Aixtron geht mit gut gefüllten Auftragsbüchern in das neue Jahr

Dienstag, 14. Dezember 2010 um 15:29

Heute ist Aixtron ein weltweit führender Anbieter von Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitermaterialien. Nach eigenen Angaben konzentriert man sich dabei auf drei Märkte: Verbindungs-, Silizium und organische Halbleitermaterialien. Verbindungshalbleiter kommen in Leuchtdioden oder in Lasern zum Einsatz. Zudem werden diese Halbleiter auch in der Solarindustrie verwendet. Silizium-Halbleiter werden zum Beispiel in Speicher-Bausteinen integriert oder sind Bestandteil von DRAM-Speicherchips. Organische Halbleiter wiederum finden sich in Flachbildschirmen und in flexiblen Displays wider. Zudem können sie in Anwendungen wie RFID-Chips eingesetzt werden.

1999 wurde die Thomas Swan Scientific Equipment Division, das gesamte MOCVD-Anlagen- und Servicegeschäft der englischen Thomas Swan & Co Ltd., übernommen und wird bis heute als eigenständige Tochtergesellschaft im Aixtron-Konzern weitergeführt. Im gleichen Jahr wurde die schwedische Epigress AB, heute Aixtron AB, mit Sitz in Lund (Schweden) übernommen. Die Tochtergesellschaft stellt CVD-Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitern wie Siliziumcarbid (SiC) mit breiter Bandlücke her. Durch die Übernahme der Genus Inc. in Kalifornien im März 2005 hat Aixtron eine weitere produktionsqualifizierte Abscheidungstechnologie für die Silizium-Halbleiter- und die Datenspeicherindustrie erworben. Durch den Zukauf verfügt Aixtron nunmehr über ein breites Spektrum an massenproduktionstauglicher Abscheidungstechnologien für die Siliziumindustrie. Mit der Übernahme der britischen Nanoinstruments in 2007 erweiterte Aixtron das Produktportfolio im Bereich Nanotechnologie. Aixtron-Nanoinstruments bietet seither CVD - (Gasphasenabscheidung) und plasmagestützte CVD-Anlagen zur Abscheidung von Carbon Nanotubes, Nanowires und Nanotubes an.

Zahlen

Aixtron legte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein beachtliches Wachstum hin. So kletterten die Umsatzerlöse im dritten Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahresquartal von 82 Mio. Euro auf 212,7 Mio. Euro, was einem Anstieg um 159 Prozent entspricht. Dabei verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 16,7 Mio. Euro auf 82,6 Mio. Euro. Die EBIT-Marge konnte mit einem Anstieg von 20 auf 39 Prozent annähernd verdoppelt werden. Als Nettoergebnis des dritten Quartals 2010 konnte Aixtron einen Gewinn von 56,8 Mio. Euro in die Bücher schreiben. Ein Jahr zuvor lag das Nettoergebnis bei 11,6 Mio. Euro (plus 395 Prozent). Die Nettoergebnis-Marge legte von 13 auf 27 Prozent zu. Entsprechend verbesserte sich das verwässerte Ergebnis je Aktie von 0,12 Euro auf 0,56 Euro.

Der Blick auf die ersten neun Monate dieses Jahres zeigt einen Umsatzanstieg gegenüber der Vorjahresperiode von 184,9 Mio. Euro auf 559,1 Mio. Euro. Von 29 Mio. Euro auf 189,6 Mio. Euro entwickelte sich im gleichen Zeitraum das Betriebsergebnis (EBIT) der Aixtron AG. Mit 130,9 Mio. Euro lag das Nettoergebnis der ersten neun Monate dieses Jahres um 542 Prozent über dem Vorjahreswert von 20,4 Mio. Euro. Das verwässerte Ergebnis je Anteilsschein schnellte von 0,22 Euro auf 1,29 Euro. Vor dem Hintergrund des positiven Geschäftsklimas und dem aktuellen Wechselkursverhältnis von Euro zu US-Dollar bestätigte der Vorstand der Aixtron AG die bestehende Umsatzprognose für 2010 in Höhe von rund 750 Mio. Euro. Die Prognose für die EBIT-Marge für das Gesamtjahr 2010 erhöhte das Unternehmen von bisher 33 Prozent auf nun rund 35 Prozent. 

