BITKOM fordert zum IT-Gipfel: Investitionsstau bei öffentlichen Hightech-Projekten auflösen

Donnerstag, 13. November 2008 um 13:02

Der BITKOM spricht sich in Anbetracht der aktuellen konjunkturellen Lage für eine konsequente Modernisierung der öffentlichen Verwaltungen, des Gesundheitssystems und des Bildungswesens aus. „Jetzt ist die Gelegenheit, ohnehin notwendige und vielfach überfällige Investitionen in die Hightech-Infrastruktur von Bund, Ländern und Kommunen zu tätigen“, sagte Scheer. Damit könne die öffentliche Hand zusätzliche Impulse setzen. „Das Gesundheitssystem befindet sich hinsichtlich der Datenverarbeitung noch in der Steinzeit“, sagte Scheer. Die elektronischen Gesundheitskarte komme drei Jahre später als geplant und nur in einer abgespeckten Version, die den Patienten kaum einen Mehrwert biete. Neben neuen Anwendungen für die Gesundheitskarte fordert der BITKOM, den neuen Personalausweis mit einer elektronischen Signatur auszurüsten. „Die Folge wäre ein echter Quantensprung in der Kommunikation zwischen Bürger und Staat“, sagte Scheer. Damit könne man die meisten Behördengänge bequem am heimischen Computer erledigen. Als weitere öffentliche Hightech-Projekte nannte Scheer den bislang schleppenden Ausbau des digitalen Behördenfunks sowie eine bessere Ausstattung der Schulen mit neuen Medien.

Deutliche Kritik übt der BITKOM am Konjunkturpaket der Bundesregierung. Bei den geplanten steuerlichen Anreizen werden Anbieter von Software und IT-Diensten laut BITKOM systematisch ausgegrenzt. Die Bundesregierung plant unter anderem die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung für bewegliche Wirtschaftsgüter, um Investitionen in der Wirtschaft anzuregen. Da immaterielle Güter wie Software nicht dazu zählen, profitieren sie nicht von der Förderung. Investitionen in Software und damit verbundene IT-Dienste sollten gemäß BITKOM den Investitionen in Maschinen, Geräte oder Fahrzeuge steuerlich gleichgestellt werden. Bei IT-Projekten fließe der Großteil der Mittel heute nicht mehr in die Hardware, sondern in Anwendungen. Der BITKOM setzt sich zudem für eine steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft ein.

BITKOM kündigt Nachwuchsinitiative an
In Anbetracht des seit Jahren herrschenden Expertenmangels in der Hightech-Industrie hat der BITKOM die Nachwuchsinitiative „erlebe it“ auf den Weg gebracht, die beim IT-Gipfel in Anwesenheit der Bundeskanzlerin gestartet wird. „Wir wollen junge Menschen für technische Themen begeistern und deutlich machen, welche Chancen ein Beruf in der Hightech-Industrie bietet“, sagte Scheer. Ziel der Initiative ist es, Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen zu vermitteln. In diesem Rahmen sollen Vertreter der Firmen in den Schulen an der Berufsorientierung mitwirken, technologische Trends erläutern oder Projekttage mitgestalten. Dafür will der BITKOM bis zum Jahr 2010 rund 2.500 so genannte „IT-Scouts“ in ganz Deutschland gewinnen. Zusätzlich werden teilnehmende Unternehmen Prak-tikumsplätze zur Verfügung stellen oder Mentorenprogramme auflegen. Scheer: „Die gegenwärtige konjunkturelle Delle darf über eines nicht hinwegtäuschen: Der Mangel an Informatikern und Ingenieuren ist ein strukturelles Problem, das uns in den nächsten Jahrzehnten begleiten wird.“ Dagegen will der BITKOM mit seiner Initiative angehen. 

Ansprechpartner
Maurice Shahd
Pressesprecher
Wirtschaftspolitik & Konjunktur
Tel. +49.30.27576-114
Fax +49.30.27576-51-114
[email protected] 

Dr. Axel Pols
Chefvolkswirt
Tel. +49.30.27576-120
Fax +49.30.27576-51-120
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Ansgar Baums
Bereichsleiter Wirtschafts und
Innovationspolitik
Tel. +49.30.27576-101
Fax +49.30.27576-51-101
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Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.200 Unternehmen, davon 900 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software, IT-Services und Telekommunikationsdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungspolitische Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.

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Meldung gespeichert unter: BITKOM, Telekommunikation, IT-Services

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