Akamais Siegeszug setzt sich fort

Akamais Kundenbasis kletterte gegenüber dem Vorjahr um 46 Prozent auf 1.910 Firmenkunden. Insgesamt konnte Akamai im jüngsten Quartal einen positiven Cashflow von 27,7 Mio. Dollar erwirtschaften, ein Zuwachs von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr 2005 ergibt sich ein Umsatzplus von 35 Prozent, wobei Akamai Einnahmen von 283,1 Mio. Dollar erwirtschaften konnte. Auf Jahressicht steht ein Nettogewinn von 328,0 Mio. Dollar oder 2,11 Dollar je Aktie zu Buche, nach einem Plus von 258,8 Mio. Dollar im Jahr vorher. Die Barreserven summierten sich zum Jahresende auf 314 Mio. Dollar.

Akamai sieht sich mit seinem Content-Delivery-Network (CDN) als weltweit führender Anbieter mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent. Das Unternehmen sieht sich dabei jedoch mehreren Mitbewerbern gegenüber. Nach der Übernahme des Rivalen Speedera gilt insbesondere der Spezialist Kontiki als Hauptkonkurrent. Anders als Akamai und Speedera setzt der Konkurrent Kontiki nicht auf ein Server-basiertes CDN, sondern auf ein Peer-to-Peer-System. Kontiki nutzt dabei angebundene PCs um Web-Seiten schneller aufzubauen. Das Startup wird unter anderem von Netscape-Gründer Marc Andreessen und Benchmark Capital unterstützt.

CenterSpan Communications bietet vergleichbare Dienste an. Dabei setzt die Gesellschaft, die daneben auch die Web-Plattform Scour.com betreibt, ebenfalls auf ein Peer-to-Peer-System. Zudem versuchen auch Firmen wie Netli (NetLightning und NetliOffload) in diesem Bereich Fuß zu fassen. Netli betreibt hierfür Servercluster in mehr als 13 US-Städten. Kommt eine Anfrage von einem Web-Browser, wird diese an Netlis Computer umgeleitet. Netli komprimiert das Datenpaket anschließend neu und reduziert so den Übertragungsvorgang.

Für das laufende Märzquartal rechnen Analysten mit einem Umsatz von mehr als 82 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 16 US-Cent je Aktie. Im laufenden Geschäftsjahr 2006 sollen die Erlöse dann auf 351,7 Mio. Dollar und der Nettogewinn auf 70 US-Cent je Anteil klettern. Für das nachfolgende Jahr 2008 rechnen Analysten mit einem Nettogewinn von 85 US-Cent je Anteil.

Nachdem jüngsten Kurssprung auf ein neues Jahreshoch bei 27,6 Dollar, wurden Akamai-Anteile nach Gewinnmitnahmen zuletzt leichter bei 25,5 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 3,88 Mrd. Dollar für den weltweit führenden Load-Balancing-Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Geschäftsjahr 2006 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 40, welches für das nachfolgende Jahr 2007 auf 31 sinken würde. Gleichzeitig wird Akamai mit dem nahezu 14fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr gehandelt.

Die Mehrheit der Analysten reagiert auf die jüngsten Akamai-Zahlen mit einer deutlichen Erhöhung ihrer Kursziele. So bekräftigt Morgan Joseph Analyst Erik Zamkoff nochmals seine Kaufempfehlung für den Wert und erhöht sein Kursziel auf 27 Dollar. Der Analyst begründet die Anhebung unter anderem mit dem starken Kundenwachstum von 45,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zamkoff hebt gleichzeitig auch seine Gewinnschätzungen für die Jahre 2006 und 2007 an. Der Analyst rechnet nunmehr mit einem Ertrag von 70 US-Cent je Aktie für 2006 und mit 94 US-Cent je Aktie für 2007.

Die Analysten aus dem Hause WR Hambrecht bleiben ebenfalls bei ihrer Kaufempfehlung für den Wert. Die Hambrecht-Experten sehen dabei ein Kursziel von 28 Dollar für Akamai-Aktien.

Auch im Hause Piper Jaffray bleibt man weiter optimistisch gestimmt. Die Investmentbanker wiederholten nochmals ihr Rating „outperform“ und heben ihr Kursziel für Akamai-Papiere auf 27 Dollar an. Ähnlich zuversichtlich ist man im Hause Prudential Financial. Die Prudential-Banker heben ebenfalls ihr Kursziel von 21 auf 26 Dollar deutlich an.