Aixtron wird durch sinkende Subventionen zum Übernahmekandidaten

Mittwoch, 21. Dezember 2011 um 13:43

Im dritten Quartal 2011 ließ laut Aixtron die bis zuletzt signifikante staatliche Unterstützung der asiatischen LED-Hersteller stark nach. Hinzu kämen zunehmende Finanzierungsengpässe durch eine zunehmende Kreditklemme in dieser Region. Deutlich abgefärbt hat sich dies auf die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal 2011. So sank der Umsatz gegenüber dem Vorquartal (2. Quartal 2011) um 49 Prozent auf 89,8 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis minimierte sich um 99 Prozent auf 0,6 Mio. Euro. Aufgelöst hat sich im dritten Quartal 2011 das Nettoergebnis, welches nach 38,2 Mio. Euro im zweiten Quartal 2011 mit 0,00 Euro ausgewiesen wurde.

Deutlich niedergeschlagen hat sich diese Entwicklung auch auf die Neunmonatszahlen. So sank der Umsatz für den Neunmonatszeitraum 2011 um 16 Prozent auf 470,80 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 129,8 Mio. Euro 32 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Netto verdiente Aixtron nach drei Quartalen im Geschäftsjahr 2011 90,5 Mio. Euro oder 31 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2010. Pro Aktie ergibt sich ein Ergebnis von 0,90 Euro (verwässert) nach 1,31 Euro im Vorjahr.

Markt und Wettbewerb

Auch in 2012 wird die aktuell schwache Nachfrage nach LED-Produkten voraussichtlich nicht wesentlich steigen. Dies wird zu ernsthaften Problemen für LED-Hersteller weltweit führen. Zumindest im ersten Quartal 2012 soll sich die Situation nach Angaben von Robert Yeh, dem Chairman des LED-Herstellers Everlight, kaum von der jetzigen unterscheiden. Die richtige Preisermittlung sei der Weg zur Kommerzialisierung der LED-Produkte. Damit erlebt die LED-Branche das typische Szenario einer Branche, in der die Subventionen plötzlich nicht mehr oder spärlicher fließen. Und Aixtron ist davon unmittelbar betroffen. Zwar ist man in vielen Technologiemärkten zu Hause, die LED-Branche ist aber der mit Abstand größte Umsatzbringer (Umsatzanteil: 93 Prozent). Die anderen Zielbranchen sind: Telekom / Datacom (Umsatzanteil: zwei Prozent), Display und Sonstiges (vier Prozent) und Silizium (ein Prozent).

In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern und LED-Produktionsanlagen sieht sich Aixtron als Weltmarktführer. Dabei konkurriert Aixtron unter anderem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumenten für die Halbleiterindustrie spezialisiert. Die japanische Nippon Sanso steht mit ihrem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials Inc. zu nennen, der mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiterausrüsterlinie abdeckt. Weitere Wettbewerber sind Anelva, Oerlikon, Riber und Agilent.

Ausblick

Ursprünglich hatte Aixtron vorgegeben, in 2011 einen Umsatz zwischen 800 und 900 Mio. Euro zu erwirtschaften. Am 15. September hatte das Unternehmen seine Prognose jedoch deutlich nach unten korrigiert. Man geht nunmehr davon aus, dass man einen Umsatz zwischen 600 und 650 Mio. Euro erwirtschaften wird bei einer EBIT-Marge zwischen 25 und 30 Prozent.

Die Auftragsbücher von Aixtron gelten noch immer als ordentlich gefüllt. Die alleinige indirekte Abhängigkeit von den chinesischen LED-Subventionen macht es für das Unternehmen jedoch schwer, für 2012 solide und realistisch zu planen oder einen Ausblick zu wagen.

Bewertung

Analysten der Commerzbank empfehlen derzeit, die Aktien von Aixtron zu kaufen. Das Unternehmen sei in der aktuellen Marktsituation ein interessanter Übernahmekandidat und man könne mit einem Übernahmeangebot durch Applied Materials rechnen.

Die Aktien von Aixtron notieren derzeit bei 9,74 Euro. Noch bis April lag der Kurs jenseits von 30 Euro und hat seither seine Talfahrt begonnen. Vor Kurzem lag der Kurs schon bei 8,37 Euro, konnte sich dann aber wieder einpendeln. Zum derzeitigen Kurs ergibt sich für Aixtron eine Marktkapitalisierung in Höhe von 990,9 Mio. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2011 liegt bei 8,53, für 2012 wird es mit 17,70 angegeben und für 2013 mit 10,31.

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