Accenture profitiert vom Aufschwung in der IT-Branche

Während die Consulting-Erlöse im jüngsten Quartal um neun Prozent auf 3,22 Mrd. Dollar anzogen, kletterte das Outsourcing-Geschäft um sieben Prozent auf 2,35 Mrd. Dollar. Insgesamt konnte Accenture im jüngsten Quartal neue Aufträge bzw. Buchungen im Volumen von 6,43 Mrd. Dollar generieren. Damit summierte sich der gesamte Auftragsbestand zum Quartalsende auf 18,5 Mrd. Dollar. Die Barreserven kletterten auf 4,31 Mrd. Dollar, nachdem der IT-Spezialist im jüngsten Quartal einen operativen Cashflow von 961 Mio. Dollar erwirtschaften konnte.

Die Marktforscher aus dem Hause Gartner rechnen damit, dass Unternehmen in 2010 rund 3,4 Billionen Dollar für IT ausgeben werden - dies würde einen Zuwachs von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten. Die größten Zuwächse erwarten die Gartner-Marktforscher mit 5,6 bzw. 4,9 Prozent bei IT-Services und Software.

Im weltweiten Markt um IT-Services, Beratung und Outsourcing konkurriert Accenture nicht nur mit traditionellen Beratungshäusern wie mit BearingPoint oder Capgemini, sondern insbesondere auch mit klassischen IT-Dienstleistern. Als einer der größten Mitbewerber um IT-Outsourcingaufträge gilt der New Yorker Computer- und IT-Konzern IBM. IBM will sich nach dem Verkauf seiner PC-Sparte mehr auf sein IT-Servicegeschäft konzentrieren. Das Unternehmen ist der weltweit führende IT-Servicedienstleister, wobei Accenture inzwischen als die Nummer eins im Bereich IT-Beratung gilt.

Daneben steht Accenture auch im direkten Wettbewerb mit der weltweiten Nummer zwei in Sachen IT-Servicedienstleistungen: Hewlett-Packard (HP) hatte sich durch die Übernahme von EDS in den Markt eingekauft. Als weitere Wettbewerber gelten darüber hinaus Computer Sciences (CSC) und sowie Dell nach der Übernahme von Perot Systems.

Zunehmend sieht sich Accenture auch dem Wettbewerb reiner Outsourcing- und Softwareexportern aus Indien ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere Tata Consultancy, Infosys und Wipro zu den direkten Wettbewerbern.

Für das laufende vierte Fiskalquartal 2010 stellt Accenture einen Umsatz von 5,15 bis 5,35 Mrd. Dollar in Aussicht. Analysten hatten an dieser Stelle mit Einnahmen von 5,36 Mrd. Dollar gerechnet. Auf Jahressicht erwartet Accenture einen Nettogewinn im unteren Bereich der Spanne von 2,61 bis 2,69 Dollar je Aktie. Die operative Gewinnmarge soll sich auf etwa 13,5 Prozent summieren. Den operativen Cashflow sieht das Unternehmen auf Jahressicht zwischen 2,5 und 2,7 Mrd. Dollar.

Im Zuge der allgemeinen Marktschwäche präsentierten sich zuletzt auch Accenture-Aktien deutlich leichter und geben um 2,7 Prozent auf 38,65 US-Dollar an der New Yorker Börse nach. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 28 Mrd. US-Dollar für den IT-Servicespezialisten. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14. Gleichzeitig wird Accenture mit dem 1,3-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Die Analysten aus dem Hause Standpoint bekräftigten zuletzt nochmals ihre Kaufempfehlung für Accenture-Aktien. Die Analysten verweisen darauf, dass Accenture mit den jüngsten Gewinnzahlen die Markterwartungen übertroffen habe.

Auch die Experten der Citibank bleiben bei ihrer Kaufempfehlung für Accenture-Aktien und sehen ein Kursziel von 50 US-Dollar für den Wert. Zuvor bestanden Befürchtungen, wonach Accenture aufgrund der Nachfrageschwäche aus Europa die Markterwartungen verfehlen werde. Stattdessen habe Accenture die Erwartungen übertrofffen, so die Citi-Experten.

Die Analysten bei der Société Générale bleiben dagegen zurückhaltend und bewerten Accenture-Aktien weiterhin nur mit „halten“. Dabei sehen die französischen Investmentbanker ein 12-Monatskursziel von 42 US-Dollar und erhöhen damit leicht ihr Kursziel um zwei Dollar.

Bei der Londoner Barclays Capital empfiehlt man Investoren Accenture-Aktien weiter „überzugewichten“. Die Analysten sehen dabei ein Kursziel von 48 US-Dollar für das Papier.