Aixtron steckt in der Turn-Around-Situation

Halbleiterausrüstung

Montag, 23. Dezember 2013 um 12:22

2010 wurde Aixtron von einer AG in eine SE als eine europäische Gesellschaft gewandelt. 2011 gründete Aixtron die Tochtergesellschaft Aixtron China Ltd., zudem wurde mit dem Suzhou Institut für Nanotechnologie und -bionik in China (SINANO) ein gemeinsames Trainings- und Demonstrationszentrum in China gegründet. 2012 schloss man mit der chinesischen Finanzgesellschaft Minsheng Financial Leasing Co. Ltd. eine Kooperation zur gemeinsamen Vermarktung von Leasingprodukten in China.

Zahlen

Auch wenn Aixtron einmal mehr einen Umsatzrückgang melden muss, konnte der Hersteller von MOCVD-Depositionsanlagen die Verluste in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres eindämmen. Mit einer Kapitalerhöhung will man sich zudem für die Zukunft wappnen.

Im dritten Quartal 2013 gaben die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent nach und erreichten einen Wert von 46,2 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte mit plus 2,9 Mio. Euro wieder in die schwarzen Zahlen bugsiert werden, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Minus von 78,3 Mio. Euro erwirtschaftet wurde. Das Nettoergebnis betrug plus 1,6 Mio. Euro, nach minus 78,3 Mio. Euro im dritten Quartal 2012. Somit entfiel auf jede Aktie ein Ergebnis von 0,02 Euro (Vorjahr: minus 0,77 Euro).

Die Entwicklung des ersten Halbjahres 2013 macht im Hinblick auf die ersten neun Monate die Profitabilität des dritten Quartals zunichte. Auf Neunmonatssicht fiel der Umsatz um 12,0 Prozent, während das operative Ergebnis einen Wert von minus 83,1 Mio. Euro erreichte. Im Vergleich zum Vorjahreswert von minus 113,2 Mio. Euro konnte der operative Verlust jedoch eingedämmt werden. Auch beim Nettoergebnis verbesserte man sich, blieb allerding im roten Bereich. Der Fehlbetrag verringerte sich von minus 102,2 Mio. Euro auf minus 86,2 Mio. Euro. Das Ergebnis pro Aktie beträgt somit minus 0,85 Euro (Vorjahr: minus 1,01 Euro). Der Free Cash-Flow legte zu und notierte zum Ende der ersten neun Monate 2013 bei minus 0,9 Mio. Euro, nach minus 63,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

Trotz hoher Auslastungsraten vieler LED-Hersteller konnte die Aixtron noch keine spürbaren Neuinvestitionen in entsprechende Produktionsanlagen beobachten. Der Auftragseingang im dritten Quartal 2013 stieg lediglich leicht auf 35,7 Mio. Euro, nach 34,5 Mio. Euro im dritten Quartal 2012.

Markt und Wettbewerb

Aixtron ist stark von der LED-Branche abhängig. In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern und LED-Produktionsanlagen (MOVPE-Anlagenmarkt) sieht sich Aixtron als einer der weltweit führenden Anbieter. Dabei konkurriert Aixtron vor allem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumenten für die Halbleiterindustrie spezialisiert. Die japanische Nippon Sanso steht mit seinem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials zu nennen, der mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiterausrüsterlinie abdeckt.

Weitere Wettbewerber sind Anelva, Oerlikon, Riber und Agilent. Derzeit rechnet man damit, dass die Nachfrage nach LED-Beleuchtung bis 2015 um durchschnittlich 52 Prozent pro Jahr ansteigen wird.

Ausblick

Aixtron selbst wollte für das noch laufende Jahr 2013 keine Umsatzprognose abgeben, Analysten rechnen jedoch im Schnitt mit einem Nettoverlust von 0,78 Euro je Aktie für 2013.

In 2014 soll dann unter dem Strich wieder ein Nettogewinn von 0,28 Euro je Aktie zu Buche stehen, in 2015 wird dann ein weiterer Gewinnanstieg auf 0,66 Euro je Aktie erwartet.

Derzeit arbeitet die Aixtron an der Umsetzung eines 5-Punkte-Programms, um die Profitabilität des Unternehmens wieder herzustellen. Kernpunkte des Programms sind eine integrierte Planung sowie eine stärkere Einbindung der Zulieferer in die Beschaffungs- und Produktentwicklungsprozesse. Darüber hinaus kündigte das Unternehmen eine Kapitalerhöhung an. Der Maschinenbauer will durch die Ausgabe von 10,2 Millionen neuen Stückaktien bis zu 101 Mio. Euro einnehmen, um in Technologien zur Herstellung von Hochleistungselektronik, Organischen LEDs (OLEDs) und Anwendungen in der Siliziumhalbleiterindustrie investieren zu können.

Bewertung

An der Börse notieren die Aixtron-Aktien derzeit bei 10,3 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 1,16 Mrd. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Aixtron liegt für 2013 im negativen Bereich bei minus 11,10. Für 2014 wird es mit minus 169,38 angegeben und für 2015 erwartet man ein Verhältnis von 37,79.

Folgen Sie uns zum Thema Aixtron und/oder Hintergrundberichte via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Aixtron, Hintergrundberichte, Halbleiter, Hardware

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...