Amazon.com profitiert von Pottermania

Donnerstag, 26. Juli 2007 um 12:48

Amazon-Finanzchef Tom Szkutak verwies darauf, dass die Erlöse in Nordamerika so stark stiegen, wie seit mehr als sechs Jahren nicht mehr. Die Umsätze in den USA und Kanada zogen um 38 Prozent auf 1,6 Mrd. Dollar an. Der Umsatz mit Elektronik- und Allgemeinprodukten kletterte um 66 Prozent auf 606 Mio. Dollar. Weltweit stiegen die Umsätze aus dem Elektronik- und Produktgeschäft um 55 Prozent auf 970 Mio. Dollar. Insgesamt konnte Amazon.com das Quartal mit Barreserven von 1,66 Mrd. Dollar beenden, ein Zuwachs von 245 Mio. Dollar im Jahr vorher.

Markt und Wettbewerb

Amazon.com gilt als weltweit größtes Online-Kaufhaus als unbestrittener Marktführer im Bereich Online-Buchhandel. Mit seinem Angebot konkurriert Amazon.com unter anderem mit dem traditionellen Buchhändler Barnes & Noble der neben seiner gleichnamigen Online-Plattform 590 Buchläden in den USA betreibt.

Im Online-Vertrieb von Musik-CDs und DVDs sieht sich Amazon.com dem Mitbewerber CDnow gegenüber, sowie zahlreichen Online-Musikplattformen wie iTunes und Napster. Daneben hat sich inzwischen im Bereich DVD-Verleihservice auch der Online-Anbieter Netflix etabliert.

Im Bereich Online-Marktplatz sieht sich der Online-Einzelhändler dem Marktführer eBay gegenüber. Darüber hinaus bieten auch Online-Firmen wie Overstock.com ebenfalls Einkaufsplattformen im Internet an.

Durch seine Suchmaschine A9.com konkurriert Amazon.com nunmehr auch mit Google, Yahoo und MSN. Vor allem mit dem Feature „search inside the book“ verfolgt Amazon.com die gleiche Strategie wie der Mitbewerber Google.

Daneben steht Amazon.com zunehmend im direkten Wettbewerb mit traditionellen Einzelhändlern wie Wal-Mart oder Staples, welche immer mehr Produkte über das Internet verkaufen.

Ausblick

Auch für das laufende Gesamtjahr 2007 gibt sich Amazon.com weiter optimistisch und hob seine Prognosen an. Das Online-Kaufhaus erwartet nunmehr einen Jahresumsatz von 13,8 bis 14,3 Mrd. Dollar, nachdem das Unternehmen zuvor Einnahmen von 13,4 bis 14,0 Mrd. Dollar in Aussicht stellte. Analysten rechnen auf Jahressicht mit einem Nettogewinn von 1,01 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2008 sollen die Erlöse dann auf 16,92 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,32 Dollar je Aktie klettern.

Für das laufende dritte Quartal erwartet Amazon.com einen Umsatz zwischen 3,0 und 3,18 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn wird von Analysten bei 15 US-Cent je Aktie erwartet.

Bewertung

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen wurden Amazon-Anteile erneut deutlich fester bei rund 86,2 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von mehr als 35 Mrd. Dollar für den weltweit führenden Online-Händler ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2007 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 85, welches im nachfolgenden Jahr 2008 auf 65 sinken würde. Insgesamt wird Amazon.com mit dem 2,5fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager werden die jüngsten Amazon-Zahlen weitgehend positiv bewertet. Die Analysten bei Credit Suisse sehen auch nachdem jüngsten Kurssprung noch Potential. Die Wertpapierexperten stufen Amazon-Papiere von „neutral“ auf „outperform“ nach oben und heben ihr Kursziel für das Papier von 45 auf 100 US-Dollar an. Amazon.com habe die Prognosen für den operativen Gewinn auf Jahressicht auf 540 bis 640 Mio. Dollar angehoben, heißt es. Die Analysten erwarten zudem weiteres Wachstum in Europa und einen robusten Cashflow. Auch das Inlandsgeschäft dürfte sich weiter beschleunigen, so die Analsten, die auch ihre Gewinnschätzungen für 2007 auf 1,09 Dollar je Aktie und für 2008 auf 1,54 Dollar je Anteil anheben.

Ähnlich zuversichtlich ist man bei RBC Capital Markets. Die Analysten stufen die Papiere von „sector perform“ auf „outperform“ nach oben und heben ihr Kursziel für das Papier von 75 auf 99 Dollar an. Die Analysten verweisen auf die robuste Performance in Nordamerika und im Mediengeschäft. Auch die Bruttomargen seien über den Erwartungen ausgefallen, heißt es. Für die Jahre 2007, 2008 und 2009 heben die RBC-Experten die Gewinnschätzungen entsprechend an. Für 2007 wird nunmehr mit einem Nettogewinn von 1,53 Dollar je Aktie gerechnet, der im Jahr 2008 auf 2,25 und im Jahr 2009 auf 3,33 Dollar je Aktie steigen soll.

Auch bei der Deutsche Bank Securities zeigt man sich beeindruckt von den Zahlen und bekräftigt nochmals die Kaufempfehlung für den Wert. Die Deutsch Banker heben ihr Kursziel für das Papier von 80 auf 100 Dollar an.

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