Aixtron - Überkapazitäten in der LED-Industrie gefährden Wachstum

Dienstag, 17. März 2009 um 13:12

Das Betriebsergebnis (EBIT) weitete der Anlagenhersteller sogar um 58 Prozent von 20,6 Mio. Euro auf nun 32,5 Mio. Euro aus. Die EBIT-Marge für 2008 belief sich folglich auf zwölf Prozent (plus zwei Prozentpunkte). Netto verdiente Aixtron mit 23 Mio. Euro in den zwölf Monaten des Jahres 2008 33 Prozent mehr als noch vor einem Jahr, die Nettomarge blieb damit stabil. Pro Aktie ergibt sich ein Ergebnis von 0,25 Euro (verwässert) nach 0,19 Euro im Vorjahr. Die Dividende soll gleichzeitig um zwei Cent auf 0,09 Euro angehoben werden.

Negativ entwickelt hat sich der Anlagen-Auftragsbestand zum Periodenende, welcher mit 105 Mio. Euro 20 Prozent unter Vorjahrsniveau verweilte. Leicht positiv entwickelte sich allerdings der Anlagen-Auftragseingang, welcher mit 250,9 Mio. Euro ein Prozent zulegte.

Markt und Wettbewerb


Aixtron ist in vielen Technologiemärkten zu Hause. Das heißt zum einen, dass es immer Teilsegmente im Unternehmensportfolio gibt, die mit aktuellen Marktproblemen umzugehen haben. Das heißt zum anderen aber auch, dass diese Probleme durch andere Segmente kompensiert werden können.

In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern sieht sich Aixtron als Weltmarktführer. Dabei konkurriert Aixtron unter anderem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumente für die Halbleiterindustrie spezialisiert.

Die japanische Nippon Sanso steht mit seinem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials zu nennen, der die mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiterausrüsterlinie abdeckt.

Allerdings ist zu beachten, dass Zielmärkte wie die Speicherchip- und LED-Branche mit einem Preisverfall bei den Endprodukten umgehen müssen. Das wiederum geben die Hersteller an Lieferanten weiter oder aber verschieben Investitionen in die Zukunft. Davon sind Unternehmen wie Aixtron dann unmittelbar betroffen.

Ausblick


„Unser Ziel für 2009 ist es, aus dieser Krise gestärkt hervorzugehen“, erklärte Paul Hyland, Vorstandsvorsitzender der Aixtron AG. Aixtron geht in 2009 von einem positiven Betriebsergebnis aus, welches laut Firmenangaben bei einem Jahres-Umsatzniveau von 170 Mio. Euro erreicht wäre.

Analysten rechnen für das laufende Jahr 2009 bislang mit einem mit einem deutlichen Rückgang beim Umsatz und beim Nettogewinn auf 0,09 Euro je Aktie. Erst im Jahr 2010 soll der Nettogewinn dann wieder zulegen. Analysten gehen dann im Schnitt von einem Plus von 0,18 Euro je Aktie aus.

Bewertung


Zuletzt wurden Aixtron-Aktien im Xetra-Handel bei etwa 3,7 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 330 Mio. Euro für den deutschen Hersteller von Depositions-Anlagen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 41.

Die Analysten der Credit Suisse bleiben nach den vorgelegten Zahlen zurückhaltend und stufen Aixtron-Aktien weiterhin mit „neutral“ ein. Die Wertpapierexperten gehen davon aus, dass der LED-Markt in diesem Jahr erstmals einen Umsatzrückgang verzeichnen wird. Im Hinblick auf das Aus der traditionellen Glühbirne sollten zwar künftig wieder höhere Wachstumsraten möglich sein, allerdings sei ungewiss, wann eine Erholung einsetze. Die Analysten verweisen darauf, dass Aixtron bereits 17 Mio. Euro in Verbindung mit möglichen Ausfällen im LED-Segment abgeschrieben hat. Gleichzeitig reduzieren die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 4,0 auf 3,7 Euro nach unten.

Im Hause Independent Research ist man eher negativer eingestellt und empfiehlt Anlegern, Aixtron-Bestände weiter zu „reduzieren“. Zwar habe Aixtron für 2008 solide Zahlen präsentiert, jedoch sei das EBIT-Plus vornehmlich auf niedrigere Fixkosten zurückzuführen, heißt es. Zudem habe Aixtron keinen konkreten Ausblick für 2009 gegeben. Die Investmentexperten rechnen aufgrund der allgemein schwierigen Wirtschaftslage nur mit einem Nettogewinn von 0,15 Euro je Aktie in 2009, wobei in 2010 ein Nettogewinn von 0,20 Euro je Anteil zu erwarten sei. Gleichzeitig erhöhen die Analysten aber ihr Kursziel von 3,0 auf 3,40 Euro je Aktie.

Auch die Commerzbank-Experten (Commerzbank Corp & Markets) bleiben weiter zurückhaltend und bewerten Aixtron-Aktien weiterhin nur mit „hold“. Die Umsatzzahlen hätten leicht über den Erwartungen gelegen, heißt es. Der Auftragseingang dürfte nach Meinung der Analysten in den nächsten zwei Quartalen seinen Tiefpunkt erreichen. Aufgrund des fehlenden konkreten Ausblicks raten die Analysten weiterhin zur Vorsicht und halten an ihrem Kursziel von 3,30 Euro für Aixtron-Aktien fest.

Ebenfalls „halten“ lautet die Empfehlung im Hause SES Research. Zwar seien die jüngsten Zahlen im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, allerdings rechnen die Experten im ersten Halbjahr 2009 mit einem deutlichen Rückgang bei den Auftragseingängen. Zudem seien zuletzt Überkapazitäten in der LED-Produktion entstanden, stellen die Analysten fest. Im Bezug auf das Jahr 2009 rechnen die SES-Experten mit einem Umsatzrückgang um 30 Prozent auf 187 Mio. Euro. Ein Aufschwung dürfte erst Ende 2009 bzw. Anfang 2010 möglich sein. Auf Quartalsbasis sei aber das Risiko gegeben, dass Aixtron in die roten Zahlen rutschen werde. Allerdings verfüge Aixtron über liquide Nettomittel von 70 Mio. Euro und sei damit in einer bilanziell exzellenten Verfassung, meinen die Analysten.

Folgen Sie uns zum Thema Aixtron und/oder Hintergrundberichte via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Aixtron, Hintergrundberichte, Halbleiter, Hardware

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...