Baidu auf den Spuren von Wikipedia

Montag, 15. Mai 2006 um 00:00

Im Kerngeschäft Online-Marketing verzeichnete Baidu.com einen Umsatzanstieg auf 16,5 Mio. US-Dollar, was einem Plus von 207 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Zahl der aktiven Marketing-Kunden überschritt jüngst die Marke von 74.000 Kunden. Die Barreserven summierten sich zum Quartalsende auf 121,7 Mio. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Baidu.com gilt in China als die führende Suchmaschine und verdrängt Branchengrößen, wie Google, Yahoo (YiSou.com) und Microsoft auf die Plätze. Nach der jüngsten Studie des China Internet Network Information Center (CNNIC) kann Baidu.com insbesondere in den Großstädten punkten, wobei dem Unternehmen in Schanghai ein Marktanteil von 43,9 Prozent zugeschrieben wird, während Google hier auf einen Marktanteil von 38,2 Prozent kommt. Auch in Peking ist Baidu.com mit einem Marktanteil von 51,5 Prozent der führende Suchmaschinenbetreiber, gefolgt von Google mit 32,9 Prozent.

Nachdem Gang an die Nasdaq stieg Baidu.coms Popularität weiter stark an, so dass dem Unternehmen inzwischen ein Marktanteil von mehr als 40 Prozent in China zugeschrieben wird.

Alternative Suchmaschinenanbieter, wie Yahoo, Sohu.com (Sogou.com) und Sina (iAsk.com) spielen lediglich eine untergeordnete Rolle im chinesischen Suchmaschinenmarkt. Lediglich die chinesischen Suchmaschine Zhongsou.com werden nennenswerte Marktanteile und Zukunftschancen im wachstumsstarken chinesischen Suchmaschinenmarkt eingeräumt.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause Piper Jaffray gehen davon aus, dass die Zahl der täglichen Suchanfragen in China von derzeit 360 Mio. im Jahr 2007 auf 816 Mio. Suchanfragen pro Tag klettern wird. In diesem Zusammenhang soll der Markt für „sponsored Search“ im Jahr 2010 ein Volumen von zehn Mrd. Dollar erreichen, nach 134 Mio. Dollar im Jahr 2005.

Ausblick

Für das laufende zweite Quartal 2006 stellt Baidu.com einen deutlichen Umsatzzuwachs in Aussicht. So erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 23,3 und 24,0 Mio. Dollar, wobei Analysten mit einem Nettogewinn von 14 US-Cent je Aktie kalkulieren.

Optimistische Prognosen gehen im laufenden Jahr von Einnahmen von 84,8 Mio. Dollar sowie von einem Nettogewinn von 55 US-Cent je Aktie aus. Im nachfolgenden Jahr 2007 sollen die Erlöse dann auf mehr als 120 Mio. Dollar klettern, wobei Analysten dann im Schnitt mit einem Nettogewinn von 1,03 Dollar je Aktie rechnen.

Bewertung

Nach Gewinnmitnahmen wurden Baidu-Anteile zuletzt leichter bei 78,5 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 2,6 Mrd. Dollar für Chinas meistbesuchte Webseite ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2006 ergibt sich ein rechnerisches Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 142, welches im nachfolgenden Jahr 2007 auf 76 sinken würde. Insgesamt wird Baidu.com mit dem mehr als 30fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Auch nach den jüngsten Zahlen gibt sich die Mehrheit der Analysten zurückhaltend, was weiter steigende Kurse angeht. Zwar sieht man überwiegend das langfristige Potential des Unternehmens, hält aber den Wert allgemein noch für zu teuer.

Die Analysten des Hauses Piper Jaffray hoben die Einschätzung für Baidu-Anteile zuletzt von „underperform“ auf „market perform“ an. Im Hause Brean Murray heißt die Empfehlung seit Anfang April „halten“, wobei die Analysten ein Kursziel von 48 bis 52 Dollar für die Titel sehen. Die Brean Murray-Experten trauen dem Unternehmen zu, einen signifikanten Marktanteil im chinesischen Markt für bezahlte Links erringen zu können. Das weiter stürmische Wachstum dürfte auch zu höheren Bruttomargen führen, so die Analysten.

Großes Potential sieht man bei Pacific Crest in der jüngsten Kooperation mit Nokia. Vor allem die mobile Suche stelle in China eine große Chance dar, weiter zu wachsen, da dass Reich der Mitte über eine hohe Mobilfunkpenetrationsrate im Vergleich zu PC-Besitzern verfüge, heißt es.

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Meldung gespeichert unter: IT-News

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