Aixtron profitiert vom LED-Boom

Freitag, 11. September 2009 um 13:29

Durch die Dividendenzahlung in Höhe von 8,2 Mio. Euro im zweiten Quartal 2009 ging der Bestand an liquiden Mitteln von 87,9 Mio. Euro am Ende des ersten Halbjahres 2008 auf 84,4 Mio. zurück. Der freie Zahlungsmittelzufluss (Free Cash Flow) legte im Jahresvergleich um zwölf Prozent von 16,5 Mio. Euro auf 18,4 Mio. Euro zu.

Markt und Wettbewerb


Aixtron ist in vielen Technologiemärkten zu Hause. Das heißt zum einen, dass es immer Teilsegmente im Unternehmensportfolio gibt, die mit aktuellen Marktproblemen umzugehen haben. Das heißt zum anderen aber auch, dass diese Probleme durch andere Segmente kompensiert werden können.

In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern und LED-Produktionsanlagen sieht sich Aixtron als Weltmarktführer mit einem Marktanteil von 70 Prozent. Dabei konkurriert Aixtron unter anderem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumente für die Halbleiterindustrie spezialisiert.

Die japanische Nippon Sanso steht mit seinem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials zu nennen, der die mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiterausrüsterlinie abdeckt.

Allerdings ist zu beachten, dass Zielmärkte wie die Speicherchip- und LED-Branche mit einem Preisverfall bei den Endprodukten umgehen müssen. Das wiederum geben die Hersteller an Lieferanten weiter oder aber verschieben Investitionen in die Zukunft. Davon sind Unternehmen wie Aixtron dann unmittelbar betroffen.

Ausblick


Für 2009 erhöhte Aixtron nochmals seine Umsatzprognose auf eine Spanne von 230 Mio. bis 250 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge von zwölf bis 13 Prozent. Die bisherige Prognose lag bei Umsatzerlösen von 200 Mio. bis 220 Mio. Euro und einer EBIT-Marge von zehn bis elf Prozent.

Analysten rechnen für das laufende Gesamtjahr 2009 im Schnitt mit einem Nettogewinn von 0,24 Euro. Im nachfolgenden Jahr 2010 soll der Nettogewinn dann auf 0,39 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung


Zuletzt präsentierten sich Aixtron-Anteile erneut freundlich im Frankfurter Xetra-Handel bei rund 15,5 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,4 Mrd. Euro für den Hersteller von Depositions-Anlagen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 65, welches im nachfolgenden Jahr 2010 auf 38 sinken würde. Insgesamt wird Aixtron mit dem 5,8-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Trotz der rasanten Kurszuwächse in den vergangenen Monaten sieht JP Morgan-Analyst Sandepp Deshpande weiteres Aufwärtspotential für Aixtron-Titel. Der Analyst stuft den Wert von „neutral“ auf „übergewichten“ nach oben und hebt auch sein Kursziel für das Papier von 10,0 auf 20,0 Euro an. Deshpande sieht Aixtron als einen der besten Werte im europäischen Halbleitersektor, wobei der Analyst insbesondere beim Auftragseingang noch Luft nach oben sieht.

Eine andere Meinung vertreten die Experten der Commerzbank & Markets, die Aixtron-Papiere von „add“ auf „hold“ bereits Ende August zurückstuften. Die höhere Nachfrage im LED-Geschäft werde sich in den nächsten Quartalen positiv beim Auftragseingang bemerkbar machen, glauben die Commerzbanker, die ihr Kursziel auf 14,50 Euro erhöhen. Der Ausblick und das Geschäftsumfeld für 2010 haben sich verbessert, so das Fazit der Analysten, die allerdings keinen Spielraum für einen weiteren Kursanstieg sehen.

Bei der WestLB ist man dagegen vorsichtig optimistisch und stuft den Aixtron-Aktien von „neutral“ auf „add“ nach oben. Aber auch die WestLB-Experten sehen das Kurspotential der Papiere mit einem Kursziel von 14,50 Euro als begrenzt an. Die Analysten verweisen in ihrer positiven Studie insbesondere auf die starke Markstellung von Aixtron. So hält das Unternehmen einen Weltmarktanteil von 70 Prozent bei LED-Fertigungsanlagen, wodurch Aixtron von der steigenden Nachfrage nach LEDs profitieren dürfte. Neben LCD-Fernsehern sehen die Analysten in der Zukunft noch weitere Anwendungsbereiche für LEDs.

Die US-Broker des Hauses Goldman Sachs stehen Aixtron-Papieren weiterhin „neutral“ gegenüber. Die Experten verweisen in ihrer Studie darauf, dass Aixtron im jüngsten Quartal die Erwartungen übertroffen habe und seine Ziele für das laufende Gesamtjahr nach oben geschraubt habe. Aufgrund der Nachfrageentwicklung in Taiwan und Korea sehen die Analysten das Umsatzziel als realistisch an und heben das Kursziel für den Wert auf 13 Euro an.

Deutlich zuversichtlicher ist man im Hause der Deutschen Bank, die Aixtron-Aktien von „hold“ auf „buy“ nach oben stufen. Die Deutsch Banker begründen ihre Kaufempfehlung unter anderem mit der dynamischen Entwicklung des LED-TV-Marktes. Im zweiten Halbjahr 2009 sei daher mit steigenden Aufragseingängen zu rechnen, so die Analysten, die ihr Kursziel für den Wert auf 16,50 Euro anheben.

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