AMD vor Beginn einer neuen Ära?

Montag, 29. Mai 2006 um 00:00

Der Wettbewerb in diesem Halbleitersegment ist vor allem durch das Duell der beiden Erzkonkurrenten Intel und AMD geprägt. Während AMD seit Jahren versucht Boden in Sachen Marktanteile gegen Intel mit günstigen Preisen und schnellen Prozessoren gut zu machen, setzt Intel weiter auf seinen bekannten Markennamen und ebenso leistungsfähige Prozessoren. Zwar konnte AMD in den letzten Jahren aufholen und kam zwischenzeitlich auf einen Marktanteil von mehr als 20 Prozent im Prozessor-Geschäft, doch hielt Intel durch mehrere Preissenkungsrunden und durch höher getaktete Prozessoren dagegen. Auch im Geschäft mit Flash-Speichern liegt AMD nur an zweiter Stelle, hinter Marktführer Intel. Insgesamt wird AMD derzeit ein Marktanteil von rund 20 Prozent im Prozessor-Geschäft eingeräumt.

Neben dem ewigen Duell mit dem Branchengiganten Intel steht AMD im Bereich mobiler Speicherbausteine und Mikroprozessoren in Konkurrenz mit dem US-Mobilfunkhersteller Motorola und dem französischen Halbleiterhersteller STMicroelectronics.

Ausblick

Für das laufende Juniquartal rechnet AMD mit stagnierenden Erlösen bzw. mit einem leichten Umsatzrückgang im Vergleich zur Vorjahresperiode. Analysten sehen in diesem Zusammenhang einen Umsatz von 1,33 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 30 US-Cent je Aktie.

Für das nachfolgende Septemberquartal erwarten Investmentbanker dann einen weiteren Umsatzanstieg auf 1,43 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 38 US-Cent je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2006 kalkulieren Analysten mit Einnahmen von 5,65 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,55 Dollar je Aktie.

Für das nachfolgende Geschäftsjahr 2007 prognostizieren Analysten dann einen Umsatzanstieg auf kapp 6,5 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,87 Dollar je Aktie.

Bewertung

Zuletzt wurden AMD-Anteile weiter freundlich bei 31,63 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 15 Mrd. US-Dollar für den weltweit zweitgrößten Prozessorhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2006 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21, welches für das nachfolgende Jahr 2007 auf 17 sinken würde. Insgesamt wird AMD mit dem 2,7fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Gesamtjahr gehandelt.

Im Analystenlager ist die Meinung geteilt, welche Auswirkungen der Wechsel von Dell haben wird. Insgesamt hegt man die Hoffnung, dass das neue Abkommen mit dem weltgrößten PC-Hersteller erst der Anfang einer tieferen Kooperation mit den Texanern sein wird.

S&P Analyst Thomas Smith geht davon aus, dass sich die Fundamentaldaten AMDs weiter verbessern werden. Smith rechnet damit, dass AMD in der Lage ist, im Logic-Produktgeschäft doppelt so schnell wie der Industriedurchschnitt zu wachsen. Gleichzeitig konnte AMD seine Verschuldung auf eine Mrd. Dollar drücken, während Intels Verschuldung auf zwei Mrd. Dollar anzog, merkt der Analyst an. Insgesamt bewertet der S&P-Experte AMD-Anteile mit „strong buy“ und sieht ein Kursziel von 50 US-Dollar für die Titel.

Auch im Hause Prudential Financial glaubt man an eine Kursverdoppelung des AMD-Papiers. Analyst Mark Lipacis hob in der Vorwoche sein Kursziel für AMD-Aktien von 55 auf 65 US-Dollar an. Lipacis begründet die Anhebung mit dem Wechsel von Dell auf AMD Server-Prozessoren. Im Einzelnen geht der Analyst davon aus, dass per Ende 2007 bereits 25 bis 30 Prozent der Dell Multi-Prozessor-Server mit AMD-Chips bestückt sein werden. Dies könnte für AMD zusätzlich 40 bis 50 Mio. Dollar an Umsatz in die Kassen spülen und den Gewinn pro Aktie um drei bis vier US-Cent heben, glaubt der Analyst.

Im Brokerhaus UBS ist man weit weniger optimistisch. Bei UBS Investment Research sieht man zwar die jüngsten Entwicklungen positiv für AMD, die Analysten glauben aber, dass Dells Produktlinie auch in Zukunft überwiegend ntel-basierend bleiben wird. Die Analysten sehen daher „nur“ ein Kursziel von 39 Dollar und stehen dem Papier insgesamt „neutral“ gegenüber.

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Meldung gespeichert unter: IT-News

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