Markt und Wettbewerb

Aixtron ist in vielen Technologiemärkten zu Hause. Das heißt zum einen, dass es immer Teilsegmente im Unternehmensportfolio gibt, die mit aktuellen Marktproblemen umzugehen haben. Das heißt zum anderen aber auch, dass diese Probleme durch andere, besser laufende Segmente kompensiert werden können. Aktuell ist das Unternehmen jedoch ausgesprochen stark von der LED-Branche abhängig (Umsatzanteil: 93 Prozent). In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern und LED-Produktionsanlagen sieht sich Aixtron als Weltmarktführer mit einem Marktanteil von 72 Prozent. Dabei konkurriert Aixtron unter anderem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumente für die Halbleiterindustrie spezialisiert. Die japanische Nippon Sanso steht mit seinem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials Inc. zu nennen, der mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiterausrüsterlinie abdeckt. Weitere Wettbewerber sind Anelva, Oerlikon, Riber und Agilent.

Aktuell profitiert Aixtron davon, dass weltweit die Nachfrage  nach LED-Leuchtmitteln steigt. In Asien, dem Hauptabsatzmarkt von Aixtron, geschieht das aktuell auch durch eine Vielzahl öffentlicher Regulierungsmaßnahmen und Subventionen in der LED-Beleuchtungsindustrie. Mit Blick auf die Zukunft muss bedacht werden, dass subventionierte Märkte dadurch gekennzeichnet sind, dass dort durch künstliche Nachfrage Überkapazitäten geschaffen werden. Werden die Subventionen eines Tages gekürzt, führen diese Überkapazitäten dazu, dass ein ruinöser Preiskampf beginnt, von dem auch Zulieferer wie Aixtron nicht verschont bleiben. Aktuell ist das zum Teil in der Solarbranche schon zu beobachten, die Speicherchipbranche hat diese schmerzvollen Erfahrungen in der Vergangenheit bereits hinter sich gebracht. Wann und wie auch in der LED-Branche damit zu rechnen ist, kann aktuell kaum benannt werden. Man sollte das bei aller aktuellen Euphorie jedoch im Hinterkopf behalten. Aktuell rechnet man allerdings damit, dass die Nachfrage nach LED-Beleuchtung bis 2015 um durchschnittlich 52 Prozent pro Jahr ansteigen wird. Aixtron könnte davon somit unmittelbar profitieren.

Ausblick

Aixtron geht nun davon aus, im laufenden Jahr Umsatzerlöse in Höhe von etwa 750 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge von rund 35 Prozent erzielen zu können. Zudem erwartet das Unternehmen weiteres Wachstum, etwa weil LEDs in naher Zukunft auch in Notebooks, Tablet-PCs und TV-Geräten vermehrt eingesetzt werden. Damit erhofft sich das Unternehmen auch neue Kundensegmente. Analysten der Deutschen Bank empfehlen die Aktie von Aixtron zu kaufen. Die Empfehlung wird damit begründet, dass Aixtron entscheidende Beiträge in der LED-Beleuchtungsbranche leiste.

Bewertung

Aktuell wird die Aixtron-Aktie zu einem Kurs von 28,47 Euro gehandelt, nachdem man mit rund 25 Euro ins Jahr 2010 gestartet und zwischenzeitlich aber auch auf 19,12 Euro abgesackt war. Zum aktuellen Kurs ergibt sich somit eine Marktkapitalisierung in  Höhe von 2,88 Mrd. Euro. Als Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) wird für 2010 ein Wert von 15,33 angegeben. Für 2011 liegt das KGV bei 14,69 und für 2012 bei 13,46.

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Meldung gespeichert unter: Aixtron, Hintergrundberichte, Marktdaten und Prognosen, Halbleiter

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