Arques und Siemens: Gerangel um Gigaset-Sparte geht weiter

An genau dieser Personalie entzündete sich nun der Konflikt zwischen Siemens und Arques. Nach einem Bericht der <img alt="undefined" src="fileadmin/img/icons/external_link_new_window.gif"></img>Financial Times Deutschland sieht Siemens in der Ernennung von Hütten als Geschäftsführer einen „schweren Interessenkonflikt“. Folge war eine Klage gegen Arques mit dem Ziel, die Absetzung von Hütten zu erzwingen. Diese Auffassung wurde nun seitens des Gerichtes geteilt, da ein Geschäftsführer in erster Linie das Wohl des eigenen Unternehmens im Auge haben müsse. Im Fall von Arques und Gigaset sei es dies aber für Hütten nicht möglich, da wirtschaftliche Interessenkonflikte zwischen beiden Gesellschaften bestünden. Nun wurde ein Vergleich geschlossen, Hütten legt sein Amt zum 15. Februar 2010 wieder nieder. Bis dahin soll Arques zwei neue Geschäftsführer bestimmen, darunter auch einen Finanzchef.

Gleichzeitig wurden vor Gericht allerdings auch Einblicke in die derzeitige Finanzsituation von Arques offenbar. Die bisher nur spekulierte Einschätzung, dass die Beteiligungsgesellschaft gar nicht die volle Summe an Gigaset hätte zahlen können, bewahrheitete sich. Wäre Arques dazu verpflichtet worden, wäre dem Unternehmen wohl nur der Gang in die Insolvenz übrig geblieben. Arques selbst sieht daher das Verhalten der ehemaligen Geschäftsführung von Gigaset als verwerflich an. Diese hätte Arques „mutwillig“ in die Nähe einer Insolvenz gebracht. Allerding ist auch für Siemens der Streit um Gigaset durch das nun ergangene Urteil noch nicht beendet. Arques soll bei dem Unternehmen um weitere Mittel für die Sparte angefragt haben, gleichzeitig seien von Siemens beauftragte Wirtschaftsprüfer des Unternehmens KPMG bei Gigaset des Hauses verwiesen worden. Siemens soll nach eigenen Angaben einen Kredit für Gigaset von rund 30 Mio. Euro stellen, nach Einschätzung von KPMG sei dieser aber mit enormen Risiken belastet. (kat/rem)