ASML baut Marktstellung weiter aus

Mittwoch, 20. Dezember 2006 um 00:00

Insgesamt konnte ASML im jüngsten Quartal 71 Lithographie-Anlagen zur Auslieferung bringen, wobei sich der durchschnittliche Verkaufspreis auf 13,8 Mio. Euro summierte. Damit stieg der Durchschnittspreis um 0,1 Mio. Euro im Vergleich zum Vorquartal. Gleichzeitig kletterte der Auftragsbestand auf ein neues Rekordniveau. Insgesamt gingen Orders von 95 Lithographie-Maschinen ein.

Markt und Wettbewerb

Im Kerngeschäft sieht sich ASML Holding vor allem der direkten Konkurrenz des US-Halbleiterspezialisten Applied Materials ausgesetzt. Als weltweit größter Ausrüster der Halbleiterindustrie bietet Applied inzwischen ähnliche Lösungen zur Vorbereitung und Fertigung von Wafern an.

Als weiterer Mitbewerber gilt der Spezialist für Computerzubehör Canon. Die Japaner bieten aber daneben diverse optische Komponenten an, welche bei der Fertigung von Halbleitern zum Einsatz kommen. Zuletzt wollte Canon sein Lithographie-Geschäft weiter ausbauen.

Die ebenfalls in Japan ansässige Nikon entwickelt ebenfalls so genannte Stepper, welche das Schaltschema bei Wafern festsetzen. Daneben ist auch noch die amerikanische Ultratech Stepper zu nennen. Das im kalifornischen San Jose ansässige Unternehmen hat sich dabei auf photolithographische Systeme spezialisiert.

Insgesamt wird ASML nach einer Studie der Marktforscher Gartner Dataquest, mit einem Marktanteil von über 50 Prozent die Spitzenposition im weltweiten Lithographieanlagenmarkt zugeschrieben.

Ausblick

Für das laufende vierte Quartal rechnet ASML damit, 69 Lithographie-Systeme ausliefern zu können. Analysten hatten im Vorfeld allerdings mit der Auslieferung von 79 Anlagen gerechnet. Insgesamt rechne Analysten für das laufende Dezemberquartal mit einem Umsatz von 1,26 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 44 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Jahr 2006 wird mit einem Jahresumsatz von 4,42 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,45 Dollar je Aktie kalkuliert. Im nachfolgenden Jahr 2007 sollen die Erlöse dann auf 4,95 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,61 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Zuletzt wurden ASML-Aktien nachgebend bei 24,5 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 11,3 Mrd. Dollar für Europas größtem Halbleiterausrüster ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2007 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15. Gleichzeitig wird ASML mit dem 2,5fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Mehrere Analysten sehen kurzfristig keinen weiteren Spielraum für weiter steigende Kurse und stufen ASML-Aktien herab. So auch die Analysten des Hauses ABN Amro. In der Vergangenheit habe der Aktienkurs unter den aktuellen Bedingungen bereits seinen Höhepunkt gesehen, heißt es bei den ABN Amro-Experten. Vielmehr erwarten die Analysten, dass der Auftragseingang im laufenden vierten Quartal seinen Höhepunkt erreichen wird. Die Analysten stufen deshalb die Papiere von „halten“ auf „verkaufen“ nach unten.

Ebenfalls skeptisch ist man im Hause Dresdner Kleinwort. Die Analysten bekräftigten Anfang Dezember nochmals ihre Verkaufsempfehlung für den Wert und sehen ein Kursziel von 14 Euro. Die Analysten verweisen auf das Mammut-Projekt von Elpida und Powerchip, das etwa 240.000 DRAM-Wafer im Monat ausstoßen soll. Durch diesen Auftrag könnte der Mitbewerber Canon wieder Marktanteile zu Lasten der Niederländer gewinnen, heißt es.

Optimistischer ist man hingegen im Hause Friedman Billings und UBS. Während die Friedman-Analysten nochmals ihr Rating „outperform“ bekräftigen und ein Kursziel von 27 Dollar sehen, raten auch die UBS-Analysten weiter zum Kauf von ASML-Aktien

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Meldung gespeichert unter: IT-News

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