Alle wollen Social Networks

Freitag, 25. September 2009 um 16:20

Demnach ist man bei Google soweit, iGoogle als Social Network zu interpretieren und nutzbar zu machen - weit mehr also als die bislang geschaffene Möglichkeit, seine Google-Startseite zu individualisieren. Demnach will Google nun die Möglichkeit zur Nutzung von Social Gadgets schaffen, die man nach eigenem Belieben in iGoogle einsetzen und nutzen kann. Zunächst können User in Australien diese Dienste nutzen, dann folgen die USA, ehe wohl auch Google in Deutschland ein Social Network wird.

Insgesamt gibt es derzeit 19 Social Gadgets, die dabei unterschiedliche Möglichkeiten geben - so können Dateien getauscht werden (Sharing), Dokumente können gemeinsam bearbeitet werden (Collaboration) und Spiele sollen über das Netz ermöglich werden.

Mobilfunker wollen auch mitspielen

Auch die Mobilfunkbranche hat längst entdeckt, dass Social Networks das A und O im (mobilen) Internet der Gegenwart und auch wohl der Zukunft sind: So poliert die Vodafone Group Plc. (WKN: A0J3PN) ihre mobilen Internetdienste kräftig auf. Um nicht von schnell wachsenden Wettbewerbern abgehängt zu werden, setzt Vodafone auf verbesserte Internetdienste für Mobiltelefone. Dabei legt das britische Unternehmen den Schwerpunkt vor allem auf Social Networking. Das bestehende Internetportal Vodafone Live soll in Zukunft Kontakte von Social Networking Seiten wie Facebook, Twitter und Google Talk synchronisieren können. Samsung wird Weihnachten zwei Lösungen anbieten, die diesen verbesserten Service unterstützen werden. Das die Integration von Social Networking besonders wichtig ist, zeigt unter anderem auch eine heute veröffentlichte Studie des Marktforschungsinstituts Nielsen, der zufolge durchschnittlich 17 Prozent der gesamten, im Internet verbrachten Zeit, auf Social Networking Seiten geschieht.

Auch die Konkurrenz schläft nicht. Apple hat mit seinem iPhone und dem zugehörigen AppStore den Markt kräftig durchgerüttelt. Google steht in den Startlöchern, um mit der Android-Plattform den Werbemarkt für kabelloses Internet zu dominieren. O2 gab bekannt, den Palm Pre, Herausforderer des iPhones, auf dem UK-Markt zu verkaufen.

Und was ist mit der Sicherheit?

Was einmal mehr bleibt, ist die Frage nach der Sicherheit: Social-Networking-Plattformen verlangen von ihren Nutzern bei der Registrierung viele private Daten, bieten aber nur wenig Möglichkeiten, diese persönlichen Informationen vor ungewollten Zugriffen zu schützen. Dies ist auch das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Instituts für sichere Informationstechnologie in Darmstadt, das die beliebtesten Internetplattformen zur privaten und geschäftlichen Kontaktpflege untersucht hat. Die Quintessenz: Von den getesteten Plattformen konnte keine vollständig überzeugen. Von der Nutzung mancher Dienstfunktionen ist sogar abzuraten, weil die Zugriffskontrollen teilweise einfach nicht funktionieren oder ganz fehlen. Getestet wurden die Plattformen Facebook, StudiVZ, MySpace, wer-kennt-wen, lokalisten sowie Xing und LinkedIn. Unter den Plattformen für den privaten Gebrauch erzielte Facebook das beste Ergebnis, wenngleich selbst diese Plattform erhebliche Schwächen offenbarte. Die meisten Negativbewertungen erhielten die lokalisten. Von den zwei getesten Geschäftsplattformen bietet LinkedIn bessere Möglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre als Xing. Zum einen erlaubt LinkedIn eingeschränkt die Nutzung eines Pseudonyms, zum anderen lässt sich der Account leichter kündigen und die persönlichen Daten besser entfernen. Die Tester meldeten sich als Normalnutzer an, um die Einstellungsmöglichkeiten zu testen. Anschließend schlüpften sie in die Rolle des Angreifers und prüften die Wirksamkeit der Konfiguration, indem sie versuchten, an persönliche Daten aus selbst erstellten Profilen zu gelangen. Mit Hilfe spezieller Suchmaschinen kamen sie zum Beispiel in den Besitz geschützter Bilder, obwohl diese gar nicht für die Öffentlichkeit freigegeben waren. Auch die politische Orientierung oder der Familienstatus ließ sich trotz Sperrung der Daten ermitteln, und selbst nach Aufgabe der Mitgliedschaft blieben bei einer Plattform die persönlichen Gästebuch- und Foreneinträge bestehen.

In jedem Fall gilt für Social Networks wohl das, was für das Internet generell gilt: Sie bringen viele neue Möglichkeiten der Vernetzung, des Informationsaustausches und der Informationsgewinnung. Diese Dimensionen haben zum einen deutliche positive Effekte. Nutzer sollten sich hierbei indes im Klaren sein, dass alle Informationen auch durch Menschen und Organisationen eingesehen werden können, die das eigentlich nicht sollten. Um das zu verhindern hilft ein sensibler Umgang mit den Daten, die man bereit ist, online zur Verfügung zu stellen. Aber auch die Anbieter von sozialen Netzwerken sind hier gefragt, indem sie Strukturen schaffen, die ihre Nutzer und Kunden davor schützen, öffentlicher dazustehen als sie es selbst verantworten können oder gewillt sind. (erw)

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Meldung gespeichert unter: Social Networks, Telekommunikation, Special am Freitag

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