Amazon profitiert vom steigenden Benzinpreis

Amazon.com gilt als weltweit größtes Online-Kaufhaus als unbestrittener Marktführer im Bereich Online-Buchhandel. Mit seinem Angebot konkurriert Amazon.com unter anderem mit dem traditionellen Buchhändler Barnes & Noble der neben seiner gleichnamigen Online-Plattform mehrere hundert Buchläden in den USA betreibt.

Im Online-Vertrieb von Musik-CDs und DVDs sieht sich Amazon.com dem Mitbewerber CDnow gegenüber, sowie zahlreichen Online-Musikplattformen wie iTunes und Napster. Daneben hat sich inzwischen im Bereich DVD-Verleihservice auch der Online-Anbieter Netflix etabliert.

Im Bereich Online-Marktplatz sieht sich der Online-Einzelhändler dem Marktführer eBay gegenüber. Darüber hinaus bieten auch Online-Firmen wie Overstock.com ebenfalls Einkaufsplattformen im Internet an.

Durch seine Suchmaschine A9.com konkurriert Amazon.com nunmehr auch mit Google, Yahoo und MSN. Vor allem mit dem Feature „search inside the book“ verfolgt Amazon.com die gleiche Strategie wie der Mitbewerber Google. Daneben steht Amazon.com zunehmend im direkten Wettbewerb mit traditionellen Einzelhändlern wie Wal-Mart oder Staples, welche immer mehr Produkte über das Internet verkaufen.

Für das laufende dritte Quartal rechnet Amazon.com nunmehr mit Einnahmen zwischen 4,20 und 4,43 Mrd. Dollar. Analysten rechnen für das laufende Septemberquartal mit Einnahmen von 4,3 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 27 US-Cent je Aktie.

Auf Jahressicht hob Amazon.com seinen Umsatzausblick nochmals an und erwartet nunmehr Erlöse zwischen 19,35 und 20,10 Mrd. Dollar. Analysten erwarten an dieser Stelle Einnahmen von 19,8 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,54 Dollar je Aktie.

Für das nachfolgende Jahr 2009 wird mit einem Umsatz von 24,68 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,12 Dollar je Aktie kalkuliert.

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen präsentierten sich Amazon-Anteile deutlich fester. An der New Yorker Nasdaq wurden die Papiere zuletzt bei rund 78,3 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 33 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Online-Händler ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 51. Gleichzeitig wird Amazon mit dem 1,7-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager reagiert man unterschiedlich auf die jüngsten Amazon-Zahlen. Die Analysten bei American Technology Research bekräftigten nochmals ihre Verkaufsempfehlung für Amazon-Anteile und reduzierten ihr Kursziel für den Wert von 65 auf 60 Dollar. Anders reagieren die Analysten des Hauses McAdams Wright Ragen, welche Amazon-Papiere weiterhin mit „halten“ bewerten. Die Analysten heben dabei ihr Kursziel von 76 auf 80 Dollar an.

Im Hause Morgan Stanley sieht man den Online-Händler hingegen positive und stuft die Papiere weiterhin mit “übergewichten” ein. Das Unternehmen profitiere weiterhin von der Verlagerung des Einzelhandels ins Internet, heißt es.

Bei J.P. Morgan Securities bewertet man Amazon-Anteile weiter zurückhaltend und stuft den Wert mit „neutral“ ein. Die Analysten sehen nur ein geringes Aufwärtspotential bei der Profitabilität.