AMD vor tiefgreifenden Wandel - Smartphone- und Tablet-Markt sollen in den Vordergrund rücken

Donnerstag, 13. Januar 2011 um 13:34

Die durchschnittlichen Chip-Verkaufspreise schrumpften leicht gegenüber dem Vorquartal, jedoch lagen diese höher als im Vorjahresquartal. Die Umsätze im Bereich Computer-Lösungen stagnierten gegenüber dem Vorquartal, legten aber um rund 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Die Grafik-Chiperlöse schrumpften um elf Prozent gegenüber dem Vorquartal, legten aber um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.

Markt und Wettbewerb

Der Wettbewerb im Markt für Computer-Prozessoren ist vor allem durch das Duell der beiden Erzkonkurrenten Intel und AMD geprägt. Während AMD seit Jahren versucht Boden in Sachen Marktanteile gegen Intel mit günstigen Preisen und schnellen Prozessoren gut zu machen, setzt Intel weiter auf seinen bekannten Markennamen und ebenso leistungsfähige Prozessoren.

Zwar konnte AMD immer wieder Marktanteile gewinnen, dennoch dominiert Intel nach wie vor den weltweiten Markt für PC-Prozessoren mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent (Quelle: IDC). Die Marktforscher aus dem Hause Gartner gehen davon aus, dass die weltweite Halbleiterbranche im Jahr 2011 um 4,6 Prozent auf 314 Mrd. US-Dollar wachsen wird.

Auch in Sachen Prozesstechnik kann Intel mit der Umstellung auf neue 45nm- bzw. 32-nm-Prozesstechnik einen zeitlichen Vorsprung und damit einen Wettbewerbsvorteil verbuchen. Gleichzeitig hat Intel auch im Geschäft mit Flash-Speichern die Nase vorn - AMD liegt hier nur an zweiter Stelle, hinter dem Marktführer Intel.

Neben dem ewigen Duell mit dem Branchengiganten Intel, steht AMD im Bereich mobiler Speicherbausteine und Mikroprozessoren in Konkurrenz mit anderen Halbleiterspezialisten wie Broadcom, Qualcomm, Texas Instruments und dem französischen Halbleiterhersteller STMicroelectronics.

Durch die Übernahme der kanadischen ATI steht AMD nunmehr auch im Grafikchip-Markt im direkten Wettbewerb mit dem Anbieter nVidia. Weitere Konkurrenten sind Marvell Technology, Trident Microsystems, sowie Samsung Electronics.

Ausblick

Für das vergangene vierte Quartal 2010 erwartet man bei AMD einen Umsatz von 1,65 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten an dieser Stelle bis dato mit Einnahmen von 1,63 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von elf US-Cent je Aktie gerechnet.

Für das somit abgeschlossene Geschäftsjahr 2010 erwarten Analysten bei AMD einen Jahresumsatz von 6,48 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 46 US-Cent je Aktie. Auch im Jahr 2011 soll der Nettogewinn bei 46 US-Cent je Aktie stagnieren, wobei Analysten aber mit einem leichten Umsatzanstieg auf 6,55 Mrd. Dollar rechnen.

Bewertung

Unmittelbar nachdem Rücktritt von CEO Dirk Meyer wurden AMD-Aktien deutlich leichter bei 8,39 US-Dollar an der New Yorker Börse gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 5,7 Mrd. US-Dollar für den weltweit zweitgrößten Prozessorhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18.

Die Analysten des Hauses Raymond James stuften zuletzt AMD-Aktien von "market perform" auf "underperform" nach unten. Bei der Londoner Barclays Capital bewertet man AMD-Aktien weiter mit "gleichgewichten", wobei die Analysten ein Kursziel von 9,0 US-Dollar für das Papier sehen.

Eine andere Meinung vertreten dagegen die Analysten des Hauses Nomura Securities. Nomura-Experte Romit Shah sieht ein Aufwärtspotential von 36 Prozent für AMD-Aktien. Der Analyst stuft AMD-Aktien von "neutral" auf "kaufen" nach oben und sieht ein Kursziel von 12 US-Dollar für den Wert. Shah geht davon aus, dass AMD mit neuen Produkten wieder Marktanteile gegenüber Intel gewinnen könne. Auch Apple könnte in seiner neuen Generation an MacBook-Linie, die in diesem Jahr auf den kommen soll, auf AMD-Chips setzen, glaubt der Nomura-Analyst. Dies wäre ein großer Schritt nach vorn für AMD, da Apple bis dato noch nie AMD-Chips in seinen Rechnern verbaut hat, so Shah.

Die Analysten der Citigroup sind ebenfalls zuversichtlich was AMD-Aktien angeht. Die Analysten heben nochmals ihre Gewinnschätzungen für das Papier an und sehen ein Kursziel von 12,5 Dollar für die Papiere. Die Citibanker sehen den Wert als "Top Pick" und verweisen unter anderem auf Erwartungen, das AMD Marktanteile im MPU-Markt gewinnen könne. Vor allem zwei neue Plattformen dürften in 2011 für neuen Schwung bei AMD sorgen. Insbesondere die neue Mobile-Plattform Brazos würde gut bei den Netbook- und Notebook-Herstellern ankommen und auch in Tablet PCs Einzug halten, glauben die Citibanker. Auch die neuen Bulldozer Server- und high-end Desktop-Chips von AMD dürften Mitte 2011 ihr Marktdebüt feiern, glauben die Analysten.

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