AOL - Turnaround lässt weiter auf sich warten

Donnerstag, 29. April 2010 um 12:36

Noch deutlicher fielen die Verluste bei den Ergebniskennzahlen aus. So büßte AOL beim operativen Ergebnis 43 Prozent ein. Nach 141,9 Mio. US-Dollar in 2009 lag der Wert aktuell bei 80,7 Mio. US-Dollar. Das Nettoergebnis lag zum Ende des ersten Quartals mit 34,7 Mio. US-Dollar 58 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals (2009: 82,7 Mio. US-Dollar). Somit rutschte das verwässerte Ergebnis je Aktie auf 0,32 US-Dollar (2009: 0,78 US-Dollar). Analysten hatten im Vorfeld mit einem Nettogewinn von 70 US-Cent je Aktie gerechnet.

Den Mittelzufluss aus fortgeführten Aktivitäten bezifferte AOL aktuell mit 162,9 Mio. US-Dollar, ein Minus von 49 Prozent. Der Free-Cash-Flow brach gar um 55 Prozent auf 125,1 Mio. US-Dollar ein. In den ersten drei Monaten 2010 konnte man die Kosten um 139 Mio. US-Dollar zurückgefahren.

Ausblick

Einen Umsatz- und Gewinnausblick auf das laufende zweite Quartal bzw. auf das Gesamtjahr 2010 wollte AOL nicht abgeben. Analysten rechnen zweiten Quartal 2010 aber mit einem Umsatz von 638,5 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 64 US-Cent je Aktie.

Im laufenden Jahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 2,61 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,61 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht. Für das nachfolgende Jahr 2011 erwarten Analysten einen weiteren Umsatzanstieg auf 2,29 Mrd. Dollar, wobei der Nettogewinn auf 2,21 Dollar je Aktie klettern soll.

Markt und Wettbewerb

AOL hat sich in den vergangenen Jahren neu positioniert. Das Unternehmen will weg vom Markt für Internetzugangsservices und hin zum Content-orientierten Internet-Unternehmen, welches sein Geld mit Online-Werbung verdient.

Im Markt für Internet-Zugangsservices konkurriert AOL nicht nur mit anderen Internet-Zugangsspezialisten wie mit EarthLink, sondern auch immer mehr mit Kabel-TV-Firmen, welche Breitbandservices über Kabel anbieten.

Im Portal-Markt steht AOL in direkter Konkurrenz mit anderen führenden Internet-Portalen wie mit Yahoo, welches mehr als 580 Mio. Besucher monatlich auf seinen Seiten verzeichnet. Darüber hinaus konkurriert AOL auch mit anderen großen Online-Portalen wie mit MSN (Microsoft), aber auch mit YouTube (Google), MySpace.com, Facebook, sowie mit den Internet-Seiten von IAC/Interactive.

Im Bereich Online-Werbung und Vermarktung steht AOL im direkten Wettbewerb mit Microsoft, sowie mit Google und ValueClick.

Bewertung

AOL-Papiere präsentierten sich an der New Yorker Börse zuletzt deutlich leichter und geben um mehr als 14 Prozent auf 23,96 US-Dollar nach. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 2,55 Mrd. US-Dollar für den einst führenden Internet-Service-Provider. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) Von 37.

Banchmark Company Analyst Clayton Moran erwartet, dass der AOL-Umsatz im laufenden Jahr um rund 23 Prozent sinken wird. Der Analyst bewertet die Papiere auch nach den enttäuschenden Zahlen weiter mit „halten“. Die Umsätze dürften im nächsten Jahr wieder anziehen, wenn sich das Online-Werbegeschäft wieder erholt, glaubt der Analyst.

Bei der Credit Suisse bewertet man AOL-Aktien dagegen weiter nur mit „underperform“. Die Analysten gehen von einem weiter sinkenden Aktienkurs aus und sehen ein Kursziel von 20 US-Dollar für den Wert.

Im Hause Barclays Capital bewertete man AOL-Aktien Anfang März noch mit „gleichgewichten“. Durch die Restrukturierung des Vertriebsteams erwarten die Barclays-Banker kurzfristig noch Belastungen für das Ergebnis. Langfristig dürfte sich ein effektives Vertriebsteam aber positiv auswirken, glauben die Analysten, die für 2010 ihre Gewinnprognose auf 3,39 Dollar je Aktie gesenkt haben. Für 2011 erwarten die Analysten einen weiteren Gewinnrückgang auf dann 2,92 Dollar je Aktie. Insgesamt sehen die Analysten ein Kursziel von 30 Dollar für den Wert.

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