Amazon.com bald ein Sanierungsfall? Wall Street reagiert frustriert

Online-Händler frustriert Anleger und Investoren mit anhaltenen Verlusten

Montag, 27. Oktober 2014 um 13:38

Im Bereich Online-Marktplatz sieht sich der Online-Einzelhändler dem Marktführer eBay und Overstock.com gegenüber. Daneben steht Amazon.com zunehmend im direkten Wettbewerb mit traditionellen Einzelhändlern wie Wal-Mart, Macy`s oder Staples, welche immer mehr Produkte über das Internet verkaufen.

Mit seinem eBook-Reader Kindle, dem Kindle Fire und der TV-Box FireTV steht Amazon.com im direkten Wettbewerb mit anderen Hardware-Produkten aus dem Hause Sony, Barnes & Noble (Nook), Apple (iPad, Apple TV) und Samsung (Galaxy Tab).

Zahlen

Für das vergangene dritte Quartal 2014 meldet Amazon.com einen Umsatzanstieg um 20 Prozent auf 20,58 Mrd. US-Dollar. Der Nettoverlust verzehnfachte sich dabei gegenüber dem Vorjahr auf 437 Mio. Dollar oder 95 US-Cent je Aktie, nach einem Minus von 41 Mio. Dollar im Jahr vorher. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 20,85 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von nur 74 US-Cent je Aktie gerechnet.

Der operative Verlust summierte sich im jüngsten Quartal auf 544 Mio. Dollar, der damit im Rahmen der Amazon-Prognosen ausfiel. Der operative Cashflow zog um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 5,71 Mrd. US-Dollar an, während der freie Cashflow auf 1,08 Mrd. Dollar zulegte. Die Nutzung des Cloud-Services Amazon Web Services kletterte um rund 90 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Amazon-Gründer Jeff Bezos will das Kundenerlebnis weiter verbessern und Online-Einkäufe im diesjährigen Weihnachtsgeschäft stressfreier und einfacher machen.

Ausblick

Für das laufende vierte Quartal 2014 stellt Amazon.com einen Umsatz von 27,3 bis 30,3 Mrd. US-Dollar in Aussicht, was ein Wachstum von 7,0 bis 18 Prozent entsprechen würde. In diesem Zusammenhang erwartet Amazon.com einen Verlust von bis zu 570 Mio. Dollar bzw. bei einem positiven Geschäftsverlauf einen Gewinn von 430 Mio. Dollar.

Für das laufende Dezemberquartal erwarten Analysten bei Amazon.com nunmehr einen Umsatz von knapp 30 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 30 US-Cent je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2014 wird mit einem Jahresumsatz von 86,7 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von 58 US-Cent je Anteil kalkuliert.

Im nachfolgenden Jahr 2015 erwarten Analysten einen weiteren Umsatzanstieg auf dann 106,5 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,18 Dollar je Aktie.

Bewertung

Amazon-Aktien präsentierten sich unmittelbar nach den jüngsten Zahlen deutlich leichter und geben um mehr als 8,0 Prozent auf 287 US-Dollar nach. Damit ergibt sich nunmehr ein Börsenwert von rund 133 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Online-Händler. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das Jahr 2015 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 240.

Im Analystenlager reagiert man mit der Reduzierung der Kursziele auf die schwachen Zahlen von Amazon-Aktien. Die Investmentbanker aus dem Hause Canaccord Genuity reduzieren ihr Kursziel für Amazon-Aktien von 340 auf 310 US-Dollar, bewerten Amazon-Aktien jedoch nur mit „halten“.

Auch im Hause Cowen & Co stuft man Amazon-Aktien von „outperform“ auf „market perform“ zurück. Die Analysten reduzierten ihr Kursziel für Amazon-Aktien von 390 auf 325 Dollar.

Auch im Hause Cantor Fitzgerald empfiehlt man Amazon-Aktien zwar weiter zum Kauf, allerdings reduzierten die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 400 auf 365 US-Dollar. Die Analysten begründen ihre Entscheidung mit einem schwächeren Wachstum in Europa und Japan, sowie Wechselkursverschiebungen infolge des starken US-Dollars.

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Meldung gespeichert unter: E-Commerce, Amazon, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Internet

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