America Movil hofft auf das Zugpferd iPhone

Mittwoch, 23. Juli 2008 um 13:23

Die Zahl der Kunden kletterte um 6,1 Mio. Mobilfunkteilnehmer auf nunmehr insgesamt 165,3 Mio. Kunden. Allein in Brasilien konnte America Movil 1,9 Mio. neue Kunden melden, während in Mexiko 1,3 Mio. neue Kunden hinzukamen. In Kolumbien verzeichnete America Movil 1,1 Mio. Neukunden. Insbesondere in Mexiko wurde deutlich mehr telefoniert. Hier kletterte die Zahl der verbrauchten Gesprächsminuten um 40 Prozent.

Markt und Wettbewerb

Im hart umkämpften lateinamerikanischen Mobilfunkmarkt steht America Movil vor allem im direkten Wettbewerb mit der spanischen Telefonica. Die Spanier sind mit ihrer Mobilfunktochter Telefonica Moviles vor allem in Brasilien die Nummer eins, wobei man durch die Übernahme von Telecom Italia auch in den Besitz von TIM Brasil kommen will. Der brasilianische Mobilfunkmarkt gilt als der größte Markt Lateinamerikas. Die Mobilfunktochter der Spanier betreut mehr als 50 Mio. Mobilfunkkunden in Mexiko, Peru, Spanien, Argentinien, El Salvador, Guatemala und Peru. Gemeinsam mit der Portugal Telecom betreibt das Unternehmen Joint Ventures in Brasilien und Marokko. Zuvor übernahm Telefonica die Operationen von BellSouth Latin America in Höhe von 5,8 Mrd. Dollar.

Die Grupo Iusacell gilt als die Nummer zwei unter den mexikanischen Mobilfunkanbietern hinter America Movil. Nachdem Verizon Communications und Vodafone zunächst 74 Prozent an der Gesellschaft übernahmen, verkauften die beiden Mobilfunker ihre Anteile im Jahr 2003 wieder an die von Ricardo Salinas Pliego betriebene Movil@ccess.

NII Holdings, vormals operierend unter dem Namen Nextel International, vertreibt heute die Marke Nextel in Lateinamerika. Das Unternehmen baut dabei auf Motorolas iDEN-Technologie.

Ausblick

Nachdem America Movil das Apple-Handy iPhone 3G am 11. Juli in Mexiko auf den Markt gebracht hat, will America Movil das Apple-Handy in diesem Jahr noch in weiteren 15 Märkten auf den Markt bringen. Insgesamt will America Movil in 2008 in den 16 Ländern, in denen die Gesellschaft aktiv ist, 21 bis 22 Mio. neue Mobilfunkkunden gewinnen. Die geplanten Kapitalausgaben gibt America Movil mit 4,0 Mrd. Dollar an.

Für das laufende Septemberquartal rechnen Analysten mit einem Quartalsumsatz von 8,29 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,91 Dollar je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2008 wird mit einem Jahresumsatz von 32,5 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,49 Dollar je Aktie kalkuliert.

Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 35,65 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 4,22 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Trotz positiver Quartalszahlen wurden America Movil-Aktien zuletzt leichter bei 49,5 Dollar an der New Yorker Börse gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 85 Mrd. US-Dollar für Lateinamerikas führenden Mobilfunkkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14. Gleichzeitig wird America Movil mit dem 2,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Deutsche Bank sieht die Kursverluste seit Jahresbeginn als gute Einstiegsmöglichkeit. Bereits Ende Mai stuften die Deutsch Banker America Movil-Papiere nach oben und empfehlen den Wert mit einem Kursziel von 68 Dollar zum Kauf. Zwar sehe man kurzfristig keine neuen Impulse für einen Kursaufschwung, allerdings bietet das Papier einen langfristigen Wert. Sollten die Papiere weiter zur Schwäche neigen, raten die Analysten Positionen in America Movil aufzubauen. Herausforderungen sehe sich das Unternehmen in der abflachenden Konjunktur, sowie einer sich verschärfenden Konkurrenzsituation und Druck von Seiten der Regulierungsbehörden in Mexiko gegenüber. Diese Widrigkeiten seien aber nach Meinung der Deutsch Banker bereits im Kurs eingepreist. Zudem seien die beiden Kernmärkte Mexiko und Brasilien weniger anfällig für einen steigenden Ölpreis, da beide Länder Ölproduzenten und damit Nettoexporteure seien, so die Banker.

Die Analysten bei Davenport & Company sind hingegen weniger zuversichtlich und raten Anlegern America Movil-Aktien zu „reduzieren“. Gleichzeitig nehmen die Analysten ihre Gewinnprognosen für den Wert zurück. Insbesondere hätten die mexikanischen Regulierungsbehörden angedeutet, Druck auf America Movil ausüben zu wollen, damit der Anbieter seine Preise senkt. Dies könnte zu deutlichen Preissenkungen führen, glauben die Davenport-Experten. Aufgrund dessen erwarten die Analysten für 2008 nur einen Nettogewinn von 3,50 Dollar je Aktie in 2009 ein Plus von 4,04 Dollar je Anteil.

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Meldung gespeichert unter: America Movil, Hintergrundberichte, Telekommunikation

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