Aixtron: Achterbahnfahrt mit LEDs

Dienstag, 21. Februar 2012 um 12:38

Deutlich niedergeschlagen hat sich diese Entwicklung auch auf die Neunmonatszahlen. So sank der Umsatz für den Neunmonatszeitraum 2011 um 16 Prozent auf 470,80 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 129,8 Mio. Euro um 32 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Netto verdiente Aixtron nach drei Quartalen im Geschäftsjahr 2011 90,5 Mio. Euro oder 31 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2010. Pro Aktie ergibt sich ein Ergebnis von 0,90 Euro (verwässert) nach 1,31 Euro im Vorjahr.<p>

Markt und Wettbewerb

Auch in 2012 wird die aktuell schwache Nachfrage nach LED-Produkten voraussichtlich nicht wesentlich steigen. Dies wird zu ernsthaften Problemen für LED-Hersteller weltweit führen. Der bis Mitte des vergangenen Jahres vom Erfolg verwöhnte deutsche LED-Ausrüster Aixtron gehörte bislang zu den Verlierern dieser Abwärtsentwicklung.

Es gibt indes auch ein Licht am Ende des Tunnels. Noch in 2012 rechnen Marktbeobachter damit, dass die Nachfrage nach LED-Produkten weltweit wieder anziehen könnte. Vor allem in Asien wendet man konventioneller Beleuchtung immer weiter den Rücken zu. Zudem erwartet man steigende Nachfrage durch die wachsende Verwendung von LEDs im Automobilbau.

Inwieweit diese Entwicklung bei Aixtron ankommt, bleibt abzuwarten. In einem ersten Schritt werden voraussichtlich die LED-Hersteller profitieren. Die verfügen derzeit über subventionsgetriebene Überkapazitäten, die bei steigender Nachfrage zunächst ausgelastet werden. Die Nachfrage nach neuen Anlagen, von der Aixtron profitieren würde, kann da noch auf sich warten lassen.

Derzeit gilt Aixtron noch immer als unmittelbar von der Nachfrageschwäche betroffen. Zwar ist man in vielen Technologiemärkten zu Hause, die LED-Branche ist aber der mit Abstand größte Umsatzbringer (Umsatzanteil: 93 Prozent). Die anderen Zielbranchen sind: Telekom / Datacom (Umsatzanteil: zwei Prozent), Display und Sonstiges (vier Prozent) und Silizium (ein Prozent).

In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern und LED-Produktionsanlagen sieht sich Aixtron als Weltmarktführer. Dabei konkurriert Aixtron unter anderem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumenten für die Halbleiterindustrie spezialisiert. Veeco hat jüngst bereits die Zahlen für 2011 veröffentlicht und musste einen massiven Umsatz- und Gewinneinbruch melden. Man machte dafür die mangelnde Nachfrage nach LED-Anlagen verantwortlich.

Die japanische Nippon Sanso steht mit ihrem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials Inc. zu nennen, der mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiter-Ausrüsterlinie abdeckt. Weitere Wettbewerber sind Anelva, Oerlikon, Riber und Agilent.<p>

Ausblick

Ursprünglich hatte Aixtron vorgegeben, in 2011 einen Umsatz zwischen 800 und 900 Mio. Euro zu erwirtschaften. Am 15. September hatte das Unternehmen seine Prognose jedoch deutlich nach unten korrigiert. Man geht nunmehr davon aus, dass man einen Umsatz zwischen 600 und 650 Mio. Euro erwirtschaften wird, bei einer EBIT-Marge zwischen 25 und 30 Prozent.

Die Auftragsbücher von Aixtron gelten noch immer als ordentlich gefüllt. Die alleinige indirekte Abhängigkeit von den chinesischen LED-Subventionen macht es für das Unternehmen jedoch schwer, für 2012 solide und realistisch zu planen oder einen Ausblick zu wagen.

Bewertung

An der Börse steht die Aixtron-Aktie derzeit so gut da, wie schon seit sechs Monaten nicht mehr. Der Kurs von 13,80 Euro galt als charttechnische Hürde, die nun durchbrochen wurde. Man geht also davon aus, dass eine Bodenbildung bei der Aktie stattgefunden hat. Analysten aus dem Hause Goldman Sachs stufen die Aixtron-Aktien daher auch weiterhin mit “buy” ein.

An der Börse notiert die Aixtron-Aktie derzeit bei 13,89 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 1,41 Mrd. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt für 2012 damit bei 26,39. Für 2013 wird es mit 15,77 angegeben, für 2014 mit 14,97.

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Meldung gespeichert unter: Aixtron, Hintergrundberichte, Halbleiter, Hardware

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