Amazon.com: 2014 war kein gutes Jahr - 2015 soll die Wende kommen

E-Commerce

Freitag, 2. Januar 2015 um 14:14
Amazon

(IT-Times) - Für Amazon-Anleger war das Jahr 2014 kein gutes Jahr. Amazon-Aktien verloren im vergangenen Jahr rund 22 Prozent an Wert. Hintergrund sind massive Investitionen in die vorhandene Infrastruktur und der Ausbau neuer Serviceangebote (Video-Streaming) sowie der Ausflug in den Smartphone-Markt.

Amazon-Gründer Jeff Bezos verteidigt seine Strategie, will das Unternehmen durch nachhaltige Investitionen langfristiges Wachstum generieren. Bislang ging die Strategie auf, allerdings leistete sich Bezos zuletzt auch einige Fehler.

Bezos räumt Fehler ein - Milliarden in den Sand gesetzt


Gegenüber dem Business Insider räumte Bezos unlängst ein, Milliarden bei Amazon.com in den Sand gesetzt zu haben. Anleger blicken zunehmend mit Skepsis auf die weiteren Schachzüge des Firmengründers. Die Angst vor Fehlschlägen und einem weiter sinkenden Aktienkurs steigt.

Doch es gibt auch positive Entwicklungen. Nicht zuletzt durch den Ausbau seines Video-Streaming-Services Prime Instant Video ist es Amazon.com gelungen, weitere Abonnenten für seinen Expresszustellservice Amazon Prime zu gewinnen.

Amazon Prime soll 5,0 Mrd. Dollar generieren


Laut Amazon.com (Nasdaq: AMZN, WKN: 906866) konnte man allein im diesjährigen Weihnachtsgeschäft mehr als zehn Mio. neue Mitglieder für den Service gewinnen, der jährlich 99 US-Dollar bzw. 49 Euro (Deutschland) kostet.

RBC Capital Markets Experte Mark Mahaney geht davon aus, dass Amazon.com inzwischen 40 bis 50 Mio. Prime-Kunden zählt. Davon sollen allein 30 bis 40 Mio. Prime Mitglieder aus den USA kommen, schätzt der Analyst.

Amazon.com hatte sein Film-Streaming-Angebote Prime Instant Video zuletzt mit eigenen Original-Serien ausgebaut. Bei Bernstein Research schätzt man, dass die Content-Kosten bei Amazon Prime Instant Video im Jahr 2015 die Marke von 2,5 Mrd. US-Dollar erreichen. Sollte Amazon.com tatsächlich knapp 50 Mio. Prime-Mitglieder zählen, könnte der Online-Gigant durch Amazon Prime 5,0 Mrd. US-Dollar an Umsätzen jährlich generieren, schätzt man bei Bernstein.

Amazon will in Indien kräftig wachsen


Große Wachstumsambitionen hegt Amazon.com auch in Indien. In den nächsten sieben Monaten will Amazon.com in Indien 8.000 neue Mitarbeiter in seinen Logistikzentren einstellen und damit die Zahl der Mitarbeiter in den indischen Auslieferzentren verdoppeln, berichtet die Economic Times.

Bis Mitte 2015 will Amazon.com in Indien insgesamt 14.000 Logistik-Kräfte in seinen Niederlassungen beschäftigten und damit Indiens führenden E-Commerce-Player Flipkart (12.000 Mitarbeiter) überholen.

Der indische E-Commerce-Markt dürfte im Jahr 2015 ein Volumen von 6,0 Mrd. US-Dollar erreichen, was einen Zuwachs von 70 Prozent gegenüber 2014 (3,5 Mrd. Dollar) entsprechen würde, rechnen die Analysten aus dem Hause Gartner vor. Von diesem Boom will auch Amazon.com profitieren und setzt in Indien auf aggressive Expansion.

Kurzportrait

Die in Seattle ansässige Amazon.com öffnete seine virtuellen Einkaufstüren im Jahre 1995. Als Online-Buchhändler an den Start gegangen, entwickelte sich das Unternehmen im vergangenen Jahrzehnt zu einem universellen Online-Kaufhaus, das nicht nur Bücher, sondern auch Musik-CDs, Videos, DVDs, Spielzeug, Computerspiele, Elektronikgeräte, Küchenzubehör, Lebensmittel (Amazon Fresh) und vieles mehr anbietet. Insgesamt ist das Internet-Unternehmen in mehr als 220 Ländern weltweit aktiv und betreut über 100 Millionen Kunden weltweit.

Dabei operiert Amazon.com heute aus zwei Kerngeschäftsbereichen heraus: Nordamerika und International. Neben dem eigentlichen Online-Produktangebot, bietet Amazon.com aber auch Auktionen und E-Commerce Plattformen (zShops) für Geschäftskunden an Mit seiner Einheit Amazon Web Services (AWS) ist Amazon.com inzwischen auch im Cloud Computing Markt vertreten. Über die Einheit Amazon.com Anywhere will das Unternehmen den Markt für mobiles E-Commerce erschließen. Mit seinem Online-Buchshop joyo.com ist Amazon.com auch in China präsent.

Niederlassungen in Asien und in Lateinamerika ergänzen den globalen Auftritt von Amazon.com. Ende 2007 brachte Amazon seinen eBook-Reader Amazon Kindle auf den Markt. Mit Audible, Shelfari, AbeBooks.com, Withoutabox, Fabric.com und dem Spielespezialisten Reflexive wurden weitere Zukäufe getätigt. Nach der Übernahme von SnapTell, übernahm Amazon.com in 2009 den Online-Schuhhändler Zappos.com. Zudem kündigte Amazon.com mit AmazonBasics eine eigene Produktlinie an. Im Herbst 2010 verstärkte sich Amazon.com durch die Übernahme von BuyVip.com. Anfang 2011 übernahm Amazon.com den europäischen DVD-Verleiher Lovefilm vollständig. Im Herbst 2011 stellte Amazon mit dem Kindle Fire seinen ersten Tablet PC vor. Mitte 2012 gründete Amazon mit den Amazon Game Studios sein eigenes Entwicklerstudio. Anfang 2013 schnappte sich Amazon.com den Softwarespezialisten IVONA Software, später folgte die Übernahme von TenMarks Education. Anfang 2014 schluckte Amazon.com den Spielespezialisten Double Helix Games, kurze Zeit später wurden mit Iconology und Twitch zwei weitere Firmen aufgekauft.

Der visionäre Unternehmensgründer Jeff Bezos, welcher gleichzeitig als CEO der Gesellschaft fungiert, hält zusammen mit seiner Familie etwa ein Drittel der Anteile am Unternehmen.

Markt und Wettbewerb

Der weltweite E-Commerce-Markt dürfte im Jahr 2014 ein Volumen von 1,5 Billionen US-Dollar erreichen und im Jahr 2016 die Marke von 2,0 Billionen US-Dollar überschreiten (Quelle: eMarketer).

Amazon.com gilt als weltweit größtes Online-Kaufhaus als dominierender Marktführer im Bereich Online-Einzelhandel. Mit seinem Angebot konkurriert Amazon.com insbesondere mit dem traditionellen Buchhändler Barnes & Noble.

Meldung gespeichert unter: E-Commerce, Amazon, Hintergrundberichte, Internet

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