Amazon.com wächst auf Kosten niedriger Gewinnmargen - Kindle ein Verlustbringer?

Montag, 31. Januar 2011 um 13:19

Im Online-Vertrieb von Musik-CDs und DVDs sieht sich Amazon.com der Konkurrenz von Apple und dessen iTunes-Plattform und Napster gegenüber. Daneben hat sich inzwischen im Bereich DVD-Verleihservice auch der Online-Anbieter Netflix etabliert.

Im Bereich Online-Marktplatz sieht sich der Online-Einzelhändler dem Marktführer eBay gegenüber. Darüber hinaus bieten auch Online-Firmen wie Overstock.com ebenfalls Einkaufsplattformen im Internet an.

Durch seine Suchmaschine A9.com konkurriert Amazon.com auch mit Google, Yahoo und MSN. Vor allem mit dem Feature "search inside the book" verfolgt Amazon.com die gleiche Strategie wie der Mitbewerber Google. Daneben steht Amazon.com zunehmend im direkten Wettbewerb mit traditionellen Einzelhändlern wie Wal-Mart, Macy`s oder Staples, welche immer mehr Produkte über das Internet verkaufen.

Mit seinem eBook-Reader Kindle steht Amazon.com im direkten Wettbewerb mit anderen Hardware-Produkten wie zum Beispiel aus dem Hause Sony, Barnes & Noble (Nook) und Apple (iPad).

Ausblick

Für das laufende erste Quartal 2011 stellt Amazon.com nunmehr einen Umsatz zwischen 9,1 und 9,9 Mrd. Dollar sowie einen operativen Gewinn von 260 bis 385 Mio. Dollar in Aussicht, was einem Rückgang zwischen zwei und 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Analysten erwarten für das laufende Märzquartal einen Umsatz von 9,31 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 77 US-Cent je Aktie. Für laufende Jahr 2011 erwarten Analysten bei Amazon.com einen Jahresumsatz von 44,09 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 3,48 US-Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2012 sollen die Erlöse dann auf 55,15 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 4,83 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Amazon-Aktien präsentierten sich unmittelbar nach den jüngsten Zahlen deutlich leichter und geben um mehr als sieben Prozent auf 171,1 US-Dollar nach. Damit wird der weltgrößte Online-Händler derzeit mit rund 77 Mrd. US-Dollar an der Börse bewertet. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 49. Gleichzeitig wird Amazon.com mit dem 1,7-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten aus dem Hause Canaccord Genuity empfehlen trotz eines enttäuschenden Ausblicks Amazon-Aktien weiter zum Kauf. Dabei sehen die Analysten erhebliches Kurspotential und sehen ein Kursziel von 220 US-Dollar für den Wert. Amazon.com habe im vergangenen halben Jahr 13 neue Vertriebszentren eröffnet und signifikant in Technologie-Infrastruktur investiert. Diese Investitionen dürften sich in diesem Jahr auszahlen, sind die Analysten überzeugt.

Auch bei Evercore Partners glaubt man weiter an Amazon.com. Das Unternehmen habe die richtige Entscheidung mit seinen Investitionen getroffen, um die steigende Nachfrage erfüllen zu können, glauben die Analysten. Die Analysten bleiben daher bei ihrer Empfehlung "übergewichten" und sehen dabei ein Kursziel von 215 US-Dollar für den Wert.

Im Hause Susquehanna bleibt man nach den jüngsten Zahlen dagegen zurückhaltend. Die Analysten verweisen darauf, dass Amazon.com nur die Erwartungen übertreffen konnte, da das Unternehmen von niedrigeren Gewinnsteuern profitierte. Die Gewinnmargen hätten dagegen enttäuscht. Die schwächeren internationalen Ergebnisse könnten dagegen dem schlechten Wetter wie in Englang zugeschrieben werden, so die Analysten. Langfristig bleiben die Analysten aber weiter zuversichtlich und ihr Kursziel von 170 auf 202 US-Dollar.

Auch die Experten der Deutschen Bank bleiben bei ihrer Kaufempfehlung und heben ihr Kursziel von 186 auf 192 US-Dollar an. Die Deutsch Banker verweisen darauf, dass die Investitionen in den nächsten vier Jahren zu höheren Gewinnen führen dürften. Die operativen Gewinne sollten bis 2012 um 25 Prozent anziehen, glauben die Analysten. Für 2011 erwarten die Analysten einen Umsatz von 44,3 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 4,25 Dollar je Anteil. Im nachfolgenden Jahr 2012 dürften die Erlöse dann auf 51,5 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 5,00 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Die Experten bei Needham & Company üben sich dagegen in Zurückhaltung und bewerten Amazon.com lediglich mit "halten". Aufgrund des schwächeren Ausblicks im Bezug auf das erste Quartal 2011 reduzieren die Analysten ihre Gewinnschätzungen für 2011 von 4,00 auf 3,45 Dollar je Aktie.

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