Auch zweiter Vectoring-Entwurf muss zu eingehendem Prüfungsverfahren führen

Breitband

Dienstag, 12. Juli 2016 um 17:32
BREKO

Die führenden deutschen Breitbandverbände BREKO, BUGLAS und VATM bekräftigen ihre deutliche Kritik an dem geänderten Entscheidungsentwurf für Vectoring im Nahbereich der Hauptverteiler (HVt). „Der ‚neue‘ Entwurf bedeutet keine Verbesserung, sondern dürfte in vielen Fällen sogar zu einer weiteren erheblichen Verschlechterung der Situation führen. Das betrifft auch die Vorleistungsprodukte, die dringend marktgerecht ausgestaltet werden müssen, da nur so der Wettbewerb aufrechterhalten werden kann. Auch mit dem zweiten Entscheidungsentwurf erhalten die Investoren nicht die von der Bundesnetzagentur versprochene Planungssicherheit“, so die Verbands-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers (BREKO), Jürgen Grützner (VATM) und Wolfgang Heer (BUGLAS): „Wir machen uns Sorgen um den Standort Deutschland. Ohne Gigabit-Netze, die schon jetzt  geplant und schnellstmöglich ausgerollt werden müssen, können wir mit anderen Industrienationen auf Dauer nicht Schritt halten. Wir gehen davon aus, dass die EU-Kommission in jedem Fall auch hinsichtlich der vorgenommenen Veränderungen eine genauere Überprüfung einleitet.“ Dafür gebe es gleich mehrere Gründe.

„So sind die zwischenzeitlich bekannt gewordenen Bedenken des europäischen Regulierergremiums BEREC definitiv in keiner Weise ausgeräumt worden. Ebenso blieben die im laufenden Verfahren geäußerten deutlichen Kritikpunkte von Bundeskartellamt und Monopolkommission nahezu unberücksichtigt. Im Gegenteil: Es kann aufgrund der neuen Regelungen sogar zu einer weiteren Reduzierung der Ausbaumöglichkeiten für die Wettbewerber kommen“, erläutern Dr. Albers, Grützner und Heer. Diesbezügliche Anfragen aus dem Kreis des BNetzA-Beirats an die Bundesnetzagentur laufen derzeit. Zudem wurden die Marktteilnehmer erst nach der Notifizierung von der BNetzA zur Stellungnahme aufgefordert. Die Einbeziehung der Stellungnahmen und der Bewertung durch die Bundesnetzagentur sollten in jedem Falle von der EU-Kommission geprüft und berücksichtigt werden können.

Schon im April dieses Jahres hatten sich 25 Verbände an die EU-Kommission gewandt und Bedenken gegenüber einem neuen Technologiemonopol deutlich gemacht. Jetzt haben sich  nochmals insgesamt 30 deutsche und europäische Organisationen und Verbände aus verschiedensten Wirtschaftsbereichen an Brüssel gewandt, damit langfristig notwendige Ziele nicht durch eine Fixierung rein auf den Planungszeitraum bis 2018 und eine Versorgung mit lediglich 50 MBit/s konterkariert werden. Die Unterzeichner sind fest davon überzeugt, dass hierfür eine Weiterentwicklung der Breitbandstrategie und ambitionierte Ziele weit über 2018 hinaus definiert werden müssen. Nur so sei es möglich, Zwischenschritte auf diesem Weg dahingehend zu bewerten, ob sie nachhaltigen Zielen dienen oder diese behindern.

Meldung gespeichert unter: Vectoring, BREKO, VATM, Internet, Verbände

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