Amazon.com überrascht die Märkte

Im Online-Vertrieb von Musik-CDs und DVDs sieht sich Amazon.com dem Mitbewerber CDnow gegenüber, sowie zahlreichen Online-Musikplattformen, wie iTunes. Daneben hat sich inzwischen im Bereich DVD-Verleihservice auch der Online-Anbieter Netflix etabliert.

Im Bereich Online-Marktplatz sieht sich der Online-Einzelhändler dem Marktführer eBay gegenüber. Darüber hinaus bieten auch Online-Firmen, wie Overstock.com ebenfalls Einkaufsplattformen im Internet an.

Durch seine Suchmaschine A9.com konkurriert Amazon.com nunmehr auch mit Google, Yahoo und MSN. Vor allem mit dem Feature „search inside the book“ verfolgt Amazon.com die gleiche Strategie wie der Mitbewerber Google.

Daneben steht Amazon.com zunehmend im direkten Wettbewerb mit traditionellen Einzelhändlern, wie Wal-Mart oder Staples, welche immer mehr Produkte über das Internet verkaufen.

Für das laufende zweite Quartal bleibt Amazon.com weiter optimistisch und stellt einen Umsatz zwischen 2,7 und 2,85 Mrd. Dollar in Aussicht. Analysten rechnen für das laufende Juniquartal mit Einnahmen von 2,69 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von zehn US-Cent je Aktie.

Für das laufende Jahr hebt der Online-Händler seine Prognosen an und rechnet nunmehr mit Einnahmen von 13,4 bis 14,0 Mrd. Dollar, nachdem Amazon.com zunächst nur Einnahmen von 13,0 bis 13,7 Mrd. Dollar prognostiziert hatte. Analysten erwarten für das laufende Jahr Einnahmen von 13,37 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 67 US-Cent je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2008 sollen die Erlöse dann auf 16 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 93 US-Cent je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen verzeichneten Amazon-Papiere einen Kurssprung, wobei die Anteile zuletzt bei 56,8 Dollar gehandelt wurden. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von 23,5 Mrd. Dollar für den weltweit führenden Online-Einzelhändler. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2007 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 85, welches im nachfolgenden Jahr auf 61 sinken würde. Insgesamt wird Amazon.com mit dem 1,7fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses Stifel Nicolaus bewerten die jüngsten Unternehmenszahlen positiv und bekräftigen nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert. Die Analysten hoben dabei ihr Kursziel für das Papier von 45 auf 55 Dollar an.

Auch bei BWS Financial übt man sich nach den vorgelegten Zahlen in Optimismus und stuft Amazon-Titel von „halten“ auf „kaufen“ nach oben. Die Analysten verdoppeln ihr Kursziel von 32 auf 65 Dollar.

Im Hause Banc of America zeigt man sich über die vorgelegten Zahlen ebenso begeistert und empfiehlt die Papiere weiterhin zum Kauf. Die Analysten heben ihr Kursziel für den Wert von 48 auf 62 Dollar an. Die Analysten verweisen insbesondere auf die robusten Zahlen sowie auf weiteres Verbesserungspotential bei den Gewinnmargen. Amazon.com könnte darüber hinaus von auch sinkenden Ausgaben sowie dem vorhandenen Potential im Bereich Web Services profitieren und damit einen größeren Marktanteil im globalen E-Commerce-Markt gewinnen, meinen die Analysten, die zudem ihre Gewinnschätzungen für das laufende Jahr von 0,78 auf 1,08 Dollar je Aktie anheben.