows Mobile Phone den Durchbruch schaffen und zurück auf die Erfolgsspur. Nokia will gemeinsam mit Microsoft verloren gegangene Anteile im Smartphone-Markt zurückerobern. Auf dem Mobile World Congress 2013 in Barcelona hat Nokia zwei neue Smartphones vorgestellt, die mit ihrem Office-Paket ganz klar auf Firmenkunden abzielen. Mit seinen Modellreihen Asha und Lumia will Nokia vor allem eins: BlackBerry Kunden abjagen. An eine wirksame Marktstärke gegen die Platzhirsche Samsung und Apple ist noch nicht zu denken. Daher ist es für Nokia und Blackberry wichtig, Anteile auf dem Markt für Geschäftskunden zu gewinnen. BlackBerry hat einen kleinen, aber harten Kern an Politikern und Investmentbankern, die auf die Business-Tauglichkeit der Smartphones aus Kanada schwören. Nokia zielt mit seinen neuen Produkten auf genau diese Kundengruppen ab und fokussiert die Bestrebungen darüber hinaus auf Firmenkunden in Schwellenländern. Die Schlacht um Firmenkunden zwischen BlackBerry und Nokia wird entscheidend dafür sein, wer bei den Großen an der Spitze des Smartphone-Marktes mitmischen darf.

Ausblick

Im laufenden ersten Fiskalquartal 2014 will BlackBerry seine weltweiten Marketingausgaben im Bezug auf die Markteinführung von BlackBerry 10-basierten Geräten um rund 50 Prozent erhöhen. Dennoch hält das Unternehmen das Erreichen des Break-Evens im laufenden Quartal für möglich.

Der Erfolg wird aber auch davon abhängen, wie sich die neuen Produkte am Markt behaupten. Nachdem sich das Z10 in den ersten Tagen nach Markteinführung gut verkaufte, schwächen sich die Absatzzahlen schon wieder ab - Citigroup-Analysten beobachten, dass sich Mobilfunk-Carrier in den USA bei ihren Vertriebsaktivitäten auf das Samsung Galaxy S4 konzentrieren und das Z10 aus dem Hause BlackBerry hier bereits an Relevanz einbüßt. Wie sich das auf die Zahlen niederschlagen wird, wird man eventuell schon an den nächsten Quartalszahlen von BlackBerry erkennen können. Derzeit beruhen viele Annahmen des Unternehmens darauf, dass der nun konsequent eingeschlagene Weg auch der richtige ist.

Bewertung

An der Börse notieren die BlackBerry-Aktien derzeit bei 12,10 Euro. Damit erreicht das Unternehmen eine Marktkapitalisierung in Höhe von 6,33 Mrd. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2013 ist negativ bei minus 12,95

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