Aixtron kämpft an mehreren Fronten

Aixtron konnte in den ersten drei Monaten 2013 einen Umsatz in Höhe von 40,2 Mio. Euro erwirtschaften. Dieser lag damit um vier Prozent unter dem Vorjahreswert von 42,0 Mio. Euro und um 48 Prozent unter dem Wert des Vorquartals.

Das Bruttoergebnis sank aufgrund des Sondereffektes einer Wertberichtigung auf minus 47,7 Mio. Euro, nachdem es sowohl im Vorjahr als auch im Vorquartal jeweils noch positiv ausgefallen war.

Dementsprechend ging auch das EBIT deutlich zurück und fiel mit minus 76,3 Mio. Euro negativ aus. Vor dem Hintergrund der Nachfrageschwäche blieb der Anlagen-Auftragseingang weiterhin auf niedrigem Niveau und lag mit 29,9 Mio. Euro um fünf Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Der Anlagenauftragsbestand lag zum 31. März 2013 bei 78,4 Mio. Euro und damit um 42 Prozent unter dem Auftragsbestand des Vorjahres.

Der Free Cash Flow wird mit 9,3 Mio. Euro angegeben, die liquiden Mittel inklusive der kurzfristigen Finanzanlagen beliefen sich zum 31. März 2013 auf 219,9 Mio. Euro.

In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern und LED-Produktionsanlagen sieht sich Aixtron als einer der weltweit führenden Anbieter. Dabei konkurriert Aixtron unter anderem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumenten für die Halbleiterindustrie spezialisiert. Die japanische Nippon Sanso steht mit seinem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials zu nennen, der mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiterausrüsterlinie abdeckt. Weitere Wettbewerber sind Anelva, Oerlikon, Riber und Agilent.

Hinzu kommt neuerdings, dass die chinesische Regierung die heimischen LED-Equipment-Fertiger seit 2011 im Rahmen eines 5-Jahresplans subventioniert. Nach einigen Jahren der Entwicklung sind Tang Optoelectronics Equipment, Advanced Micro-Fabrication Equipment, Brilliant Light Technologies und Ideal Energy Equipment nun technologisch in der Lage, eigene MOCVD-Anlagen zu fertigen.

Aixtron und Veeco haben bereits mit massiven Preissenkungen auf diese Entwicklung reagieren müssen. Die Preise für eine Single-Wafer MOCVD-Anlage sollen von 2,0 Mio. US-Dollar auf 1,4 Mio. Dollar sinken. Die Subventionen der chinesischen Unternehmen führte dazu, dass die LED-Produktion derzeit 20 bis 30 Prozent über dem Bedarf liegt.

Aixtron selbst rechnet damit, dass die Überkapaziäten im Markt für Halbleiter-Depositionsanlagen abgebaut werden. Dafür gebe es Anzeichen. Man verzeichnet daher einen Anstieg von Kundenanfragen, der sich derzeit aber noch nicht in steigenden Auftragszahlen niederschlägt. Daher gestaltet es sich schwierig, die Auftragslage 2013 einzuschätzen und eine Prognose auf Umsatz und Ergebnis abzugeben.

Gemäß einer Studie von Digitimes Research soll der Markt für MOVCD-Anlagen, wie Aixtron sie herstellt, um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr schrumpfen. Aixtron soll dabei einen Marktanteil von rund 36 Prozent erreichen.

An der Börse werden die Aixtron-Aktien derzeit mit 12,37 Euro notiert. Daraus ergibt sich eine Marktkapitalisierung in Höhe von 1,26 Mrd. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2013 beläuft sich auf minus 21,59. Für 2014 wird es mit 41,10 angegeben; für 2015 mit 17,57.