Balda steuert in ungewisse Zukunft - Konzernumbau gerät ins Stocken

Freitag, 30. Dezember 2011 um 13:32

Balda erzielte in den ersten neun Monaten des Jahres 2011 einen Umsatz von 44,4 Mio. Euro, verglichen mit 46,5 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Das EBIT sackte dabei von 2,3 Mio. auf 0,1 Mio. Euro.

Durch ein Ergebnis der aufgegebenen Geschäftsbereiche von minus 35 Mio. Euro musste Balda am Ende der ersten neun Monate dieses Jahres ein Nettoergebnis von minus 28,4 Mio. Euro oder minus 0,48 Euro je Aktie in die Bücher schreiben. Ein Jahr zuvor lagen die entsprechenden Vergleichswerte bei plus 6,9 Mio. Euro respektive plus 0,13 Euro je Anteilspapier.

Das dritte Quartal 2011 endete für die Balda mit rückläufigen Umsätzen in Höhe von 16 Mio. Euro (Vorjahr: 19,4 Mio. Euro). Nach 2,3 Mio. Euro im Vorjahresquartal musste Balda im dritten Quartal 2011 ein operatives Ergebnis (EBIT) von minus einer Mio. Euro hinnehmen. Mit minus 13,1 Mio. Euro lag auch das Nettoergebnis im negativen Bereich.

Markt und Wettbewerb

Balda gehört im Geschäft mit Touchscreen-Displays über die Tochter TPK Holding zu den größten Anbietern weltweit. TPK Holding steht in diesem Bereich in direkter Konkurrenz zu Elo TouchSystems. Das Unternehmen wird in Europa unter anderem von der Inputech AG vertreten. Weitere Wettbewerber im Bereich Display-Technik sind LG Display und Sharp.

Daneben konkurriert Balda in gewisser Weise auch mit Foxconn International Holdings aus Taiwan. Hauptsächlich tritt das Unternehmen als Auftragsproduzent in Erscheinung. Hier werden beispielsweise PCs für Hewlett-Packard, PlayStations für Sony und Mobiltelefone für Nokia gefertigt - aber auch Kabelkomponenten und Gehäuse. Foxconn kann also im Mobilfunkbereich mehrere Produktionsteile aus einer Hand zuliefern. Vor allem aus Fernost kommen immer neue Wettbewerber, wenngleich Balda vor Ort eine starke Präsenz hat.

Ausblick

Balda hatte auf Jahressicht 2011 Umsatzerlöse von rund 70 Mio. Euro sowie ein leichtes operatives Plus in Aussicht gestellt. Nach aktueller Einschätzung des deutschen Mobilfunk-Zulieferers wird die operative Gewinnschwelle jedoch nicht erreicht. Vielmehr wird Balda voraussichtlich ein negatives EBIT "in niedriger einstelliger Millionenhöhe" einfahren, heißt es.

Analysten erwarten bei Balda für 2011 einen Nettoverlust von 0,24 Euro je Aktie. Im Jahr 2012 wird wieder ein Gewinn von 0,08 Euro je Anteil erwartet.

Bewertung

Balda-Aktien präsentieren sich nachdem Rücktritt des neuen Balda-Chefs weiter freundlich bei rund 4,30 Euro in Frankfurt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 250 Mio. Euro für den Handy- und Medizintechnikausrüster ergibt. Balda befindet sich inmitten einer typischen Turnaround-Phase und versucht durch eine stärkere Ausrüstung auf das Medical-Geschäft den Sprung in die Gewinnzone.

Die Analysten aus dem Hause Warburg Research raten Anlegern weiter Balda-Aktien zu "halten". Die Analysten verweisen darauf, dass die geplante Teilplatzierung der TPK-Beteiligung durch die abgesagte Kapitalerhöhung vorerst vom Tisch sei. Dadurch sei die Strategie, in 2011 durch den TPK-Anteilsverkauf die Medical-Sparte zu stärken vorerst vom Tisch. Zudem verweisen die Investmentexperten auf die verschiedene Interessenlage im Aufsichtsrat von Balda, was zudem problematisch sei. Dadurch werde der Konzernumbau erschwert. Die Analysten bezifferten zuletzt den Balda-Anteil an TPK auf 420 Mio. Euro bzw. 6,90 Euro je Balda-Aktie. Daneben bewerten die Warburg-Experten das Medical-Geschäft mit 0,80 Euro je Anteil, zudem verfüge Balda über Barreserven von 0,60 Euro je Aktie.

Bereits Anfang November meldeten sich die Analysten aus dem Hause First Berlin zu Wort, die Balda-Aktien weiter zum Kauf empfehlen. Die Analysten verweisen auf den 16,1%igen Anteil an dem Touchscreen-Hersteller TPK Holding, wobei sich der Verkauf voraussichtlich verzögern könnte. Insgesamt sehen die Analysten ein Kursziel von 7,70 Euro für Balda-Aktien.

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