Amazon.com - ist der neue Kindle Fire wirklich ein iPad-Killer?

Amazon.com gilt als weltweit größtes Online-Kaufhaus als dominierender Marktführer im Bereich Online-Einzelhandel. Mit seinem Angebot konkurriert Amazon.com insbesondere mit dem traditionellen Buchhändler Barnes & Noble, der neben seiner gleichnamigen Online-Plattform mehrere hundert Buchläden in den USA betreibt und zudem mit dem Nook einen eigenen eBook-Reader auf den Markt gebracht hat.

Im Online-Vertrieb von Musik-CDs und DVDs sieht sich Amazon.com der Konkurrenz von Apple und dessen iTunes-Plattform und Napster gegenüber. Daneben hat sich inzwischen im Bereich DVD-Verleihservice auch der Online-Anbieter Netflix etabliert.

Im Bereich Online-Marktplatz sieht sich der Online-Einzelhändler dem Marktführer eBay gegenüber. Darüber hinaus bieten auch Online-Firmen wie Overstock.com ebenfalls Einkaufsplattformen im Internet an.

Durch seine Suchmaschine A9.com konkurriert Amazon.com auch mit Google, Yahoo und MSN. Vor allem mit dem Feature "search inside the book" verfolgt Amazon.com die gleiche Strategie wie der Mitbewerber Google. Daneben steht Amazon.com zunehmend im direkten Wettbewerb mit traditionellen Einzelhändlern wie Wal-Mart, Macy`s oder Staples, welche immer mehr Produkte über das Internet verkaufen.

Mit seinem eBook-Reader Kindle und dem Kindle Fire steht Amazon.com im direkten Wettbewerb mit anderen Hardware-Produkten aus dem Hause Sony, Barnes & Noble (Nook), Apple (iPad) und Samsung (Galaxy Tab).

Für das laufende dritte Quartal 2011 stellt Amazon.com einen Umsatz zwischen 10,3 und 11,1 Mrd. US-Dollar sowie einen operativen Gewinn von 20 bis 170 Mio. Dollar in Aussicht. Der Ausblick beinhaltet dabei Aktien-basierte Kompensationsaufwendungen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 180 Mio. Dollar.

Für das vergangene Septemberquartal erwarten Analysten bei Amazon.com einen Umsatz von 10,92 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 24 US-Cent je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2011 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 48,8 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,97 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2012 sollen die Erlöse dann auf 64,4 Mrd. Dollar nach oben schnellen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht. Dabei erwarten Analysten dann einen Nettogewinn von 3,21 Dollar je Aktie.

Amazon-Papiere präsentierten sich deutlich leichter bei 221 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 101 Mrd. US-Dollar für den weltgrößten Online-Händler ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 69.

Citi Analyst Mark Mahaney hebt sein Kursziel für Amazon-Aktien von 240 auf 280 US-Dollar, nachdem das Unternehmen sein Wachstum im jüngsten Quartal nochmals beschleunigen konnte. Dabei verweist Mahaney vor allem auf den Kindle und Amazon Web Services als Wachstumstreiber.

Auch Morgan Stanley Experte Scott Devitt gehört zu den Optimisten und erhöht sein Kursziel von 245 auf 275 Dollar. Devitt schätzt, dass Amazon.com in 2011 49 Mrd. Dollar umsetzen wird, ein Zuwachs von 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Deutsche Bank Analyst Jeetil Patel erhöht ebenfalls sein Kursziel von 214 auf 246 Dollar. Amazon.com habe sich durch seinen Online-Marktplatz großes Vertrauen bei den Konsumenten erworben, niedrige Preise und zuverlässige Lieferung tun ihr übriges, heißt es.

Bei der Londoner Barclays Capital erhöht man das Kursziel für Amazon-Aktien von 225 auf 240 Dollar. Amazon.com gewinne im E-Commerce Markt weiter Marktanteile, so Barclays-Experte Anthony J. DiClemente. Amazon.com habe das stärkste Umsatzwachstum seit einem Jahrzehnt verzeichnet, so DiClemente. Amazon.com profitierte von seinen Investitionen in den vergangenen Jahren.