Baldas Zukunft trotz schwarzer Zahlen ungewiss

Freitag, 8. Mai 2009 um 13:09

Balda wies im vergangenen ersten Quartal 2009 einen Umsatz von 27,9 Mio. Euro aus. Im Vorjahreszeitraum waren es 34,9 Mio. Euro inklusive der Umsätze der in 2008 verkauften TPK. In den weiteren Vergleichszahlen des Vorjahresquartals sind ebenfalls die durch die TPK erzielten Erlöse enthalten. Es wurde ein EBITDA (Gewinn vor Zinsen und Steuern) von 4,7 Mio. Euro erzielt (2008: 1,2 Mio. Euro). Das EBIT von Balda verbesserte sich von minus fünf Mio. Euro im Vorjahr auf nunmehr 1,8 Mio. Euro. Somit legte die EBIT-Marge von minus 12,2 Prozent auf plus 6,1 Prozent zu.

Balda meldete dabei ein Quartalsergebnis von plus 1,8 Mio. Euro (Vorjahr: minus 6,2 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie wurde mit plus 9,2 Cent angegeben, im Vorjahr waren es minus 0,9 Cent. Zum 31. März 2009 verfügte Balda über Eigenkapital in Höhe von 114,2 Mio. Euro (2008: 98,2 Mio. Euro). Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 37 Prozent nach 32,7 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Rechnet man die durch TPK erzielten Effekte im ersten Quartal 2008 heraus, ergibt sich ein Umsatzwert von 25,6 Mio. Euro für das erste Quartal des Vorjahres. Das EBITDA würde bei plus 0,5 Mio. Euro liegen, das EBIT bei minus 1,1 Mio. Euro. Balda errechnete ein Quartalsergebnis von minus zwei Mio. Euro bei einem Gewinn je Aktie von plus sieben Cent.

Markt und Wettbewerb

Balda gehört im Kerngeschäft mit Handyschalen zu den größten Anbietern weltweit. Größte Wettbewerber sind die finnische Perlos Corp, sie gleicht von der Aufstellung einem skandinavischen Zwillingsbruder Baldas. Noch wesentlich größer ist Foxconn International Holdings aus Taiwan. Hauptsächlich tritt das Unternehmen als Auftragsproduzent in Erscheinung. Hier werden beispielsweise PCs für Hewlett-Packard, PlayStations für Sony und Mobiltelefone für Nokia gefertigt - aber auch Kabelkomponenten und Gehäuse. Foxconn kann also im Mobilfunkbereich mehrere Produktionsteile aus einer Hand zuliefern. Vor allem aus Fernost kommen immer neue Wettbewerber, wenngleich Balda vor Ort eine starke Präsenz hat.

Im Bereich Touchscreen-Technologie steht Balda im direkten Wettbewerb mit dem weltgrößten Anbieter Elo TouchSystems Inc. Das Unternehmen wird in Europa unter anderem von der Inputech AG vertreten.

Ausblick

Trotz der schwierigen Lage auf den weltweiten Mobilfunkmärkten hält Balda an seinen ursprünglichen Prognosen fest. Man wolle auch im Fall eventuell rückläufiger Umsätze einen Gewinn in einstelliger Millionenhöhe oder zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen. Nach der Entkonsolidierung von TPK gab Balda lediglich die Grundlage der Umsatzplanung 2009 an, welche 167 Mio. Euro beträgt.

Analysten hatten bislang für das Jahr 2009 im Schnitt mit einem Umsatz von 208 Mio. Euro sowie mit einem Nettoverlust von drei US-Cent je Aktie gerechnet. Im nachfolgenden Jahr 2010 soll Balda dann wieder schwarze Zahlen schreiben. Analysten rechnen diesbezüglich mit einem Umsatz von 216,6 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von vier US-Cent je Aktie.

Bewertung

Balda-Papiere präsentierten sich zuletzt deutlich leichter und gaben auf 0,90 Euro im Frankfurter Xetra-Handel nach. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 49 Mio. Euro für den Handyausrüster. Balda steckt inmitten einer Turnaround-Phase, so dass für das laufende Jahr nur ein kleiner Nettogewinn bzw. ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet werden kann. Dementsprechend zurückhaltend äußerten sich zuletzt auch die Analysten über den Wert.

Im Hause SES Research empfiehlt man Anlegern, Balda-Aktien weiterhin zu „halten“. Die SES-Experten verweisen auf eine positive Entwicklung der Sparte Infocom. Im Balda-Kerngeschäft seien die Umsätze um neun Prozent auf 27,9 Mio. Euro gestiegen, womit die Zahlen im Rahmen der Erwartungen gelegen hätten. Positiv heben die Analysten auch die EBIT-Marge von 6,1 Prozent bzw. EBITDA-Marge von 16,8 Prozent hervor. Zudem habe Balda seine Nettoverschuldung um 4,5 Mio. Euro auf 94 Mio. Euro abbauen können. Insgesamt will Balda die Bankschulden um 15 Mio. Euro zurückführen, merken die Analysten an.

Das gute Abschneiden führen die Analysten vornehmliche auf zusätzliche Aufträge des Balda-Kunden SonyEricsson zurück, sowie niedrigere Materialaufwendungen. Im Zuge weiterer Aufträge für die Balda-Beteiligung TPK dürfte in den nächsten Quartalen mit weiteren Ergebnisbeiträgen von TPK gerechnet werden, heißt es bei SES Research. Risiken sehen die Analysten in der hohen Abhängigkeit vom Großkunden SonyEricsson, der zuletzt noch für mehr als 35 Prozent der Balda-Umsätze verantwortlich zeichnete. Die Analysten bewerten Balda-Anteile unverändert mit „halten“, sehen aber eine Kursziel von 1,0 Euro für den Wert.

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