Amazon.com expandiert - alles wartet auf den Kindle Fire 2

Die Bruttomarge kletterte im jüngsten Quartal auf 26,1 Prozent, nach 24,1 Prozent im Jahr vorher. Wie Amazon-Finanzchef Tom Szkutak weiter mitteilte, zeichnete das Drittmarktplatzgeschäft für 40 Prozent der Produkte verantwortlich. Das internationale Geschäft zog um 28 Prozent an, während das US-Geschäft um 36 Prozent wuchs. Das weltweite Elektronik- und General Merchandise-Geschäft kletterte um 38 Prozent auf 8,16 Mrd. Dollar.

Amazon.com gilt als weltweit größtes Online-Kaufhaus als dominierender Marktführer im Bereich Online-Einzelhandel. Mit seinem Angebot konkurriert Amazon.com insbesondere mit dem traditionellen Buchhändler Barnes & Noble, der zudem mit dem Nook einen eigenen eBook-Reader auf den Markt gebracht hat.

Im Online-Vertrieb von Musik-CDs und DVDs sieht sich Amazon.com der Konkurrenz von Apple und dessen iTunes-Plattform ausgesetzt. Daneben hat sich inzwischen im Bereich DVD-Verleihservice auch der Online-Anbieter Netflix etabliert.

Im Bereich Online-Marktplatz sieht sich der Online-Einzelhändler dem Marktführer eBay und Overstock.com gegenüber.

Durch seine Suchmaschine A9.com konkurriert Amazon.com auch mit Google, Yahoo und MSN. Vor allem mit dem Feature "search inside the book" verfolgt Amazon.com die gleiche Strategie wie der Mitbewerber Google. Daneben steht Amazon.com zunehmend im direkten Wettbewerb mit traditionellen Einzelhändlern wie Wal-Mart, Macy`s oder Staples, welche immer mehr Produkte über das Internet verkaufen.

Mit seinem eBook-Reader Kindle und dem Kindle Fire steht Amazon.com im direkten Wettbewerb mit anderen Hardware-Produkten aus dem Hause Sony, Barnes & Noble (Nook), Apple (iPad) und Samsung (Galaxy Tab).

Für das laufende dritte Quartal 2012 stellt Amazon.com einen Umsatz zwischen 12,9 und 14,3 Mrd. Dollar in Aussicht. Der operative Verlust soll sich dabei zwischen 50 und 350 Mio. Dollar bewegen. Ausgenommen Aktien-basierte Kompensationen erwartet Amazon.com einen Gewinn von 75 bis 225 Mio. Dollar.

Analysten erwarten für das laufende Septemberquartal bei Amazon.com einen Quartalsumsatz von 12,93 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von zwei US-Cent je Aktie. Auf Jahressicht wird ein Jahresumsatz von 63,38 Mrd. US-Dollar sowie ein Nettogewinn von 1,19 US-Dollar je Aktie erwartet. Im nachfolgenden Jahr 2013 sollen die Erlöse dann auf 81,5 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,50 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Amazon-Aktien präsentierten sich nach den jüngsten Zahlen weiter freundlich bei 234,38 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 106 Mrd. US-Dollar für den weltgrößten Online-Händler ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 198.

Die Analysten der Deutschen Bank haben zuletzt ihr Kursziel für Amazon-Papiere von 285 auf 265 Dollar nach unten korrigiert. Zwar empfehlen die Deutsch Banker Amazon-Aktien weiter zum Kauf, sehen aber Anpassungen bei den Gewinnschätzungen. Insgesamt sehen die Analysten aber weiterhin jede Menge Aufwärtspotential beim operativen Gewinn in den kommenden Quartalen.

Beim US-Brokerhaus Goldman Sachs reduziert man ebenfalls das Kursziel für Amazon-Aktien von 295 auf 280 US-Dollar, wobei die Analysten den Wert weiter zum Kauf empfehlen. Insgesamt dürfte Amazon.com weitere 1,5 Millionen weitere Amazon Prime Mitglieder gewonnen haben, wobei das Unternehmen insgesamt vom E-Commerce Trend weiter profitieren dürfte.

Zuletzt haben auch die Analysten bei Lazard Capital ihr Coverage im Bezug auf Amazon-Aktien aufgenommen, wobei die Analysten den Wert mit einem Kursziel von 240 Dollar zum Kauf empfehlen.