Aixtron: Auftragseingänge machen Hoffnung

LED - Technologie

Freitag, 15. August 2014 um 12:49
Aixtron Logo

MÜNSTER (IT-Times) - Für Aixtron geht es offenbar langsam bergauf. Das belegen die Zahlen aus dem ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres sowie ordentlich gefüllte Auftragsbücher. Neue Aufträge generierte der Spezialmaschinenhersteller dabei zuletzt auch außerhalb Asiens.

So gingen in diesem Jahr schon zwei Aufträge  von der Vishay Semiconductor GmbH bei Aixtron ein. Im März und im vergangenen Monat wurden die Aufträge jeweils bekannt gegeben. In diesem Zuge liefert Aixtron Maschinen zum Ausbau der Produktionskapazitäten für Infrarot-LEDs. Neben einem weiteren Großauftrag von einem ungenannten Kunden erhielt Aixtron im vergangenen Monat zudem einen Auftrag aus Saudi-Arabien. Die King Abdullah University of Science and Technology will zukünftig mithilfe einer Aixtron-Anlage Kohlenstoff-Nanostrukturen erforschen.

Aixtron liefert zu diesem Zweck eine plasmaunterstützte AIX BM-Anlage zur chemischen Gasphasenabscheidung für die Herstellung von Graphen und Kohlenstoff-Nanoröhren. Im dritten Quartal 2014 will der deutsche Spezialmaschinen-Hersteller die Anlage mit einer 4-Zoll-Konfiguration ausliefern. Durch die Technik der Maschine will man an der saudi-arabischen King Abdullah University of Science and Technology die praktischen Anwendungsmöglichkeiten der Kohlenstoff-Nanostrukturen erschließen.

Und auch aus den USA gab es jüngst weitere Aufträge. So liefert man eine Anlage an die Finisar Corporation. Das Unternehmen orderte eine Anlage für die Konstruktion und Herstellung von abstimmbaren Lasern, Hochgeschwindigkeits-Modulatoren und integrierten optischen Schaltkreisen. Diese will die US-amerikanische Gesellschaft dann in einem schwedischen Tochterunternehmen einsetzen. Schon seit einiger Zeit gehören Maschinen aus dem Hause Aixtron zum Inventar bei Finisar.<p>

Asien bleibt das Maß aller Dinge

Trotz aller Aufträge aus Deutschland oder aus den USA: Asien bleibt für Aixtron der wichtigste Zielmarkt. Und dort werden vor allem Hoffnungen in den chinesischen Markt gesetzt. Die aufstrebenden chinesischen LED- Hersteller könnten Aixtron nämlich aus den roten Zahlen führen. Jüngst schaffte es ein chinesischer LED- Anbieter zum ersten Mal in der Geschichte unter die Top Ten der weltweit größten LED-Lieferanten. MLS kontrolliert insgesamt etwas weniger als zehn Prozent des gesamten chinesischen LED-Marktes. Das reicht bereits aus, um Platz zehn der Top Ten einzunehmen, so das Analysehaus IHS.

Aixtron genießt in China einen guten Ruf und so ordern chinesische Unternehmen und Hersteller von LEDs bei Aixtron. Zwar könnten einzelne Probleme das Wachstum chinesischer Produzenten hindern, zum Beispiel Patentstreitigkeiten, langfristig aber sollen sich LED-Hersteller aus China durchsetzen. Und davon würde die Aixtron SE (WKN: A0WMPJ) dann vermutlich erheblich profitieren können.

Allerdings droht in China auch der größte Verdrängungswettbewerb. Und da Aixtron ein kleinerer Marktakteur als der US-amerikanische Wettbewerber Veeco Instruments ist, ist das deutsche Unternehmen von den Verdrängungen eher betroffen, da es weniger Größenvorteile realisieren kann als die US-Amerikaner. Der Marktanteil von Veeco bei MOCVD-Systemen liegt bei rund 60 Prozent, während der von Aixtron bei rund 35 Prozent liegen dürfte. Damit ist der Marktanteil von Aixtron aber noch immer groß genug, um bei einer erhofften weiteren Steigerung der Nachfrage nach LEDs enorm profitieren zu können.<p>

Kurzportrait

Die Aixtron SE ist ein weltweit führender Anbieter von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie. Das Unternehmen wurde ursprünglich 1983 als Spin-Off der Aachener Universität gegründet. 1989 erhielt das Unternehmen eine exklusive Lizenz für die Multi-Wafer MOCVD Planetary Reactor®-Technologie von Philips. Im Jahr 1997 folgte der Börsengang in Frankfurt. Die Produkte der Gesellschaft werden zur Herstellung von Bauelementen für elektronische und opto-elektronische Anwendungen auf Basis von Verbindungs-, Silizium- und organischen Halbleitermaterialien sowie Kohlenstoff-Nanostrukturen genutzt.

Heute ist Aixtron ein weltweit führender Anbieter von Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitermaterialien. Nach eigenen Angaben konzentriert man sich dabei auf drei Märkte: Verbindungs-, Silizium und organische Halbleitermaterialien. Verbindungshalbleiter kommen in Leuchtdioden oder in Lasern zum Einsatz. Zudem werden diese Halbleiter auch in der Solarindustrie verwendet. Silizium-Halbleiter werden zum Beispiel in Speicher-Bausteinen integriert oder sind Bestandteil von DRAM-Speicherchips. Organische Halbleiter wiederum finden sich in Flachbildschirmen und in flexiblen Displays wider. Zudem können sie in Anwendungen wie RFID-Chips eingesetzt werden.

Im Jahre 1999 wurde die Thomas Swan Scientific Equipment Division, das gesamte MOCVD-Anlagen- und Servicegeschäft der englischen Thomas Swan & Co Ltd., übernommen und wird bis heute als eigenständige Tochtergesellschaft Aixtron Ltd. im Konzern weitergeführt. Im gleichen Jahr erwarb man die schwedische Epigress AB, heute Aixtron AB, mit Sitz in Lund (Schweden). Die Tochtergesellschaft stellt CVD-Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitern wie Siliziumcarbid (SiC) mit breiter Bandlücke her.<p>

Durch die Übernahme der Genus Inc. in Kalifornien im März 2005 hat Aixtron eine weitere produktionsqualifizierte Abscheidungstechnologie für die Silizium-Halbleiter- und die Datenspeicherindustrie erworben. Mit der Übernahme der britischen Nanoinstruments in 2007 erweiterte Aixtron das Produktportfolio im Bereich Nanotechnologie. Aixtron-Nanoinstruments bietet seither CVD - (Gasphasenabscheidung) und plasmagestützte CVD-Anlagen zur Abscheidung von Carbon Nanotubes, Nanowires und Nanotubes an. Bis zuletzt wurde der Großteil des Aixtron-Umsatzes in Asien erwirtschaftet.

Meldung gespeichert unter: Aixtron, Hintergrundberichte, Halbleiter

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