Baidu profitiert vom Mobile- und Online-Videoboom in China

Internet & Services in China

Dienstag, 6. Mai 2014 um 14:55
Baidu Unternehmenslogo

(IT-Times) - Chinas führende Suchmaschine lässt keine Schwächen erkennen. Auch im vergangenen ersten Quartal 2014 wuchs das chinesische Internet-Unternehmen zweistellig. Der Umsatz von Baidu kletterte im jüngsten Quartal um 59 Prozent, der Nettogewinn übertraf mit 7,21 Renminbi (RMB) je Aktie die Analystenerwartungen (5,97 RMB) deutlich.

Baidu hatte in vergangenen Monaten sein Bieter-System für Werbetreibende weiter optimiert. Ab sofort können Werbekunden Nutzer zielgerichtet in Großstädten ansprechen, wodurch ein höherer Return on Investment (ROI) für Baidu-Kunden einhergehen soll.

Baidus Mobile-Geschäft boomt
Daneben hatte Baidu auch stark in sein Mobile-Geschäft investiert, diese Investitionen scheinen sich nunmehr auszuzahlen. Im ersten Quartal 2014 verzeichnete Baidu im Suchmaschinenbereich 160 Millionen aktive Mobile-Nutzer, nach 130 Millionen aktive Mobile-Nutzer ein halbes Jahr vorher.

Baidu hatte für seine 14 Mobile Apps in den vergangenen eineinhalb Jahren mehr als 100 Millionen Nutzer gewonnen. Unter dem Strich hat das Unternehmen nunmehr 600 Millionen Nutzer, so Baidu Vcie President Li Mingyuan.

Nuomi beflügelt Baidu Maps
Große Fortschritte erzielte Baidu (Nasdaq: BIDU, WKN: A0F5DE) offenbar auch mit seinem Neuerwerb Nuomi, eine Daily Deal Seite, die der Internetkonzern Anfang des Jahres vollständig übernommen hatte. Nuomi spielt innerhalb Location-basierter Dienste wie Baidu Maps eine große Rolle. Laut Baidu kletterten die Gruppenkäufe (Daily Deals), Taxi- und Kino-Ticketerlöse auf Baidu Maps um 80 Prozent gegenüber dem Vorquartal - nicht zuletzt dank der Übernahme von Nuomi. Nuomi kann den Web-Traffic und die Vertriebsstrukturen bei Baidu nutzen, um sein Geschäft weiter auszubauen.

iQiyi avanciert zur größten Online-Videoplattform
Ähnliche Erfolge kann Baidu bei seiner Online-Videoplattform iQiyi vermelden. iQiyi ist inzwischen zur größten Online-Videoplattform in China mit 358 Millionen monatlichen Nutzern aufgestiegen und hat damit andere Konkurrenten hinter sich gelassen. Baidu hatte iQiyi im vergangenen Jahr mit der übernommenen PPS verschmolzen, was sich nunmehr offenbar positiv auf die Tochter ausgewirkt hat, die in den nächsten drei Jahren an die Börse soll.

Marktforscher sehen für den chinesischen Online-Videomarkt ohnehin eine rosige Zukunft. Laut iResearch dürfte der chinesische Online-Videomarkt von 12,8 Mrd. US-Dollar in 2013 auf 36,6 Mrd. US-Dollar in 2017 wachsen. Baidu dürfte aufgrund seiner marktführenden Position und Kapitalausstattung maßgeblich von dieser Entwicklung profitieren.

Kurzportrait

Die im Jahre 2000 von Robin Li und Eric Xu gegründete Baidu ist die führende Internet-Suchmaschine Chinas. Das Unternehmen, mit Hauptsitz in Beijing bietet aber nicht nur Suchdienste, sondern auch Marketing-basierte Online-Services, wie Pay-for-Performance-Dienste (P4P-Services).

Ende 2009 stellte Baidu sein Werbesystem auf das neue Werbesystem mit dem Namen Phoenix Nest um. Bereits im Jahr 2004 übernahm Baidu.com mit Hao123 den weltgrößten Website-Index. Mit Movie Search bietet das Unternehmen einen gebührenpflichtigen Service an, welcher das Herunterladen von Filmen erlaubt, die von lizenzierten Content-Anbietern zur Verfügung gestellt werden. Mit Baidu Post Bar betreibt Baidu.com eine Community- und Message-Plattform, bestehend aus mehr als eine Diskussionsforen. Ferner betreibt Baidu.com mit Baidu Union ein Netzwerk bestehend aus Webseitenangeboten dritter Unternehmen, womit die Suchmaschine dadurch seinen Bekanntheits- und Verbreitungsgrad erhöhen will. Mit Baidu Space stieg das Unternehmen Mitte 2006 zudem in den Blogger-Markt ein. Mit Baidupedia ist das Unternehmen gleichzeitig auch mit einem Online-Lexikon am Start. Mit Baidu Favorites, Baidu Video Search und Hao123.com startete das Unternehmen drei neue Angebote. Mit Baidu Knows betreibt Baidu.com den weltweit größten Frage- und Antwortservice. In 2008 ging Baidu.com mit seiner eigenen E-Commerce Plattform Youa.com sowie mit Baidu Japan im Land der aufgehenden Sonne an den Start. Daneben erwarb Baidu.com eine 8,3%ige Beteiligung an dem Video- und Filmspezialisten UiTV.com. Mitte 2011 wurde zudem Chinas führende Reisesuchmaschine Qunar übernommen. Ende 2012 übernahm Baidu die Mehrheit am Videoportal iQiyi. Zudem wurde im November 2012 die Videoplattform PPStream aufgekauft. In 2013 verstärkte sich Baidu durch die mehrheitliche Übernahme des App Stores 91 Wireless Websoft Ltd, zudem wurden mit TrustGo Mobile und Nuomi Holdings weitere Firmen aufgekauft.

Zudem schloss Baidu.com Partnerschaften mit Hewlett-Packard, MTV Networks, Microsoft, EMI Music und Rakuten (Joint Venture im E-Commerce Bereich). Gemeinsam mit Rakuten betreibt Baidu das Joint Venture Rakuten China. Neben dem Hauptsitz in Beijing unterhält Baidu.com noch weitere Niederlassungen in Schanghai und Shenzen. Firmenmitgründer und CEO Robin Li hielt zuletzt noch eine Minderheitsbeteiligung am Unternehmen.

Zahlen

Für das erste Quartal 2014 erzielte Baidu einen Umsatz von 9,49 Mrd. Renminbi, rund 1,53 Mrd. US-Dollar. Das entspricht einem Wachstum von 59,1 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Auch das operative Ergebnis legte um 7,4 Prozent auf 2,37 Mrd. Renminbi zu. Gleichzeitig stieg das Nettoergebnis auf rund 2,54 Mrd. Renminbi bzw. 407,8 Mio. US-Dollar und liegt damit 24,1 Prozent über dem Ergebnis von dem Jahr 2013.

Meldung gespeichert unter: Baidu, Hintergrundberichte, Internet

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