3D Systems - weitere Zukäufe und Kooperationen erwartet

3D-Printing-Technologien

Dienstag, 10. Juni 2014 um 11:25
3D Systems Unternehmenslogo

(IT-Times) - Die Aktien des führenden 3D-Druckerherstellers 3D Systems gerieten zuletzt ins Straucheln, nachdem das Unternehmen weitere Aktien auf den Markt brachte, um seine Kapitalbasis zu stärken. Anleger fragen sich nunmehr, inwieweit das Unternehmen in der Lage ist, organisch zu wachsen.

In den vergangenen vier Jahren hatte 3D Systems nicht weniger als 45 Akquisitionen im Wert von 520 Mio. US-Dollar getätigt. Dabei liegt der Verdacht nahe, dass die Umsatzzuwächse in den vergangenen Jahren mehrheitlich auf Firmenübernahmen beruhen. Trotz der Bedenken von Seiten der Investoren will 3D Systems seine Strategie zunächst weiter fortführen.

Marktbeobachter erwarten weitere Übernahmen
Nach der Übernahme von Robtec erwarten Analysten und Marktbeobachter weitere Zukäufe von 3D Systems, schließlich nahm das Unternehmen durch die Ausgabe weiterer Aktien unter dem Strich 317 Mio. Dollar ein. Damit stehen 3D Systems (NYSE: DDD, WKN: 888346) insgesamt 620 Mio. US-Dollar für Akquisitionen zur Verfügung. Bei 3D Systems macht man keinen Hehl daraus, dass die frischen Mittel auch für Zukäufe verwendet werden sollen.

Die 3D-Printing-Branche ist noch jung, die Wachstumsraten explosiv. Marktforscher gehen davon aus, dass die 3D-Printing-Industrie in den nächsten Jahren bis 2021 im Schnitt um 19 Prozent pro Jahr wachsen wird. 3D Systems dürfte dabei seinen Umsatz in den nächsten fünf Jahren im Schnitt um jährlich 23 Prozent steigern, schätzen Analysten.

Greift 3D Systems nach deutschen 3D-Druckerherstellern?
Dabei sind weitere Übernahmen fest einkalkuliert. Als mögliche Übernahmekandidaten gelten die schwedische Arcam AB, aber auch die in Florida ansässige ARC Group Worldwide. Arcam entwickelt Drucker, die mit dem EBM-Verfahren (Electron Beam Melting) arbeiten. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur Herstellung von metallischen Bauteilen.

Auch der belgische 3D-Druckersoftwarespezialist Materialise könnte auf der Einkaufsliste von 3D Systems stehen. Gleiches gilt für die beiden deutschen 3D-Druckerspezialisten Voxeljet AG und SLM Solutions, wobei letzteres Unternehmen erst jüngst erfolgreich einen Börsengang hinter sich gebracht hat.

3D Systems erweitert Vertriebsbasis
Neben einer aggressiven Akquisitionsstrategie versucht 3D Systems sein Geschäft auch durch Kooperationen weiter auszubauen. Nachdem man bereits Kooperationen mit Hasbro, The Hershey und Staples schloss, um 3D-Drucker in verschiedene Industriebereiche zu vermarkten, gab 3D Systems jüngst eine weitere Kooperation bekannt.

Durch eine Partnerschaft mit Konica Minolta Business Solutions US will 3D Systems zunächst ausgesuchte Produkte (ProJet 3500 Serie) über Konica Minolta vermarkten, später soll dann das gesamte 3D-Printing-Produktportfolio von 3D Systems über Konica Minolta vertrieben werden.

Konica Minolta gilt als einer der führenden Player im Bereich Enterprise Content Management und verfügt über ein umfangreiches Händlernetz in den USA, was 3D Systems sicherlich beim Vertrieb seiner Produkte helfen dürfte.

Kurzportrait

Die in Rock Hill/USA ansässige 3D Systems Corp wurde ursprünglich im Jahre 1993 gegründet. Das Unternehmen bietet sowohl komplette 3D-Druckersysteme, als auch 3D-Druckermaterialien für Konsumenten und Profi-Nutzer an. Der Produktverkauf wird durch das Servicegeschäft ergänzt.

Das Produktportfolio von 3D Systems besteht aus Sterolithographie-Drucker (SLA), Selective Laser Sintering (SLS) Drucker, Multi-Jet-Modeling (MJM) Druckersysteme, Film Transfer Imaging (FTI) Drucker, sowie Selective Laser Melting (SLM) Drucker und Plastic Jet Printers (PJP). Die von 3D Systems vertriebenen Drucker nutzten 3D- und CAD-Softwareprogramme bzw. Dateien, um entsprechende Plastik- oder Metallteile herzustellen.

Die SLA-Druckerfamilie umfasst unter anderem die Drucker iPro 8000 und iPro 9000, die ProJet-Modellreihe umfasst die Produkte Projet 3000 Plus, Projet 500 und Projet 6000 für den professionellen Bereich. Für den Consumer-Markt bietet das Unternehmen die kleine ProJet-Reihe ProJet 100, ProJet 1500, 3D Touch und RapMan an. Druckermaterialien vertreibt 3D Systems unter den Marken Accura, RenShape, sowie DuraForm, CastForm und LaserForm.

Darüber hinaus ist 3D Systems am Project Ara beteiligt. Dabei handelt es sich um ein modulares Smartphone-Projekt von Google, wodurch Kunden einzelne Komponenten austauschen und selbst drucken können.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich 3D Systems durch zahlreiche Zukäufe. In 2013 wurde mit Figulo Corporation ein Spezialist für 3D-Kamerikdrucke übernommen, gleichzeitig übernahm 3D Systems auch die französische Phenix Systems. Im Frühjahr 2014 übernahm 3D Systems den 3D-Gesundheitsspezialisten Medical Modeling. Zudem übernahm 3D Systems 70 Prozent der Anteile am brasilianischen 3D-Druckervermarkter Robtec.

Meldung gespeichert unter: 3D Systems, Hintergrundberichte, Hardware

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