Aixtron - bringt ein Großauftrag die langersehnte Wende?

LED-Ausrüsterbranche vor neuem Aufschwung?

Mittwoch, 15. Oktober 2014 um 13:47

2010 wurde Aixtron von einer AG in eine SE als eine europäische Gesellschaft gewandelt. 2011 gründete Aixtron die Tochtergesellschaft Aixtron China Ltd., zudem wurde mit dem Suzhou Institut für Nanotechnologie und -bionik in China (SINANO) ein gemeinsames Trainings- und Demonstrationszentrum in China gegründet. 2012 schloss man mit der chinesischen Finanzgesellschaft Minsheng Financial Leasing Co. eine Kooperation zur gemeinsamen Vermarktung von Leasingprodukten in China.

Markt und Wettbewerb


Aixtron ist stark von der LED-Branche abhängig. In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern und LED-Produktionsanlagen (MOVPE-Anlagenmarkt) sieht sich Aixtron als einer der weltweit führenden Anbieter. Dabei konkurriert Aixtron vor allem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumenten für die Halbleiterindustrie spezialisiert. Die japanische Nippon Sanso steht mit seinem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials zu nennen, der mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiterausrüsterlinie abdeckt. Weitere Wettbewerber sind Anelva, Oerlikon, Riber und Agilent.

Die Hersteller von LEDs sind Zielkunden von Aixtron. Und in deren Marktumfeld gibt es aktuell Bewegungen, von denen Aixtron letztlich profitieren könnte. Dank effizienterer Leuchten und Glühbirnen soll der Elektrizitätsverbrauch in den nächsten Jahren deutlich abnehmen. Grund für den abnehmenden Energieverbrauch sind neue Technologien wie die (LED)-Beleuchtung oder mehr noch günstigere Alternativen wie Compact Fluorescents (CFL) oder Halogen Lampen. Sobald die Preise für LEDs am Ende dieses Jahrzehnts fallen werden, geht man davon aus, dass Nutzer vermehrt auf diese setzen werden.

Zahlen


Für das vergangene zweite Quartal 2014 meldet Aixtron SE ein Umsatzplus um zwei Prozent auf 46,2 Mio. Euro. Das EBIT ging von minus 9,8 Mio. auf minus 10,6 Mio. Euro zurück. Insgesamt wies Aixtron ein Nettoergebnis von minus 11,6 Mio. Euro aus, nach einem Minus von 11,8 Mio. Euro in 2013. Der Auftragseingang legte um 25 Prozent auf 38,2 Mio. Euro zu. Der Free Cash-Flow reduzierte sich von minus 3,7 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf minus 17,5 Mio. Euro.

Ausblick


Für das laufende Jahr 2014 rechnet der Vorstand der Aixtron SE mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau sowie einem zwar verbesserten, aber weiterhin negativen EBIT.

Seit 2013 arbeitet Aixtron an der Umsetzung eines 5-Punkte-Programms, um die Profitabilität des Unternehmens wieder herzustellen. Kernpunkte des Programms sind eine integrierte Planung sowie eine stärkere Einbindung der Zulieferer in die Beschaffungs- und Produktentwicklungsprozesse. Inzwischen ist Phase 2 angelaufen, wodurch man sich auf die Senkung von Material- und Sachkosten und auf die Optimierung von Prozessen konzentrieren will.

Es soll weiterhin in Technologien zur Herstellung von Hochleistungselektronik, Organischen LEDs (OLEDs) und Anwendungen in der Siliziumhalbleiterindustrie investiert werden.

Analysten erwarten bei Aixtron für 2014 ein Minus von 0,11 Euro je Aktie. Im Jahr 2015 wird allerdings wieder mit einem Plus von 0,26 Euro je Aktie kalkuliert.

Bewertung


Nach einem kurzen Höhenflug präsentierten sich Aixtron-Aktien zuletzt deutlich leichter bei 10,25 Euro in Frankfurt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,16 Mrd. Euro für den führenden Hersteller von MOCVD-Anlagen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das Jahr 2015 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 52. Aixtron befindet sich einer typischen Turnaround-Phase und will durch die Ergreifung verschiedener Maßnahmen im nächsten Jahr wieder nachhaltige Gewinne schreiben.

Die Analysten der der DZ Bank empfehlen zwar Aixtron-Aktien weiter zum Kauf, sehen aber weiterhin nur ein Kursziel von 10,5 Euro für das Papier. Bei der Berenberg Privatbank ist man etwas zuversichtlicher. Die Analysten heben ihr Kursziel für den Wert von 11 auf 13 Euro an und empfehlen den Wert weiter zum Kauf, nachdem das Unternehmen einen Großauftrag aus China erhalten hat.

Auch bei Hauck & Aufhäuser ist man nach den jüngsten Großauftrag optimistisch. Die Analysten bekräftigen ihr Kursziel von 15,50 Euro und empfehlen Aixtron-Aktien weiter zum Kauf.

Bei Morgan Stanley sieht man nachdem jüngsten Großauftrag eine Art Trendwende für Aixtron. Die Analysten heben ihr Rating für Aixtron-Aktien von „gleichgewichten“ auf „übergewichten“ nach oben und sehen nunmehr ein Kursziel von 14,40 Euro für den Wert.

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