Alibaba: E-Commerce und Cloud-Plattform Opfer eines kolossalen Datenlecks durch Web-Crawler

Die Alibaba Group Holding Ltd. (NYSE: BABA) wurde Opfer eines chinesischen Web-Crawlers, der über Monate hinweg rund 1,1 Milliarden Nutzerdaten abgegraben hat, darunter Benutzer-IDs und Telefonnummern.

Ein chinesischer Software-Entwickler hat acht Monate lang die bekannte Shopping-Plattform Taobao der Alibaba Group Holding Ltd. durchforstet und riesige Datenmengen heimlich heruntergeladen, berichtete das Wall Street Journal heute zuerst.

Dieses sogenannte Scraping, das bereits im November 2019 mit Hilfe einer selbst entwickelten Web-Crawling-Software auf der Taobao-Website startete, bemerkte die Alibaba Group erst recht spät.

Mit Hilfe des Web-Crawlers lassen sich Informationen wie Benutzer-IDs, Handynummern und Kundenkommentare einsammeln. Es kam zu einer Anklage gegen einen Entwickler.

Herausgekommen ist das Ganze erst durch ein jüngstes Gerichtsurteil, das diesen Monat von einem Bezirksgericht in der zentralchinesischen Provinz Henan veröffentlicht wurde.

Als Alibaba Datenlecks auf der E-Commerce Plattform Taobao, einer der beliebtesten Online-Einzelhandelsseiten Chinas, bemerkte, habe das Unternehmen die Polizei informiert, so das Gericht.

Unklar ist, wie viele Nutzer von Taobao tatsächlich von dem Vorfall betroffen sind, persönliche Daten aber sollen nicht an Dritte weitergegeben worden sein, hieß es. Die Daten waren auch nicht öffentlich auf der Website zu sehen.

Ursache war ein Mitarbeiter eines Beraters, der Händlern auf Alibabas Online-Einkaufszentrum Taobao hilft. Er und sein Arbeitgeber wurden schuldig gesprochen und müssen für mehr als drei Jahre hinter Gittern. Hinzu kommt eine Geldstrafe in Höhe von 450.000 Yuan oder rund 70.260 US-Dollar.