Bechtle: Mit den Zukäufen steigen die Marktanteile und die Kosten

IT-Systemhaus

Freitag, 28. Dezember 2012 um 11:46

2011 kaufte man das CAD-Systemhaus SolidLine AG mit 160 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 32 Mio. Euro. Zu SolidLine gehören auch 100 Prozent der Anteile an der Schweizer Solid Solutions AG mit Standorten in Zürich, Arbon und Schönbühl. Darüber hinaus gehört die auf Produktdatenmanagement und Product Lifecycle Management spezialisierte HCV Data Management GmbH zu SolidLine. Im Sommer teilte man seitens Bechtle dann mit, den in Hamburg ansässigen IT-Dienstleister HanseVision GmbH mit einem Jahresumsatz in Höhe von 3,6 Mio. Euro erworben zu haben.

Zuletzt beschäftigte Bechtle rund 5.800 Mitarbeiter. Die Mehrheit der 1.000 Beschäftigten in Neckarsulm ist in zentralen Einheiten beschäftigt, die den über 60 Systemhausstandorte in der D-A-CH-Region sowie den Handelsgesellschaften in 14 europäischen Ländern mit Dienstleistungen zur Verfügung stehen.

Zahlen

Obwohl der Umsatz im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres gesteigert werden konnte, hielt das operative Ergebnis von Bechtle sowohl auf Quartals- als auch auf Neunmonatssicht nicht mit. Im dritten Quartal erwirtschaftete das IT-Unternehmen Umsätze in Höhe von 501,6 Mio. Euro, die damit ein Prozent über dem Vorjahreswert lagen. Das operative Ergebnis des dritten Quartals sank jedoch von 22,1 Mio. auf 18,7 Mio. Euro.

Ein Blick auf die Neunmonatszahlen lässt eine ähnliche Entwicklung erkennen: In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres erwirtschaftete Bechtle einen Umsatz von 1,49 Mrd. Euro und lag damit 5,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis belief sich auf 51,5 Mio. Euro und ging damit um ganze 14 Prozent zurück. Man begründete den Rückgang mit erhöhten Personalaufwendungen, deren Anstieg nicht durch das erzielte Umsatzwachstum und den verbesserten Deckungsbeitrag kompensiert werden konnte.

Markt und Wettbewerb

Im dicht fragmentierten IT-Servicemarkt sieht sich Bechtle zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerbern gegenüber. In Deutschland konkurriert das Unternehmen mit dem Systemhaus Computacenter, das sich vor allem durch den Kauf des Apple-Systemhauses HDS in 2011 relevant verstärken konnte. Computacenter und Bechtle gelten als die größten Systemhäuser in Deutschland, wobei Computacenter vor allem im Ausland breiter aufgestellt ist als Bechtle. Weitere Wettbewerber sind die Allgeier Holding, Cancom und Comparex sowie die Datagroup AG, die zwar deutlich kleiner ist als Bechtle, aber - ebenfalls durch Zukäufe - momentan große Zuwächse in der Branche verbuchen kann.

Daneben steht Bechtle mit seinem IT-Dienstleistungsangebot auch in direktem Wettbewerb zu anderen internationalen Branchengrößen wie IBM, EDS oder Accenture. Im Bereich IT-Handel konkurriert Bechtle unter anderem mit Ingram Micro.

Ausblick

Die Entwicklung des Bechtle Konzerns im Geschäftsjahr 2012 ist sehr differenziert zu betrachten. In Deutschland verzeichnete das Unternehmen nach eigenen Angaben erfreuliche Wachstumswerte. Das ausländische E-Commerce-Geschäft sei allerdings vor dem Hintergrund der Eurokrise in einigen Ländern spürbar unter Druck. Zudem leide das Systemhausgeschäft in der Schweiz unter der Verunsicherung des Finanzmarkts. Insgesamt kletterte der Umsatz in 2012 daher nicht so wie erwartet, so dass die, durch die genannten Übernahmen gestiegenen Personalkosten, nicht kompensiert werden konnten.

Für 2012 rechnet das Unternehmen damit, dass das vierte Quartal das stärkste Quartal sein wird, so dass man für das Gesamtjahr noch mit einer Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr rechnen kann. Das gilt indes nicht für das Vorsteuerergebnis: Die Hoffnung, die guten Zahlen des Vorjahres hierbei zu steigern, wurde mittlerweile aufgegeben. Insgesamt rechnet man sowohl für 2012 als auch für 2013 damit, stärker als der Markt zu wachsen und somit Marktanteile auszubauen. Die Möglichkeit von Firmenübernahmen zählt weiterhin zur strategischen Marschrichtung des Unternehmens.

Bewertung

Derzeit notiert die Bechtle-Aktie bei einem Kurs von 30,56 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung in Höhe von 641,65 Mio. Euro. Als Kurs-Gewinn-Verhältnis wird für 2012 ein Wert von 11,73 angegeben. Für 2013 liegt er bei 10,03; für 2014 bei 9,24.

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