AMD greift nach den Sternen

Dienstag, 25. Juli 2006 um 00:00

Der Wettbewerb in diesem Halbleitersegment ist vor allem durch das Duell der beiden Erzkonkurrenten Intel und AMD geprägt. Während AMD seit Jahren versucht Boden in Sachen Marktanteile gegen Intel mit günstigen Preisen und schnellen Prozessoren gut zu machen, setzt Intel weiter auf seinen bekannten Markennamen und ebenso leistungsfähige Prozessoren. Zwar konnte AMD in den letzten Jahren aufholen und kam zwischenzeitlich auf einen Marktanteil von mehr als 20 Prozent im Prozessor-Geschäft, doch hielt Intel durch mehrere Preissenkungsrunden und durch höher getaktete Prozessoren dagegen. Auch im Geschäft mit Flash-Speichern liegt AMD nur an zweiter Stelle, hinter Marktführer Intel. Insgesamt wird AMD derzeit ein Marktanteil von rund 20 Prozent im Prozessor-Geschäft eingeräumt.

Neben dem ewigen Duell mit dem Branchengiganten Intel steht AMD im Bereich mobiler Speicherbausteine und Mikroprozessoren in Konkurrenz mit dem US-Mobilfunkhersteller Motorola und dem französischen Halbleiterhersteller STMicroelectronics.

Ausblick

Für das laufende dritte Quartal äußert sich AMD verhalten optimistisch. Die Nachfrage für eigene Produkte werde im zweiten Halbjahr saisonal bedingt stark sein. AMD gehe davon aus, dass im laufenden Jahresviertel im Vergleich zum zweiten Quartal eine Steigerung stattfinden wird. Analysten rechnen im laufenden Septemberquartal mit Einnahmen von 1,35 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 29 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2006 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 5,42 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,26 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2007 sollen die Erlöse dann auf 6,1 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,53 Dollar je Aktie klettern. Darin sind aber positive Effekte aus der jüngsten Übernahme von ATI noch nicht mit eingerechnet.

Bewertung

Nach den jüngsten Zahlen und der Übernahme von ATI wurden AMD-Aktien weiter deutlich schwächer bei 17,39 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 8,4 Mrd. Dollar für den weltweit zweitgrößten Prozessorhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2006 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14, welches im nachfolgenden Jahr 2007 auf 11 sinken würde. Insgesamt wird AMD mit dem 1,5fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr gehandelt.

Im Hause Banc of America Securities bleibt man nach den vorgelegten Zahlen zurückhaltend und stuft den Wert weiter mit „neutral“ ein. Analyst Sumit Dhanda rechnet auch für das laufende dritte Quartal mit einem Preis- und Margendruck. Die schwierigen Marktverhältnisse könnten auch die AMD-Umsätze im dritten Quartal belasten, meint der Analyst, der insbesondere im zweiten Halbjahr 2006 Marktanteilsverluste für AMD möglich hält. Auch dürften sich die Kosten für AMD aufgrund der Expansionspläne in den kommenden Monaten erhöhen, so Dhanda, der sein AMD-Kursziel von 20 auf 19 Dollar leicht zurückschraubt.

Im Hause Friedman Billings Ramsey & Co bewertet man die Übernahme von ATI durch AMD kritisch. Der Deal dürfte die Gewinnmargen AMDs kurzfristig weiter belasten, nachdem AMD seine Margen durch die Trennung des defizitären NOR-Flashgeschäfts erst aufgebessert hat. Friedman-Analyst Chris Caso verweist auf ATIs Bruttomargen von 30 Prozent vom Umsatz, während AMD Bruttomargen von 55 Prozent erziele.

American Technology Research Analyst Doug Freedman geht davon aus, dass die kombinierte Gesellschaft auf einen Jahresumsatz von rund 8,0 Mrd. Dollar und Bruttomargen von 48 Prozent kommen wird. Daneben seien die Kosteneinsparungen von 75 Mio. Dollar in 2007 und 125 Mio. Dollar in 2008 eher gering, so Freedman.

Im Hause Stifel Nicolaus fürchtet man die Risiken, die sich AMD mit der Übernahme von ATI aufbürdet. AMD könnte sich damit die gleichen Risiken einhandeln, welche Intel in den vergangenen Jahren belastet haben, schreibt Analyst Cody Acree, der AMD-Aktien weiterhin mit „halten“ einstuft.

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