Apple setzt neue Maßstäbe - iPhone und iPad sorgen für Euphorie

Während Apple mit seinen Modellen bislang nicht den Massenmarkt anvisierte, setzte die Konkurrenz in Form von Dell von Anfang an auf den Direktvertrieb und erschwingliche Computergeräte für den privaten Verbraucher. Zuletzt wagte Apple allerdings mit seinem Mac Mini den Vorstoß in den Massenmarkt, wobei Apple einen Wechsel auf Intel-Chips vollzog. Dennoch spielt die einstige Computergröße aus Cupertino weiterhin aber nur eine untergeordnete Rolle im PC-Markt im Gegensatz zu HP, Acer und Dell.

Mit seinem weltweit führenden Online-Musikdienst iTunes will Apple neue Akzente setzen und sich gleichzeitig mit dem Musik-Player iPod mehr dem Markt für Unterhaltungselektronik zuwenden. In diesem Bereich sieht sich das Unternehmen mit einem Marktanteil von über 70 Prozent als Marktführer und gilt inzwischen als der weltweit größte Musik-Händler.

In diesem Segment konkurriert das Unternehmen mit Sony, Roxio, Samsung, Creative Labs und SanDisk. Zudem hat Microsoft mit dem Musik-Player Zune ein Konkurrenzprodukt zu Apples iPod auf dem Markt gebracht.

Durch die Einführung des iPhone 3G bzw. iPhone 3GS bewegt sich Apple nunmehr auch im Mobilfunkmarkt auf den Massenmarkt zu. Hier steht das Unternehmen im Wettbewerb mit Nokia, Research In Motion, Samsung, LG, Sony Ericsson, Motorola und Palm.

Durch die Einführung des iPad begibt sich Apple zudem in direkter Konkurrenz zu Amazon.com. Der Online-Händler ist hier bereits mit dem eBook-Reader Kindle am Start und genießt in diesem Markt den Vorteil des First-Movers. Als weitere Wettbewerber gelten in diesem Marktbereich Sony und Barnes & Noble.

Im Hinblick auf das laufende dritte Fiskalquartal 2010 stellt Apple einen Umsatz zwischen 13,0 und 13,4 Mrd. US-Dollar in Aussicht. Dabei erwartet das Unternehmen laut Aussagen von Finanzchef Peter Oppenheimer einen Nettogewinn zwischen 2,28 und 2,39 Dollar je Aktie.

Analysten kalkulieren bei Apple im laufenden Juniquartal mit einem Quartalsumsatz von knapp 13 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,70 Dollar je Aktie. Im laufenden Fiskaljahr 2010, welches im September endet, wird mit einem Jahresumsatz von 55,1 Mrd. Dollar und mit einem Nettogewinn von 12,06 Dollar je Aktie gerechnet.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 64,4 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 13,97 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen präsentieren sich Apple-Aktien deutlich fester und klettern um knapp sechs Prozent auf 260 US-Dollar - ein neues Jahreshoch. Auf dem aktuellen Kursniveau ergibt sich aktuell ein Börsenwert von rund 235 Mrd. US-Dollar für den iPhone-Hersteller. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 22. Gleichzeitig wird Apple mit dem 4,3-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Das US-Brokerhaus Goldman Sachs bleibt auch nach dem Rekordergebnis von Apple weiter bei seiner „neutralen“ Haltung gegenüber Apple-Aktien. Die Goldman-Analysten sehen dabei ein Kursziel von 270 US-Dollar für das Papier.

Wesentlich optimistischer ist dagegen Piper Jaffray Analyst Gene Munster. Der Analyst verweist auf die jüngsten Quartalszahlen von Apple, die deutlich über den Erwartungen lagen. Der Analyst bleibt daher bei seiner Einschätzung „outperform“. Munster glaubt zudem an einen weiter steigenden Apple-Aktienkurs und hebt sein Kursziel für das Papier von 299 auf 323 Dollar an. Der Analyst verweist auf ein mögliches neues iPhone, welches in diesem Sommer auf den Markt kommen könnte. Für das laufende Fiskaljahr 2010 rechnet man bei Piper Jaffray bei Apple mit einem Nettogewinn von 12,68 Dollar je Aktie, der im nachfolgenden Fiskaljahr 2011 auf 13,4 Dollar je Aktie steigen dürfte.

Auch bei der Citigroup glaubt man an weiter steigende Kurse. Die Analysten empfehlen Apple-Aktien unverändert zum Kauf und heben das Kursziel für die Papiere von 300 auf 320 Dollar an.

Ähnlich zuversichtlich ist man im Hause J.P. Morgan Securities. Die Analysten raten Anlegern Apple-Aktien weiter „überzugewichten“ und heben das Kursziel für den Wert von 305 auf 316 Dollar an.

Im Hause Kaufman Brother bekräftigte man zuletzt nochmals seine Kaufempfehlung für den Wert und hebt das Kursziel für Apple-Aktien von 305 auf 315 US-Dollar an.

Auch bei Canaccord Adams überwiegt die Zuversicht. Die Analysten bekräftigen nach den jüngsten Zahlen nochmals ihre Kaufempfehlung und heben das Kursziel für Apple-Papiere von 300 auf 325 Dollar an.

Bei der Schweizer Großbank UBS heißt die Empfehlung ebenfalls weiter „kaufen“. Die Analysten heben das Kursziel für den Wert von 280 auf 315 Dollar an.