Beenden Deutsche Telekom und Premiere Zusammenarbeit?
Am kommenden Mittwoch (22. April) soll sich die Deutsche Telekom endgültig für einen Partner entscheiden und diesen am Donnerstag bekannt geben. Ein möglicher Grund, die für eine Trennung vom bisherigen Partner Premiere spricht, ist, dass sich das Bundesliga-Produkt der Deutschen Telekom inhaltlich nicht vom Premiere-Bezahlangebot unterscheidet. Premiere hatte dabei die eigene Marke aggressiv beworben. Daher beklagte ein Telekom-Manager, dass den Nutzern nicht das Gefühl vermittelt worden wäre, ein Produkt der Deutschen Telekom zu bekommen. Problematisch für die Deutsche Telekom ist zudem, dass Premiere ab der Bundesliga-Saison 2009/2010 sogar den Fußball im Internet selbst vermarkten darf. Damit wäre das Unternehmen ein direkter Wettbewerber: Die Deutsche Telekom hat Rechte für das geschlossene Internet-TV-Angebot und Premiere das Recht für die Liveübertragung über Webseiten.
Doch Premiere befindet sich derzeit nicht nur in Verhandlungen mit der Deutschen Telekom AG um eine mögliche Zusammenarbeit. Gleichzeitig läuft gegen den Pay-TV Sender Premiere derzeit ein Ermittlungsverfahren der BaFin. So hatte das Unternehmen im Oktober des letzten Jahres eingestanden, dass die Abonnentenzahlen in den Vorjahren geschönt gewesen waren. Das hat nun ein juristisches Nachspiel. Anleger klagen dagegen, dass der angeschlagene Bezahlfernsehanbieter Premiere in den Börsenprospekten der Jahre 2005 und 2007 die Zahl der Abonnenten falsch angegeben habe. Laut damaligen Zahlen sollte es mehr als drei Millionen Abonnenten geben, die tatsächlichen Kundenzahlen beliefen sich hingegen nur auf 2,411 Millionen Zuschauer. Premiere begründete die Falschangaben seinerzeit damit, dass es sich hierbei um „Karteileichen“ gehandelt habe. Im Zuge der Bekanntgabe legte auch Finanzvorstand Alexander Tescher sein Amt nieder und bei Premiere wurde alles auf den Prüfstand gestellt. (jas/rem)
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