Amazon vor schwierigem Weihnachtsgeschäft

Montag, 27. Oktober 2008 um 13:08

Amazon führt seinen Erfolg auch auf sein Versandprogramm Amazon Prime zurück, durch welches Kunden Geld beim Versand sparen können. Die entsprechenden Frachtkosten legten dann auch von 89 auf 132 Mio. Dollar zu. Dennoch stiegen die Barreserven des Unternehmens im Jahresverlauf um weitere 416 Mio. Dollar auf zuletzt 2,32 Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Amazon.com gilt als weltweit größtes Online-Kaufhaus als dominierender Marktführer im Bereich Online-Buchhandel. Mit seinem Angebot konkurriert Amazon.com insbesondere mit dem traditionellen Buchhändler Barnes & Noble, der neben seiner gleichnamigen Online-Plattform mehrere hundert Buchläden in den USA betreibt.

Im Online-Vertrieb von Musik-CDs und DVDs sieht sich Amazon.com dem Mitbewerber CDnow gegenüber, sowie zahlreichen Online-Musikplattformen wie Apples iTunes und Napster. Daneben hat sich inzwischen im Bereich DVD-Verleihservice auch der Online-Anbieter Netflix etabliert.

Im Bereich Online-Marktplatz sieht sich der Online-Einzelhändler dem Marktführer eBay gegenüber. Darüber hinaus bieten auch Online-Firmen wie Overstock.com ebenfalls Einkaufsplattformen im Internet an.

Durch seine Suchmaschine A9.com konkurriert Amazon.com nunmehr auch mit Google, Yahoo und MSN. Vor allem mit dem Feature „search inside the book“ verfolgt Amazon.com die gleiche Strategie wie der Mitbewerber Google. Daneben steht Amazon.com zunehmend im direkten Wettbewerb mit traditionellen Einzelhändlern wie Wal-Mart oder Staples, welche immer mehr Produkte über das Internet verkaufen.

Ausblick

Auf Jahressicht rechnet Amazon.com nunmehr mit Einnahmen zwischen 18,46 und 19,46 Mrd. Dollar sowie mit einem operativen Gewinn zwischen 716 und 876 Mio. Dollar. Analysten kalkulieren diesbezüglich mit Umsätzen zwischen 19,14 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,43 Dollar je Aktie.

Für das laufende vierte Quartal erwartet der Online-Händler Einnahmen zwischen 6,0 und 7,0 Mrd. Dollar. Dabei kalkuliert das Unternehmen mit einem operativen Gewinn zwischen 145 und 305 Mio. Dollar. Analysten rechnen diesbezüglich mit Einnahmen von 6,69 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 44 US-Cent je Aktie.

Im nachfolgenden Geschäftsjahr 2009 rechnen Analysten trotz Wirtschafts- und Finanzkrise mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 22,17 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,63 Dollar je Aktie.

Bewertung

Amazon-Anteile wurden nach den vorgelegten Zahlen schwächer bei knapp 49 US-Dollar an der New Yorker Nasdaq gehandelt. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 21 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Online-Händler. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 30. Gleichzeitig wird Amazon mit dem 1,1-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Morgan Stanley Analystin Mary Meeker glaubt weiter an den Online-Händler und bewertet Amazon-Aktien auch nach den jüngsten Zahlen weiterhin mit „übergewichten“. Der schwächere Ausblick sei auf das insgesamt schwächere Konsumumfeld zurückzuführen, so die Analystin, die im nächsten Jahr wieder mit steigenden Verbraucherausgaben rechnet. Hiervon dürfte Amazon.com profitieren.

Beim US-Brokerhaus Merrill Lynch bleibt man hingegen zurückhaltend und bewertet Amazon-Aktien lediglich mit „neutral“. Die gleiche Meinung vertreten die Analysten aus dem Hause Piper Jaffray, die auch das Kursziel für Amazon-Aktien deutlich von 53 auf 45 US-Dollar nach unten korrigiert haben.

Optimistischer ist man hingegen im Hause Standard & Poor`s Securities. Die Analysten stufen Amazon-Aktien von „halten“ auf „kaufen“ nach oben, jedoch senken auch die S&P-Experten ihr Kursziel für den Wert von 67 auf 62 Dollar. Die Analysten begründen ihre positive Einschätzung mit den großen Kursverlusten in den vergangenen Tagen und Wochen.

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