Akamai unter Druck - intensiver Wettbewerb drückt auf die Preise

Der Gewinn je Aktie wurde im drei Cent je Aktie reduziert, nachdem die Gewinnbesteuerung höher ausfiel, heißt es aus dem Management. Akamai CEO Paul Sagan äußerte sich dahingehend, dass man nicht zufrieden sei. Akamai-Finanzchef J.D. Sherman verwies darauf, dass das Traffic-Wachstum nicht ausgereicht hat, um den Preisverfall wettzumachen. Der Manager verwies vor allem auf schwierige Marktbedingungen in Japan sowie in Europa.

Akamai sieht sich mit seinem Content-Delivery-Network (CDN) als weltweit führender Anbieter mit einem Marktanteil von mehr als 60 Prozent (Quelle: Wedbush Securities). Das Unternehmen sieht sich dabei jedoch mehreren Mitbewerbern gegenüber. Nach der Übernahme des Rivalen Speedera gilt insbesondere der Spezialist Kontiki als Wettbewerber. Anders als Akamai und Speedera setzt der Konkurrent Kontiki nicht auf ein Server-basiertes CDN, sondern auf ein Peer-to-Peer-System. Kontiki nutzt dabei angebundene PCs um Web-Seiten schneller aufzubauen. Das Startup-Unternehmen wurde in der Vergangenheit unter anderem von Netscape-Gründer Marc Andreessen und Benchmark Capital unterstützt.

Auch das Unternehmen CenterSpan Communications bietet vergleichbare Dienste an. Dabei setzt die Gesellschaft, die daneben auch die Web-Plattform Scour.com betreibt, ebenfalls auf ein Peer-to-Peer-System. Als weitere Wettbewerber gelten CacheFly, EdgeCast, VitalStream, Internap, Level 3 und Limelight Networks sowie ChinaCache. Insbesondere Limelight versuchte zuletzt mit aggressiven Preisen neue Kunden zu locken.

Auch der Online-Händler Amazon.com ist inzwischen mit einem eigenen CDN-Service am Start, um mit kostengünstigen Angeboten neue Kunden zu gewinnen.

Für das laufende dritte Quartal stellt Akamai einen Umsatz zwischen 273 und 283 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 31 bis 34 US-Cent je Aktie in Aussicht. Analysten hatten an dieser Stelle mit Einnahmen von 288,5 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 38 US-Cent je Aktie gerechnet.

Analysten rechnen bei Akamai für das laufende Septemberquartal mit einem Quartalsumsatz von 285,2 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 37 US-Cent je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2011 wird mit einem Jahresumsatz von 1,16 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,55 Mrd. Dollar gerechnet.

Im laufenden Gesamtjahr 2012 erwarten die Analysten einen Jahresumsatz von 1,31 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,74 Dollar je Aktie.

Akamai-Aktien präsentierten sich zuletzt weiter nachgebend bei 23,03 US-Dollar an der New Yorker Nasdaq, womit sich damit ein Börsenwert von rund 4,3 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden CDN-Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15.

Die Analysten aus dem Hause Piper Jaffray stuften Akamai-Aktien von "übergewichten" auf "neutral" nach unten. Gleichzeitig reduzierten die Analysten ihr Kursziel für den Wert drastisch von 45 auf 26 US-Dollar.

Auch bei der Citigroup ist man inzwischen vorsichtiger geworden. Zwar bleiben die Citi-Banker bei ihrer Empfehlung "halten", gleichzeitig revidieren die Investmentbanker ihr Kursziel für den Wert von 40 auf 27 Dollar nach unten.

Im Hause Collins Stewart steht man dem Wert weiterhin "neutral" gegenüber, allerdings revidieren die Analysten ihr Kursziel für das Papier von 39 auf 33 Dollar nach unten.