AMD zieht die Notbremse

Mittwoch, 8. Oktober 2008 um 13:19

Der operative Verlust summiert sich damit auf 60 US-Cent je Aktie, womit AMD die Markterwartungen verfehlte. An der Wall Street hatte man zunächst nur mit einem Minus von 52 US-Cent je Aktie gerechnet.

Markt und Wettbewerb

Der Wettbewerb in diesem Halbleitersegment ist vor allem durch das Duell der beiden Erzkonkurrenten Intel und AMD geprägt. Während AMD seit Jahren versucht Boden in Sachen Marktanteile gegen Intel mit günstigen Preisen und schnellen Prozessoren gut zu machen, setzt Intel weiter auf seinen bekannten Markennamen und ebenso leistungsfähige Prozessoren. Zwar konnte AMD in den letzten Jahren aufholen, doch hielt Intel durch mehrere Preissenkungsrunden und durch höher getaktete Prozessoren dagegen. Auch in Sachen Prozesstechnik kann Intel mit der Umstellung auf die neue 45nm-Prozesstechnik einen Wettbewerbsvorteil verbuchen. Daneben hat Intel auch im Geschäft mit Flash-Speichern die Nase vorn - AMD liegt hier nur an zweiter Stelle, hinter Marktführer Intel.

Neben dem ewigen Duell mit dem Branchengiganten Intel, steht AMD im Bereich mobiler Speicherbausteine und Mikroprozessoren in Konkurrenz mit dem US-Mobilfunkhersteller Motorola und dem französischen Halbleiterhersteller STMicroelectronics.

Durch die Übernahme der kanadischen ATI steht AMD nunmehr auch im Grafikchip-Markt im direkten Wettbewerb mit dem Anbieter nVidia.

Ausblick

Für das vergangene Septemberquartal, für welches AMD am 16. Oktober seine Zahlen vorlegen wird, rechnen Analysten mit einem Umsatz von 1,48 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettoverlust von 46 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2008 wird mit weiterhin roten Zahlen gerechnet. Analysten rechnen diesbezüglich mit einem Umsatz von 5,92 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von 1,72 Dollar je Anteil.

Im nachfolgenden Jahr 2009 soll der Umsatz dann auf 6,32 Mrd. Dollar steigen und sich der Nettoverlust auf 83 US-Cent je Aktie reduzieren. In diesen Prognosen sind allerdings noch nicht die jüngsten Maßnahmen einkalkuliert. Durch die Auslagerung seiner Fabriken könnten die Verluste niedriger ausfallen.

Bewertung

An der Börse wurden die jüngsten Maßnahmen von AMD positiv aufgenommen. Der AMD-Aktienkurs stieg gegen den allgemeinen Markttrend um 8,5 Prozent auf rund 4,6 Dollar. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 2,8 Mrd. US-Dollar für den weltweit zweitgrößten Prozessorhersteller. AMD befindet sich in einer typischen Turnaround-Phase. Ursprünglich wollte AMD im zweiten Halbjahr 2008 wieder profitabel arbeiten, dieses Ziel wird sich voraussichtlich aber nicht realisieren lassen.

Cowen & C Analyst John Barton äußerte sich skeptisch, ob die jüngsten Maßnahmen den gewünschten Erfolg bringen werden. Der Analyst merkt an, dass auch das neue Venture Foundry Company vom alten AMD-Management geführt wird. Unter anderem wird der bei AMD abgesetzte CEO Hector Ruiz als Chairman der Gesellschaft agieren, heißt es.

Im Hause American Technology Research ist man zuversichtlicher und empfiehlt AMD-Aktien weiterhin zum Kauf. Dabei sehen die Analysten ein Kursziel von zehn US-Dollar für den Wert. Die Analysten verweisen auf die Joint Venture Ankündigung, wonach sich AMD von seinen Fabriken trennen werde. Dadurch dürften die Kapitalausgaben und Aufwendungen für Forschung und & Entwicklung deutlich sinken, glauben die Analysten. Gleichzeitig würden durch den Deal 1,2 Mrd. Dollar Schulden aus der Bilanz getilgt werden, heißt es.

Bereits Ende September meldeten sich die Experten des Hauses Barclays Capital zu Wort. Die Analysten stufen im Rahmen einer ersten Einschätzung AMD-Aktien mit „gleichgewichten“ ein. Das Unternehmen sehe sich in den USA und Europa einer schwächeren Nachfrage gegenüber, meinen die Analysten, die eine Verschiebung der Nachfrage hin zu preisgünstigen Notebooks sehen. Insgesamt trauen die Analysten dem Wert aber eine Kurserholung zu, wobei die Barclays-Experten ein Kursziel von 6,0 Dollar für AMD-Aktien sehen.

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