Adobe bleibt trotz Rückschlag zuversichtlich - Ziele für 2016 bekräftigt

Creative Cloud wächst weiter - Lizenzgeschäft im Rückwärtsgang

Freitag, 19. September 2014 um 13:43
Adobe Systems

(IT-Times) - Rückschlag für den Photoshop-Entwickler Adobe Systems. Trotz eines starken Wachstums bei seiner Creative Cloud Softwaresuite blieb das US-Softwarehaus zuletzt hinter den Umsatzerwartungen der Wall Street zurück. Der Markt reagierte mit Kursabschlägen.

Obwohl die Transformation zum Cloud-Softwareanbieter weiter voranschreitet, kämpft das Unternehmen noch mit Altlasten, die aus der Zeit stammen, als das Unternehmen hauptsächlich Softwarelizenzen verkaufte. Die reinen Produkterlöse brachen gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent auf 349 Mio. Dollar ein, während das Subscription-Geschäft um 83 Prozent auf 547 Mio. Dollar wuchs. Unter dem Strich stand nur ein minimales Umsatzplus von knapp zwei Prozent.

3,3 Millionen Creative Cloud Kunden im Visier


Dennoch dürfte der Trend in Richtung Cloud-Software weiter gehen. Adobe Systems (Nasdaq: ADBE, WKN: 871981) hatte im Jahr 2012 damit begonnen, sein Geschäftsmodell umzustellen. Das Unternehmen will sich vollkommen vom Verkauf von Softwarelizenzen zurückziehen und seine Softwareprodukte (Photoshop, Illustrator, Dreamweaver, InDesign und Acrobat usw.) ausschließlich über die Creative Cloud anbieten.

Dieses Wachstum beschleunigte sich im jüngsten Quartal nochmal, 502.000 neue Abonnenten entschieden sich für die Creative Cloud, nach 464.000 Neukunden im Vorquartal. Damit summiert sich die Zahl der Cloud-Abonnenten auf 2,8 Millionen, wodurch sich wiederkehrende Umsätze von 1,4 Mrd. Dollar für Adobe ergeben. 63 Prozent der Umsätze wurden bereits über wiederkehrende Umsatzquellen erwirtschaftet.

Im zweiten Halbjahr 2014 sollen nach Adobe-Plänen netto 1,0 Mio. neue Creative Cloud Abonnenten dazukommen, insgesamt will Adobe das Jahr 2014 mit 3,3 Mio. Creative Cloud Kunden beenden.

Adobe Marketing Cloud wächst zweistellig


Fortschritte konnte Adobe auch in der Adobe Marketing Cloud vermelden. Dieses Geschäft wuchs um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 283 Mio. US-Dollar. Hier konnte Adobe weitere namhafte Kunden wie Adidas, Ford Motor, Nestle den deutschen DSV und Motorola UK gewinnen.

Um das Geschäft weiter voranzutreiben, hatte Adobe im Frühjahr dieses Jahres ein Reseller-Abkommen mit dem deutschen Softwarekonzern SAP geschlossen, der die Adobe Marketing Cloud im Zusammenhang mit seiner In-Memory-Datenbank HANDA und seiner Hybris Commerce Suite vermarkten wird. Auch eine strategische Partnerschaft mit der Publicis Verlagsgruppe soll der Adobe Marketing Cloud auf die Sprünge helfen, nachdem bei allen Publicis-Agenturen Adobes Marketing Cloud zum Standard wird.

Adobe bekräftigt Wachstumsziele bis 2016


Darüber hinaus schloss Adobe jüngst eine Partnerschaft mit Indiens drittgrößten IT-Softwareexporteur Wipro, der die Adobe Marketing Cloud künftig in Indien vermarkten wird.

Aus diesem Grund gibt sich Adobe weiterhin optimistisch, den Adobe Marketing Cloud Umsatz zwischen 2014 und 2016 um jährlich mindestens 25 Prozent steigern zu können. Analysten erwarten bei Adobe dann einen Jahresumsatz von mehr als 5,0 Mrd. Dollar.

Kurzportrait

Das im kalifornischen San Jose ansässige und im Jahre 1982 gegründete Softwarehaus Adobe Systems ist der führende Anbieter von digitalen Bildbearbeitungswerkzeugen (Photoshop). Insgesamt operiert Adobe heute aus drei Kerngeschäftsbereichen heraus: Digital Media, Digital Marketing und Print and Publishing.

Der Bereich Digital Media umfasst das Geschäft rund um das Flagschiffprodukt Adobe Photoshop. Im Bereich Knowledge Worker Solutions wird das Geschäft rund um die Acrobat-Reihe zusammengefasst, während die Enterprise Division und das Geschäftsfeld Mobile and Devices Solutions die Geschäftsstruktur abrunden. Im Bereich Digital Marketing ist das Geschäft rund um Produkte wie Adobe Connect und Adobe LiveCycle zusammengefasst.

Mit der Übernahme der privaten Glassbook soll weiteres technologisches Know-how in Adobe-Produkte einfließen und die Position gegenüber dem Softwaregiganten Microsoft weiter stärken. Durch den Image-Server AlterCast will Adobe seine Produktreihe eine größere Plattform geben. AlterCast soll daher tägliche Routinearbeiten, wie die Aufbereitung digitaler Bilder für andere Medien übernehmen und die tägliche Arbeit damit einfacher, kostengünstiger und effektiver gestalten.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich Adobe durch verschiedene Zukäufe. Im Herbst 2009 verstärkte sich Adobe durch die Übernahme des Web-Analysespezialisten Omniture. Mitte 2010 übernahm Adobe den Schweizer Content-Management-Softwareanbieter Day Software. Anfang 2011 kaufte Adobe den Datenmanagement-Spezialisten Demdex. Mitte 2011 folgte die Übernahme von EchoSign, anschließend wurden mit Typekit und Auditude zwei weitere Firmen übernommen. Anfang 2012 schloss Adobe die Übernahme von Efficient Frontier und Behance ab. In 2013 kaufte Adobe weiter zu und übernahm neben Thumb Labs, Ideacodes auch die französische Neolane.

Markt und Wettbewerb

Adobe Systems zählt zu den größten unabhängigen Softwarehäusern weltweit. Das Unternehmen konkurriert mit seiner Creative Suite mit einer ganzen Reihe an Multimedia- und Grafiksoftwareherstellern.

Im Kerngeschäft Web- und Print-Publishing hat das Unternehmen seine führende Position gegenüber dem kanadischen Softwarehersteller Corel deutlich ausbauen können.

Meldung gespeichert unter: Cloud Computing, Adobe, Hintergrundberichte, Software

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