Balda vor Turnaround?

Donnerstag, 5. November 2009 um 14:04

Der Umsatz des dritten Quartals 2009 belief sich auf 105,8 Mio. Euro nach 218,1 Mio. Euro im Vorjahr. In den Werten aus dem dritten Quartal 2008 sind die Effekte aus der Beteiligung an TPK enthalten. Balda hatte zwölf Prozent der Anteile am Touchscreen-Hersteller TPK im vierten Quartal 2008 verkauft. Seitdem wird das Joint Venture TPK nicht mehr quotal konsolidiert. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) erreichte mit plus 2,5 Mio. Euro wieder die Gewinnzone. In 2008 waren noch minus 10,3 Mio. Euro ausgewiesen worden. Das Nettoergebnis von Balda wurde mit plus 7,9 Mio. Euro angegeben, im Vorjahr hatte man minus 22,9 Mio. Euro gemeldet. Entsprechend lag das Ergebnis je Aktie bei plus 21 Cent (2008: minus 56 Cent).

Den deutlichen Umsatzrückgang im dritten Quartal 2009 führt Balda auf den gestiegenen Wettbewerb und den damit verbundenen Preisdruck zurück. Zudem seien Projekte aus der eigenen Fertigung hin zu Kunden verlagert worden. Die verbesserte Ergebnissituation erklärte Balda mit dem Wegfall von Sonderabschreibungen, welche die Kennzahlen in 2008 belastet hätten.

Markt und Wettbewerb

Balda gehört im Kerngeschäft mit Handyschalen zu den größten Anbietern weltweit. Größte Wettbewerber sind die finnische Perlos Corp. (WKN: 923043), sie gleicht von der Aufstellung einem skandinavischen Zwillingsbruder Baldas. Noch wesentlich größer ist Foxconn International Holdings (WKN: A0DP3Y) aus Taiwan. Hauptsächlich tritt das Unternehmen als Auftragsproduzent in Erscheinung. Hier werden beispielsweise PCs für Hewlett-Packard, PlayStations für Sony und Mobiltelefone für Nokia gefertigt - aber auch Kabelkomponenten und Gehäuse. Foxconn kann also im Mobilfunkbereich mehrere Produktionsteile aus einer Hand zuliefern. Vor allem aus Fernost kommen immer neue Wettbewerber, wenngleich Balda vor Ort eine starke Präsenz hat.

Im Bereich Touchscreen-Technologie steht Balda im direkten Wettbewerb mit dem weltgrößten Anbieter Elo TouchSystems Inc. Das Unternehmen wird in Europa unter anderem von der Inputech AG vertreten.

Ausblick

Für 2009 rechnet Balda auch im Fall eines rückläufigen Umsatzes mit einem zumindest ausgeglichenen Ergebnis sowie einem positiven Vorsteuergewinn zu rechnen. Ab 2010 sei auf Basis des derzeitigen Neukundengeschäftes auch ein Umsatzanstieg zu erwarten, heißt es aus dem Unternehmen.

Nur wenige Analysten beobachten noch den Handy-Zulieferer. Analysten rechnen für 2009 bei Balda im Schnitt mit einem Nettogewinn von 0,09 Euro je Aktie, der im Jahr 2010 auf 0,22 Euro je Aktie klettern soll.

Bewertung

Zuletzt präsentierten sich Balda-Aktien nachgebend bei 1,77 Euro im Frankfurter Xetra-Handel, womit sich damit ein Börsenwert von rund 96 Mio. Euro für den Mobilfunkausrüster ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von acht.

Die Analysten bei SES Research raten Anlegern dazu, weiter an Balda-Aktien festzuhalten. Die Analysten verweisen auf positive Trends im ersten Halbjahr. Insbesondere habe Balda die Nettoverschuldung stark reduzieren können, so die SES-Experten. Im Kerngeschäft sei sogar operativ die Gewinnschwelle erreicht worden. Neben der positiven Entwicklung bei der chinesischen Beteiligung TPK hat sich auch Balda Medical positiv entwickelt, merken die SES-Analysten in ihrer Studie an. Die Einheit hat im ersten Halbjahr ein Plus von 2,0 Mio. Euro erwirtschaftet.

Negativ sei die Abhängigkeit von Sony Ericsson, zudem müsse Balda die Auslastung seines Standortes in Malaysia erhöhen sowie bei den Banken eine Anschlussfinanzierung aushandeln. Infolge der höheren Bewertung des TPK-Anteils sowie der Verringerung der Nettoverschuldung erhöhen die Analysten aber ihr Kursziel für Balda-Aktien auf 1,50 Euro.

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Meldung gespeichert unter: Balda, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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