Apple - getting things right, not getting things first

Wie Apple zwei Lebensbereiche neu definieren will

Donnerstag, 11. September 2014 um 13:29
Apple

(IT-Times) - Apple CEO Tim Cook ist zufrieden. Auf diesen Tag hatte der 53-jährige Manager eigenem Bekunden nach lange gewartet. Es war die Chance, um aus dem langen Schatten von Apple-Mitgründer Steve Jobs herauszutreten und eine neue Ära für den Computerpionier aus Kalifornien einzuläuten.

Am Dienstagabend präsentierte Apple zwei neue, größere iPhone-Modelle, eine Apple Watch und mit Apple Pay ein mobiles Zahlungssystem. Es waren keine großen Überraschungen mehr dabei, waren im Internet bereits Gerüchte, diverse Fotos und Spezifikationen herumgereicht worden.

Doch das ist nicht der Punkt. Gegenüber der USA Today hielt Cook fest, dass Apple nie der erste Hersteller war, der einen MP3-Player, eine Smartphone oder ein Tablet auf den Markt gebracht hat. Jedoch habe es Apple verstanden, die Produkte so anzupassen und so zu verbessern, dass sich diese wirklich bei Konsumenten durchsetzten.

Apple definiert Produktkategorie neu


Das gleiche hat Apple (Nasdaq: AAPL, WKN: 865985) nunmehr auch im Smartwatch-Markt vor. Computeruhren gibt es bereits von Sony, Samsung, LG und Motorola. Doch Apple will die erste „moderne Smartwatch“ auf den Markt bringen und damit die gesamte Produktkategorie neu definieren, so Cook. Die vielfältigen Anwendungen (Fitness, Navi, Nachrichten senden/empfangen) und die Kompatibilität mit Apple Pay bescheren Apple einen Wettbewerbsvorteil.

Wenn es dem Mac-Hersteller noch gelingt, die Akkulaufzeit auf ein erträgliches Maß hochzuschrauben, dürfte dem Erfolg nichts mehr im Wege stehen. Nach einer ersten Ansicht, glauben die Analysten bei der Citigroup, dass Apple schon im ersten Jahr 14 Mio. Apple Watches verkaufen wird, im nächsten Jahr sollen es dann schon 15 Mio. sein - dies würde einen Mehrumsatz von 12 Mrd. Dollar in den nächsten zwei Jahren für Apple bedeuten.

Apple Pay soll Mobile Payment zum Durchbruch verhelfen


Noch wichtiger für Apple dürfte jedoch der neu vorgestellte mobile Zahlungsdienst Apple Pay sein. Apple Pay werde die Art, wie wir einkaufen werden, für alle Zeiten verändern, kündigt Apple-Chef Cook vollmundig an.

Bislang haben sich mobile Zahlungsdienste nicht bei der breiten Masse der Bevölkerung durchgesetzt. Die Marktforscher aus dem Hause IHS sehen für Apple Chancen, dies zu ändern, denn das Unternehmen hat gleich mehrere Vorteile auf seiner Seite:

Zum einen lagern bereits 800 Mio. Kreditkarteninformationen auf den Apple-Servern im Zusammenhang mit bestehenden iTunes-Konten, die auch mit Apple Pay verwendet werden können, zum anderen hat Apple Hardware und Software eng miteinander verzahnt, so dass mittels Passbook App, Touch ID und NFC die Bezahlung zum Kinderspiel wird.

Apple Pay soll dem Konsumenten dienen - nicht der Werbeindustrie


Darüber hinaus konzentriert sich Apple auf den Hardware-Verkauf und gibt keinerlei Infos über die Kaufsumme, die gekaufte Ware oder sonstige Informationen zu Werbezwecken weiter. Durch die verschlüsselte Speicherung weiß weder Apple, noch die Bank, noch der Händler, was genau gekauft wurde. Apple Pay dient dadurch in erster Linie dem Kunden und nicht dem Werbetreibenden oder Händler.

Zudem kann Apple auf eine breite Unterstützung durch Kreditkartenunternehmen wie Visa, Mastercard, American Express und zahlreiche US-Händler (220.000 Geschäfte) zählen, die bei Apple Pay mitmachen wollen. Visa hat zudem bereits durchblicken lassen, gemeinsam mit Apple den Service nach Europa bringen zu wollen.

Sollte sich Apple Pay in den USA durchsetzen, dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, wann sich der Service auch in anderen Regionen etablieren wird, denn große US-Geschäfte wie McDonald`s sind auch international stark vertreten.

Kurzportrait

Apple leitete zu Beginn der 80er Jahre die Revolution bei Personalcomputern ein. Bereits in den 70er Jahren stellte das Unternehmen mit dem Apple II einen Vorläufer zum heutigen Personalcomputer vor. Ein Jahrzehnt später folgte mit dem Macintosh einer der ersten Desktop-Systeme auf den Markt.

Heute präsentiert sich das kalifornische Unternehmen als Anbieter von innovativen Desktop-Geräten und Unterhaltungselektronik, die durch durchdachtes Design und in Sachen Technik überzeugen. Apple bietet nicht nur Computer und Laptops an, sondern auch Musik-Player (iPod), Smartphones (iPhone), Tablet PCs (iPad) und Set-Top-Boxen (Apple TV) und Computeruhren (Apple Watch). Mit dem Musik-Download-Service iTunes ist Apple auch gleichzeitig der weltgrößte Musik-Händler.

Neben verschiedenen Softwareanwendungen für den Mac, setzt das Unternehmen aber auch auf eine leistungsstarke Hardware und auf ein eigenes Betriebssystem (Mac OS X). Mit der Ankündigung, künftig auch Intel-Chips in seinen Systemen verbauen zu wollen, sorgte Apple im Jahr 2006 für Aufsehen in der Branche.

Anfang 2010 stellte Apple mit dem iPad seinen ersten Tablet PC vor, im September 2013 präsentierte Apple mit dem iPhone 5s und dem iPhone 5c seine neue iPhone-Generation vor. Mitte 2014 verstärkte sich Apple mit der bislang größten Übernahme und kaufte den Kopfhörerhersteller Beats Electronics inklusive Beats Music für rund 3,0 Mrd. US-Dollar. Im Herbst 2014 folgte das iPhone 6 und mit der Apple Watch der erste tragbare Computer.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Smartphone, Smartwatch, Apple, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...