Baidu.com - Analysten weiter skeptisch

Donnerstag, 23. Februar 2006 um 11:51

Mit den vorgelegten Zahlen stellte Baidu.com auch die Schätzungen der Analysten in den Schatten, welche im Vorfeld mit Einnahmen von 12,8 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von sieben US-Cent je Aktie kalkuliert hatten.

Insgesamt betreute Baidu.com im jüngsten Quartal 63.000 Kunden, ein Plus von 18,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr 2005 ergibt sich ein Jahresumsatz von 319,2 Mio. Yuan bzw. 39,6 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 117,5 Mio. Yuan im Jahr 2004.

Markt und Wettbewerb

Baidu.com gilt in China als die führende Suchmaschine und verdrängt Branchengrößen, wie Google, Yahoo und Microsoft auf die Plätze. Nach der jüngsten Studie des China Internet Network Information Center (CNNIC) kann Baidu.com insbesondere in den Großstädten punkten. Nachdem Gang an die Nasdaq stieg Baidus Popularität weiter stark an, so dass dem Unternehmen inzwischen ein Marktanteil von mehr als 40 Prozent in China zugeschrieben wird.

Alternative Suchmaschinenanbieter wie Google, Yahoo, Sohu.com (Sogou.com) und Sina (iAsk.com) spielen lediglich eine untergeordnete Rolle im chinesischen Suchmaschinenmarkt. Neben Google - die Amerikaner gelten als Nummer zwei im chinesischen Suchmaschinenmarkt - werden der chinesischen Suchmaschine Zhongsou.com Zukunftschancen im wachstumsstarken chinesischen Suchmaschinenmarkt eingeräumt.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause Piper Jaffray gehen davon aus, dass die Zahl der täglichen Suchanfragen in China von derzeit 360 Mio. im Jahr 2007 auf 816 Mio. Suchanfragen pro Tag klettern werden. In diesem Zusammenhang soll der Markt für „sponsored Search“ im Jahr 2010 ein Volumen von zehn Mrd. Dollar erreichen, nach 134 Mio. Dollar derzeit.

Ausblick

Im Bezug auf das laufende erste Quartal 2006 stellt Baidu.com einen Umsatz von 125 bis 130 Mio. Yuan in Aussicht, was einem Zuwachs von 174 bis 185 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde.

Goldman Sachs Analyst Anthony Noto hebt seine Gewinnschätzungen nach den jüngsten Zahlen deutlich an. Noto erwartet für 2006 nunmehr einen Nettogewinn von 65 US-Cent je Aktie, wobei der Ertrag je Anteil im nachfolgenden Jahr 2007 auf 1,12 Dollar je Aktie klettern soll. Marktbeobachter rechnen für das laufende Kalenderjahr mit Erlösen von 75 bis 80 Mio. Dollar.

Bewertung

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen wurden Baidu-Anteile fester bei 54,7 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 1,3 Mrd. Dollar für den chinesischen Suchmaschinenmarktführer ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2006 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 84, welches im nachfolgenden Fiskaljahr 2007 auf 49 sinken würde. Insgesamt wird Baidu.com mit dem etwa 17fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Geschäftsjahr gehandelt.

Goldman Sachs Experte Anthony Noto bleibt auch nach den jüngsten Zahlen bei seiner Einschätzung „underperform/Attractive“ für den Wert. Zwar sei man weiter zuversichtlich im Hinblick die Geschäftsmöglichkeiten von Baidu.com und dessen Marktposition gestimmt, dennoch lässt sich das derzeitige Kursniveau im Vergleich zum gesamten Sektor nicht rechtfertigen, schreibt Analyst an Investoren. Noto sieht für den Wert ein Kursziel von 49 Dollar.

Piper Jaffray Analyst Safa Rashtchy ist ebenfalls nicht überzeugt von den jüngsten Zahlen und behält seine Einschätzung „underperform“ für den Wert bei. Kurzfristig dürfte Baidu.com zwar in China weiter marktführend bleiben, doch sei man im Hinblick auf die neue Konkurrenz durch Google besorgt, so die Begründung. Die PJ-Analysten rechnen mit Kursrückgängen und sehen das Papiere bei 45 Dollar.

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