AOL will mit Inhalten zurück auf die Erfolgsspur

Donnerstag, 7. Januar 2010 um 13:40

Der von Google gekommene AOL-Chef Tim Armstrong will sich demnächst in einer Branche engagieren, die selbst strauchelt: Dem werbefinanzierten Online-Journalismus. Setzen will Armstrong dabei auf die so oder so schon beschäftigten 500 fest angestellten Journalisten und 2.000 freie Mitarbeiter.

Für das vergangene Dezemberquartal 2009 erwarten Analysten bei AOL einen Quartalsumsatz von 768 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 68 US-Cent je Aktie. Für das laufende Märzquartal rechnen Analysten bei AOL mit einem weiteren Umsatzrückgang auf dann 712,7 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 23 US-Cent je Aktie.

Für das abgelaufene Gesamtjahr 2009 wird mit Einnahmen von 3,22 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,0 Dollar je Aktie kalkuliert. Für das laufende Jahr 2010 erwarten Analysten dann einen weiteren Umsatzrückgang auf 2,72 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,70 Dollar je Aktie.

Markt und Wettbewerb

AOL hat sich in den vergangenen Jahren neu positioniert. Das Unternehmen will weg vom Markt für Internetzugangsservices und hin zum Content-orientierten Internet-Unternehmen, welches sein Geld mit Online-Werbung verdient.

Im Markt für Internet-Zugangsservices konkurriert AOL nicht nur mit anderen Internet-Zugangsspezialisten wie mit EarthLink, sondern auch immer mehr mit Kabel-TV-Firmen, welche Breitbandservices über Kabel anbieten.

Im Portal-Markt steht AOL in direkter Konkurrenz mit anderen führenden Internet-Portalen wie mit Yahoo, welches mehr als 580 Mio. Besucher monatlich auf seinen Seiten verzeichnet. Darüber hinaus konkurriert AOL auch mit anderen großen Online-Portalen wie mit MSN (Microsoft), aber auch mit YouTube (Google), MySpace.com, Facebook, sowie mit den Internet-Seiten von IAC/Interactive.

Im Bereich Online-Werbung und Vermarktung steht AOL im direkten Wettbewerb mit Microsoft, sowie mit Google und ValueClick.

Bewertung

AOL-Papiere präsentierten sich an der New Yorker Börse zuletzt freundlicher bei rund 24,9 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 2,6 Mrd. US-Dollar für das amerikanische Internet-Portal ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Gesamtjahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15. Gleichzeitig wird AOL mit dem einfachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause JP Morgan bewerten AOL-Aktien im Rahmen einer Ersteinschätzung mit „neutral“ und sehen ein Kursziel von 27 US-Dollar für das Papier. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2009 erwarten die US-Investmentbanker einen Nettogewinn von 3,68 Dollar je Aktie bei AOL.

Auch die Analysten der Citigroup bleiben zurückhaltend und bewerten AOL-Aktien im Rahmen ihrer Ersteinschätzung nur mit „halten“. Dennoch erwarten die Citibanker einen weiteren Kursanstieg und sehen ein Kursziel von 29 Dollar für den Wert. Neben eBay, Yahoo und Monster sehe sich AOL wohl den größten Herausforderungen gegenüber, urteilen die Banker.

Auch bei Barclays Capital überwiegt die Zurückhaltung. Die Analysten bewerten AOL-Papiere im Rahmen ihrer Ersteinschätzung mit „gleichgewichten“, sehen aber ein Kursziel von 30 US-Dollar für den Wert.

Beim US-Brokerhaus Goldman Sachs sieht man die Situation bei AOL ähnlich und bewertet die Papiere im Rahmen einer Ersteinschätzung mit „neutral“. Dabei sehen die Analysten ein Kursziel von 27 Dollar für AOL-Aktien. Das Internetzugangsgeschäft bewerten die US-Broker mit 12 US-Dollar, wobei der Wert der Werbeaktivitäten ähnlich hoch sei, heißt es. Positive Impulse erwarten sich die Investmentbanker durch den möglichen Verkauf von Bebo und ICQ sowie von weiter steigenden Seitenaufrufen. Dadurch könnten auch die Werbepreise weiter steigen. Die EBITDA-Marge im Werbegeschäft könnte auf 15 Prozent anziehen, während Yahoo hier einen Wert von 35 bis 40 Prozent erreicht.

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